ANDERSON, BRUFORD, WAKEMAN & HOWE - s/t

 
YETI
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ANDERSON, BRUFORD, WAKEMAN & HOWE - s/t

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Gepostet: 01.12.2008 - 19:47 Uhr  ·  #1
1. Themes – 5:58
I. Sound
II. Second Attention
III. Soul Warrior
2. Fist of Fire – 3:27
3. Brother of Mine – 10:18
I. The Big Dream
II. Nothing can Come Between Us
III. Long Lost Brother of Mine
4. Birthright – 6:02
5. The Meeting – 4:21
6. Quartet 9:22
I. I Wanna Learn
II. She Gives Me Love
III. Who Was the First
IV. I’m Alive
7. Teakbois (The Life And Times Of Bobby Dread) – 7:39
8. Order of the Universe – 9:02
I. Order Theme
II. Rock Gives Courage
III. It’s So Hard to Grow
IV. The Universe
9. Let’s Pretend – 2:56


Alles begann 1988 damit das sich Jon Anderson wieder einmal nicht wohl im aktuellen YES Line-up fühlte.
Inzwischen hatte Trevor Rabin das Heft bei YES fest in der Hand und eine Neuorientierung in Richtung Heavy-, Melodic-, AORrock durchgesetzt, Anderson war nur noch der Sänger seiner Band die er einmal mitgegründet und mit groß gemacht hatte.
Ihm schwebte eine Besinnung auf die Tugenden der 70er Jahre - YES vor und so lag es nahe das er seine ehemaligen Weggefährten wieder zusammentrommelt.
Anfang des Jahres 1989 fanden sich somit folgende Musiker für eine Vorproduktion eines Albums in Paris ein: Jon Anderson, Bill Bruford, Steve Howe und Rick Wakeman -die klassische Fragile/Close To The Edge Besetzung.
Allerdings sagte Chris Squire „No“ und weil er die Namensrechte an YES gerichtlich zugesprochen bekam musste ein neuer Bandname her und so nannte man sich fortan Anderson, Bruford, Wakeman & Howe.

Zu den Aufnahmen traf man sich in den Air Studios auf der Karibikinsel Montserrat von Beatles Produzent George Martin.
Als Co-Produzent holte sich Jon Anderson, Chris Kimsey der von der Zusammenarbeit mit den Rolling Stones einen guten Namen hatte.

Auch wenn der Aufnahmeprozess alles andere als einfach war kann sich das Ergebnis dieser Kollaboration das im Mai 1989 veröffentlicht wurde sehen lassen.
Jon Anderson hielt alle Fäden von Anfang bis Ende der Produktion fest in der Hand und realisierte ein Studiowerk das die progressiven Strukturen der 70er Jahre - YES mit dem Sound der aufkeimenden 90er Jahre verband.
Die komplex und virtuos umgesetzten Titel Themes, Fist of Fire und Birthright sind die bemerkenswertesten Songs der Platte.
Die drei Suitenartigen Longtracks Brother Of Mine, Quartet und Order Of The Universe sind von typischen Yesklischees geprägt.
Brother of Mine ist von der Melodiendichte an Long Distant Runaround und im Refrain am hymnischen Überschwang von Heart Of The Sunrise orientiert.
Quartet präsentiert Anderson/Howe hochgeistig mit akustischen Panoramawanderwegen wie in besten And You And I Zeiten. Weniger gelungen aber dennoch eine gute Rocknummer ist Order Of The Universe das eigentlich aus zwei eher Melodic /AOR mäßigen Rocksongs zusammengeflickt worden ist und durch die Länge von 10 Minuten nur eine gewisse Progressivität vortäuscht.
Ein Glanzlicht von Anderson/Wakeman ist das Pianoperlende The Meeting das einem mit herzzerreißend schönen Melodien eiskalte Schauer den Rücken runterlaufen lässt.

Ein schlackeloses Meisterwerk ist ABWH dann doch nicht geworden den da gibt’s auch noch ein paar Schwachpunkte wie z.B. Teakbois das überhaupt nicht in das Albumkonzept passt und mit käsigen Keyboardsounds Karibikflair vorgaukelt.
Auch produktionstechnisch hat das Album die Zeit nicht unbeschadet überstanden wobei vor allem der klinische Schlagzeugsound und das von Computer Programming beeinflusste vielschichtige Soundgewebe ziemlich störend ist.

Alles in allem zählt ABWH sicher zum besten was YES zwischen 1980 und 2000 vollbracht hat und ist seit der Veröffentlichung von der 5CD Box In A Word Yes wo die Scheibe in der Discographie zwischen Big Generator und Union geführt wird auch als YES Platte akzeptiert. Zu Empfehlen ist ABWH vor allem Fans von der Going For The One/Tormato- Phase, an die ganz großen Klassiker kommt sie aber nicht ran.

Jon Anderson - Gesang
Bill Bruford – Akustisches und Elektronisches Schlagzeug
Rick Wakeman - Keyboards
Steve Howe - Gitarren


Tony Levin - Bass, Chapman stick, Gesang
Matt Clifford - Keyboards, Programming, Orchestrierung, Gesang
Milton McDonald - Rhythmusgitarre

The Oxford Circus Singer:
Deborah Anderson - Backing Vocals
Tessa Niles - Backing Vocals
Carol Kenyon - Backing Vocals
Frank Dunnery - Backing Vocals
Emerald Community Singers, Montserrat - Backing Vocals

Produziert von Chris Kimsey und Jon Anderson

Cover, Graphiken und Design von Roger Dean
Frontcover : Blue Dessert
Backcover : Red Dessert
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dan
God's Monkey
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Re: ANDERSON, BRUFORD, WAKEMAN & HOWE - s/t

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Gepostet: 01.12.2008 - 19:56 Uhr  ·  #2
Die Scheibe ist sicherlich nicht die schlechteste von denen, enthält aber mit TEAKBOIS für mich den schlechtesten Song den YES je gemacht hat!
Trurl
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Re: ANDERSON, BRUFORD, WAKEMAN & HOWE - s/t

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Gepostet: 01.12.2008 - 20:00 Uhr  ·  #3
@yeti,

immerhin, in den Zeiten, da YES (WEst) nur Schrott produzierten, war dieses Album (zumindest die erste Seite) eine Offenbarung. Ich würde gern "BIRTHRIGHT" gern mal w wieder live hören.

P.S.: Es gab auch zwei "Outtakes": Vultures of the City auf der SIngleauskopplung und ein völlig anders arrangiertes "Quartett" auf der DVD" "In a big dreeam".

trurl
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Re: ANDERSON, BRUFORD, WAKEMAN & HOWE - s/t

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Gepostet: 01.12.2008 - 20:50 Uhr  ·  #4
Oh, ein "kindly remider". Habe das Album, aber sehr sehr lange nicht mehr gehört.
Floyd Pink
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Re: ANDERSON, BRUFORD, WAKEMAN & HOWE - s/t

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Gepostet: 02.12.2008 - 07:55 Uhr  ·  #5
Zitat geschrieben von dan
Die Scheibe ist sicherlich nicht die schlechteste von denen, enthält aber mit TEAKBOIS für mich den schlechtesten Song den YES je gemacht hat!


Auf den Punkt getroffen!!! Teakbois ist Grusel pur Das toppt sogar noch "Circus in Heaven" von der Tormato:8)
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