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Bernard Allison - Live im "Faircafé Schortens", 2.November 2006
Bereits das 2.Mal in diesem Jahr ergab sich die Möglichkeit in dieser Region, einen der wichtigsten Exponenten des modernen Blues zu erleben.
War es im März noch das Kommunikationszentrum "Pumpwerk" mit entsprechender Zuschauerkapazität, so mußten sich nun die Fans im recht eng bemessenen "Fair Café", einem ehemaligen Caféhaus am Waldrand, drängen, um dieses Konzert zu erleben.
Insofern negativ, als die wenigen ungünstig positionierten Sitzplätze "älteren Herrschaften" das Vergnügen, näher am Künstler und an der Musik zu sein, verwehrten, aber positiv, daß hier ein wesentlich besseres Klangbild hinsichtlich der Lautstärke (wunderbar angenehm) und der Abmischung als im Pumpwerk geboten wurde.
Nach dem etwas verzögerten Beginn des Konzerts gegen 20.40h kam alsbald gute Stimmung auf, als Allison mit seiner Band souverän starteten und besten Blues mit hoher Professionalität, aber , und was mir viel wichtiger war, starker emotionaler Ausprägung boten.
Zwar wurden im Laufe des Abends Stimmen laut, die anmerkten, der Musiker "X" oder die Band "Y" seien ja viel besser gewesen, aber genau das ist es, was mir stets sauer aufstößt, diese "Sensationsgeilheit" vieler, die es laut und krachend haben wollen, und die subtile Töne nicht zu schätzen wissen. Nicht, daß ich etwas gegen weißen Bluesrock habe, aber was ich nicht mag, sind diese Statements, jemand sei "besser" gewesen. Wer auf fetzigen Rock-Blues steht, soll ihn gern ausleben - mir gibt es nicht viel, auch wenn musikalisch hervorragende Kost geboten wird, stoppt dieses vorm Erreichen meiner "Seele", eben weil hier oft "seelenloses" Gefetze vordergründig ist, und nicht auch solche Klänge, die , wie auch an diesem Abend von Allison geboten, reduziert auf das Wesentliche eine seelenvolle Botschaft vermitteln, die auch etwas zu sagen hat und sich gefühlsmäßig einschleicht. Das war sicher auch nicht immer der Fall, denn neben echtem "downhome-feeling" kam natürlich auch "showmanship" zum Tragen, Tricks, die das Publikum zum Staunen bringen. Auch heute wieder die Zitatensammlung von Stevie Ray über Hendrix und Johnny Winter zu Deep Purple, aber Show muß eben sein, und das kommt dann natürlich beim Publikum auch an.
Wie ich jüngst in einer von mir nicht näher zu erwähnenswert zu haltenden Kritik eines Konzerts in einem Münchener Club las, fehlte an diesem Abend wohl auch für die "Headbanger" von jenen bevorzugte ruppige "Kick-Ass-Sound", mir jedenfalls nicht. Wenngleich Allison vielleicht noch immer daran bastelt, seinen ureigenen Stil zu finden, so vermochten er und seine Band doch hervorragendes Bluesfeeling(und ich meine Blues-, nicht Rockfeeling!)zu verbreiten.
Stark emotional berührend war das dann besonders in der Interpretation des "Young Boy Blues", der echtes "Muddy Waters-Mississippi-downhome-feeling" verbreitete, mit einer langen, erdig-reduziert-slidenden Einleitung mit wenigem Einsatz 100 mal mehr Feeling verbreitete als so mancher "Gitarrengniedler" mit 100 Noten/Minute! Und als dann nach langer Zeit die übrigen Instrumente einsetzten - das war Gänsehaut pur!
(viele hielten es während dieses für sie wohl langweiligen Stückes eher mit Saufen und dummem Gelaber.....)
Was mir zudem angenehm auffiel, war, daß Jason Wilber am Bass im Gruppensound noch gewachsen war, obgleich mich sein Solo auch hier wieder langweilte, und daß Mike Vlahakis, mein "ungeliebter" Keyboarder, ausgetauscht wurde durch (den Namen habe ich leider nicht verstanden) Mr. "X"( ...Hall?), der viel viel besser in die Band paßte und auch wesentlich bluesiger, auch in seinen vortrefflichen Soli, agierte. Glückwunsch, Bernard, zu diesem Griff!
Andrew Thomas am Schlagzeug bot wiederum eine hervorragende Leistung, er konnte rocken, er konnte funken und grooven(Hallo Buddy Miles!) und er swingte! Super, so auch wieder sein Solo, das Anklänge an Billy Cobham's Stil hatte. Der Mann könnte auch gut im Jazz-Rock bestehen...
Fazit : Ein Konzert mit einer Gesamtlänge von 2 3/4 Stunden , das sehr zufriedenstellend war, wenngleich auch erst nach der Pause(nach 1 Stunde Spielzeit) der Funke richtig übersprang.
Ansonsten verweise ich auch auf meine Ausführungen zum Märzkonzert!
