Waren die 13th Floor Elevators die ersten, die das Adjektiv
'psychedelisch' für sich beanspruchen konnten, so dürften ihre texanischen Nachbarn von Josefus wohl die letzten in der Kette gewesen sein. Die Musik hatte sich schon sehr von den 1965er-Ursprüngen weiter-
entwickelt. Heute würde man sie vielleicht auch Vorläufer des Stoner-Rock nennen.
JOSEFUS waren eine vierköpfige Bluesrock-Formation aus Houston, die 1970 gleich zwei LPs veröffentlichten, beide hochgeachtet sowohl von Kritikern als auch Fans. Der Erfolg blieb aus, wie so oft und zu Beginn des Sammlerbooms Anfang der 80er Jahre, wurde das Originalvinyl schon zu horrenden Preisen gehandelt. Seither gab es eine Reihe von legalen wie auch illegalen Wiederveröffentlichungen, zuerst auf Vinyl, dann auch auf CD und dann tauchte auch noch weiteres Material auf: Unveröffentlichtes aus den 70er und 80ern, sogar ein Live-Mitschnitt war dabei und seit geraumer Zeit gibt es auch wieder aktuelle Auftritte der wiedervereinigten Band.
Die bestand ursprünglich aus: Pete Bailey (voc, harp); Dave Mitchell (guit); Doug Tull (drums) und Ray Turner (bass).
Bei dieser Besetzung kann man sich schon fast denken, daß der resultierende Blues-Rock sehr rauh und rockig und ziemlich schmutzig ausfiel, dabei aber trotzdem nicht nur aus Lautstärke bestand, sondern auch immer einen Touch der typischen Texas Shuffles beinhaltete.
Ihre Fotos auf den beiden LPs erinnern ein bißchen an die Biker- und Hells Angels-Filme jener Tage; man weiß also sofort, hier wird es keine Schwülstigkeiten zu hören geben, diese Kreaturen spreizen nicht den kleinen Finger beim Teetrinken ab, im Gegenteil, diese Musik ist genau auf den Punkt konzentriert;
Blues und Rock mit sehr hart-psychedelischen Gitarrenriffs (Josefus kannten Bill Gibbons und seine Moving Sidewalks gut, das hat etwas abgefärbt), es gibt immer etwas Verzerrung, Feedback, Echo und dergleichen. Die Motive der Melodien sind durchweg maskulin-kräftig aufgebaut und auch der Gesang hat nichts sissyhaftiges, sondern bietet ein sonores, manchmal sogar verzweifelndes Klagen zu Themen wie: einen Mord, den man mit angesehen hat (I Saw A Killing), den Drogentod eines Kumpels (Jimmy, Jimmy) oder Umweltsünden (Dead Man).
Gelegentlich wird noch eine schmutzig-rauhe Harmonica darunter gespielt und schon sägt sich die Gitarre wieder gnadenlos in den Vordergrund.
Legendär ist das über 17-minütige Titelstück der 2. LP 'Dead Man', das zeigt, wie gut Josefus auch jammen konnten, ansonsten liegen die Stücke eher im Bereich 3-4 min.
Mit dem covern haben sie sich (bis auf eine Ausnahme: Gimme Shelter) glücklicherweise nicht abgegeben, sie hatten genügend eigene Ideen. Ihre Art von Mucke kommt genau richtig, wenn man von Dekadenz und Degeneriertheit die Nase voll hat.
Nach den Originalscheiben Same (Mainstream 1970) und Dead Man (Hookah 1970) gab es noch Dead Man aLive (Hookah 2002), darauf finden sich frühe, unveröffentlichte und Wiedervereinigungs-Stücke (die letzten von 1978-79). Eine atemberaubende 26-minütige Live-Version von Dead Man ist auch dabei, die Klangqualität dieses Stückes ist nicht gerade brilliant, aber besser ist schwerstpsychedelischer Bluesrock wohl nie gespielt worden.
Eine weitere Veröffentlichung Get Off My Case ist meines Wissens mehr oder weniger mit der ...aLive identisch und es existiert wohl auch eine Live-CD der aktuellen Besetzung (Drummer Doug Tull ist zwischenzeitlich leider den Rock'n'Roll-Tod gestorben).
Die ersten drei CDs finden sich in der DEAD-Box, die nun wirklich alles versammelt, was man von dieser superben Band im Schrank haben sollte
Disc 1
1.Crazy Man
2.I Need a Woman
3.Gimme Shelter
4.Country Boy
5.Proposition
6.Situation
7.Dead Man
Disc 2
1.Bald Peach
2.B.S. Creek
3.America
4.I'm Gettin On
5.Sefus Blues
6.Jimmy, Jimmy
7.Feelin' Good
8.Condition
9.I Saw a Killin'
10.Such Is Life
Disc 3
1.Aristotle
2.Time for a Rainbow
3.I Love You
4.Dead Man [Live]
5.Get Off My Case [Live]
6.Louisiana Blues [Live]
7.Light in Heaven [Live]
8.Cosmic Man
9.Glory Guys
10.Wheels
11.Hard Luck
12.On Account of You
13.Let Melove You
14.Big Time Loser
Neben den Moving Sidewalks und den American Blues sind Josefus die wohl legendärsten Vertreter des guten alten Texas-Blues-Rock.