Wolfgang
Bernard Allison - Live im "Faircafé Schortens", 2.November 2006
Bereits das 2.Mal in diesem Jahr ergab sich die Möglichkeit in dieser Region, einen der wichtigsten Exponenten des modernen Blues zu erleben.
War es im März noch das Kommunikationszentrum "Pumpwerk" mit entsprechender Zuschauerkapazität, so mußten sich nun die Fans im recht eng bemessenen "Fair Café", einem ehemaligen Caféhaus am Waldrand, drängen, um dieses Konzert zu erleben.
Insofern negativ, als die wenigen ungünstig positionierten Sitzplätze "älteren Herrschaften" das Vergnügen, näher am Künstler und an der Musik zu sein, verwehrten, aber positiv, daß hier ein wesentlich besseres Klangbild hinsichtlich der Lautstärke (wunderbar angenehm) und der Abmischung als im Pumpwerk geboten wurde.
Nach dem etwas verzögerten Beginn des Konzerts gegen 20.40h kam alsbald gute Stimmung auf, als Allison mit seiner Band souverän starteten und besten Blues mit hoher Professionalität, aber , und was mir viel wichtiger war, starker emotionaler Ausprägung boten.
Zwar wurden im Laufe des Abends Stimmen laut, die anmerkten, der Musiker "X" oder die Band "Y" seien ja viel besser gewesen, aber genau das ist es, was mir stets sauer aufstößt, diese "Sensationsgeilheit" vieler, die es laut und krachend haben wollen, und die subtile Töne nicht zu schätzen wissen. Nicht, daß ich etwas gegen weißen Bluesrock habe, aber was ich nicht mag, sind diese Statements, jemand sei "besser" gewesen. Wer auf fetzigen Rock-Blues steht, soll ihn gern ausleben - mir gibt es nicht viel, auch wenn musikalisch hervorragende Kost geboten wird, stoppt dieses vorm Erreichen meiner "Seele", eben weil hier oft "seelenloses" Gefetze vordergründig ist, und nicht auch solche Klänge, die , wie auch an diesem Abend von Allison geboten, reduziert auf das Wesentliche eine seelenvolle Botschaft vermitteln, die auch etwas zu sagen hat und sich gefühlsmäßig einschleicht. Das war sicher auch nicht immer der Fall, denn neben echtem "downhome-feeling" kam natürlich auch "showmanship" zum Tragen, Tricks, die das Publikum zum Staunen bringen. Auch heute wieder die Zitatensammlung von Stevie Ray über Hendrix und Johnny Winter zu Deep Purple, aber Show muß eben sein, und das kommt dann natürlich beim Publikum auch an.
Wie ich jüngst in einer von mir nicht näher zu erwähnenswert zu haltenden Kritik eines Konzerts in einem Münchener Club las, fehlte an diesem Abend wohl auch für die "Headbanger" von jenen bevorzugte ruppige "Kick-Ass-Sound", mir jedenfalls nicht. Wenngleich Allison vielleicht noch immer daran bastelt, seinen ureigenen Stil zu finden, so vermochten er und seine Band doch hervorragendes Bluesfeeling(und ich meine Blues-, nicht Rockfeeling!)zu verbreiten.
Stark emotional berührend war das dann besonders in der Interpretation des "Young Boy Blues", der echtes "Muddy Waters-Mississippi-downhome-feeling" verbreitete, mit einer langen, erdig-reduziert-slidenden Einleitung mit wenigem Einsatz 100 mal mehr Feeling verbreitete als so mancher "Gitarrengniedler" mit 100 Noten/Minute! Und als dann nach langer Zeit die übrigen Instrumente einsetzten - das war Gänsehaut pur!
(viele hielten es während dieses für sie wohl langweiligen Stückes eher mit Saufen und dummem Gelaber.....)
Was mir zudem angenehm auffiel, war, daß Jason Wilber am Bass im Gruppensound noch gewachsen war, obgleich mich sein Solo auch hier wieder langweilte, und daß Mike Vlahakis, mein "ungeliebter" Keyboarder, ausgetauscht wurde durch (den Namen habe ich leider nicht verstanden) Mr. "X"( ...Hall?), der viel viel besser in die Band paßte und auch wesentlich bluesiger, auch in seinen vortrefflichen Soli, agierte. Glückwunsch, Bernard, zu diesem Griff!
Andrew Thomas am Schlagzeug bot wiederum eine hervorragende Leistung, er konnte rocken, er konnte funken und grooven(Hallo Buddy Miles!) und er swingte! Super, so auch wieder sein Solo, das Anklänge an Billy Cobham's Stil hatte. Der Mann könnte auch gut im Jazz-Rock bestehen...
Fazit : Ein Konzert mit einer Gesamtlänge von 2 3/4 Stunden , das sehr zufriedenstellend war, wenngleich auch erst nach der Pause(nach 1 Stunde Spielzeit) der Funke richtig übersprang.
Ansonsten verweise ich auch auf meine Ausführungen zum Märzkonzert!
Wolfgang