'psychedelisch' für sich beanspruchen konnten, so dürften ihre texanischen Nachbarn von Josefus wohl die letzten in der Kette gewesen sein. Die Musik hatte sich schon sehr von den 1965er-Ursprüngen weiter-
entwickelt. Heute würde man sie vielleicht auch Vorläufer des Stoner-Rock nennen.
JOSEFUS waren eine vierköpfige Bluesrock-Formation aus Houston, die 1970 gleich zwei LPs veröffentlichten, beide hochgeachtet sowohl von Kritikern als auch Fans. Der Erfolg blieb aus, wie so oft und zu Beginn des Sammlerbooms Anfang der 80er Jahre, wurde das Originalvinyl schon zu horrenden Preisen gehandelt. Seither gab es eine Reihe von legalen wie auch illegalen Wiederveröffentlichungen, zuerst auf Vinyl, dann auch auf CD und dann tauchte auch noch weiteres Material auf: Unveröffentlichtes aus den 70er und 80ern, sogar ein Live-Mitschnitt war dabei und seit geraumer Zeit gibt es auch wieder aktuelle Auftritte der wiedervereinigten Band.
Die bestand ursprünglich aus: Pete Bailey (voc, harp); Dave Mitchell (guit); Doug Tull (drums) und Ray Turner (bass).
Bei dieser Besetzung kann man sich schon fast denken, daß der resultierende Blues-Rock sehr rauh und rockig und ziemlich schmutzig ausfiel, dabei aber trotzdem nicht nur aus Lautstärke bestand, sondern auch immer einen Touch der typischen Texas Shuffles beinhaltete.
Ihre Fotos auf den beiden LPs erinnern ein bißchen an die Biker- und Hells Angels-Filme jener Tage; man weiß also sofort, hier wird es keine Schwülstigkeiten zu hören geben, diese Kreaturen spreizen nicht den kleinen Finger beim Teetrinken ab, im Gegenteil, diese Musik ist genau auf den Punkt konzentriert;
Blues und Rock mit sehr hart-psychedelischen Gitarrenriffs (Josefus kannten Bill Gibbons und seine Moving Sidewalks gut, das hat etwas abgefärbt), es gibt immer etwas Verzerrung, Feedback, Echo und dergleichen. Die Motive der Melodien sind durchweg maskulin-kräftig aufgebaut und auch der Gesang hat nichts sissyhaftiges, sondern bietet ein sonores, manchmal sogar verzweifelndes Klagen zu Themen wie: einen Mord, den man mit angesehen hat (I Saw A Killing), den Drogentod eines Kumpels (Jimmy, Jimmy) oder Umweltsünden (Dead Man).
Gelegentlich wird noch eine schmutzig-rauhe Harmonica darunter gespielt und schon sägt sich die Gitarre wieder gnadenlos in den Vordergrund.
Legendär ist das über 17-minütige Titelstück der 2. LP 'Dead Man', das zeigt, wie gut Josefus auch jammen konnten, ansonsten liegen die Stücke eher im Bereich 3-4 min.
Mit dem covern haben sie sich (bis auf eine Ausnahme: Gimme Shelter) glücklicherweise nicht abgegeben, sie hatten genügend eigene Ideen. Ihre Art von Mucke kommt genau richtig, wenn man von Dekadenz und Degeneriertheit die Nase voll hat.
Nach den Originalscheiben Same (Mainstream 1970) und Dead Man (Hookah 1970) gab es noch Dead Man aLive (Hookah 2002), darauf finden sich frühe, unveröffentlichte und Wiedervereinigungs-Stücke (die letzten von 1978-79). Eine atemberaubende 26-minütige Live-Version von Dead Man ist auch dabei, die Klangqualität dieses Stückes ist nicht gerade brilliant, aber besser ist schwerstpsychedelischer Bluesrock wohl nie gespielt worden.
Eine weitere Veröffentlichung Get Off My Case ist meines Wissens mehr oder weniger mit der ...aLive identisch und es existiert wohl auch eine Live-CD der aktuellen Besetzung (Drummer Doug Tull ist zwischenzeitlich leider den Rock'n'Roll-Tod gestorben).
Die ersten drei CDs finden sich in der DEAD-Box, die nun wirklich alles versammelt, was man von dieser superben Band im Schrank haben sollte
Disc 1
1.Crazy Man
2.I Need a Woman
3.Gimme Shelter
4.Country Boy
5.Proposition
6.Situation
7.Dead Man
Disc 2
1.Bald Peach
2.B.S. Creek
3.America
4.I'm Gettin On
5.Sefus Blues
6.Jimmy, Jimmy
7.Feelin' Good
8.Condition
9.I Saw a Killin'
10.Such Is Life
Disc 3
1.Aristotle
2.Time for a Rainbow
3.I Love You
4.Dead Man [Live]
5.Get Off My Case [Live]
6.Louisiana Blues [Live]
7.Light in Heaven [Live]
8.Cosmic Man
9.Glory Guys
10.Wheels
11.Hard Luck
12.On Account of You
13.Let Melove You
14.Big Time Loser
Neben den Moving Sidewalks und den American Blues sind Josefus die wohl legendärsten Vertreter des guten alten Texas-Blues-Rock.
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