Lynyrd Skynyrd - Live From Freedom Hall

sehr schön...

 
firebyrd
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Lynyrd Skynyrd - Live From Freedom Hall

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Gepostet: 21.06.2010 - 08:00 Uhr  ·  #1
Lynyrd Skynyrd - Live From Freedom Hall


"Im Westen nichts Neues", so der Titel eines Romans von Erich Maria Remarque, ein Titel der auch die Schnellbeurteilung des neuen Livealbums der Southern-Rocker rasch abwickeln könnte.

Grundsätzlich besteht bei jeder neuen Livescheibe der Band das Problem, sich daran zu orientieren, was für viele Fans ein unverrückbarer Meilenstein geworden ist: "One More From The Road".

Nun, es gibt auch geteilte Meinungen über die Qualität jener Veröffentlichung aus dem Jahre 1976, aber Tatsache ist doch, dass dieses Album ein Klassiker ist.
Hinzu kommt, dass bei allen Live-Veröffentlichungen in der Regel stets die gleichen Stücke präsentiert werden, so auch hier, die 'Unvermeidlichen' sind alle dabei: "Sweet Home Alabama", "Free Bird", "Simple Man", "Call Me The Breeze".
Allein zehn Titel waren auch auf der damaligen Livescheibe. Grundsätzlich ist das eigentlich typisches 'Bootlegger-Terrain', und für jene, die jeden Klangfetzen der Lieblingsband sammeln.

Zwei Dinge also, a) Vergleich und b) nix Vergleich …

Ich versuche mich zunächst tunlichst von diesem Vergleich zu lösen, zumal die Besetzung zwischenzeitlich auch eine ganz andere ist.
Also - völlig losgelöst gesehen - was erwartet den geneigten Hörer?

"Travelin' Man" - satter schleppender Rock, jawohl; Southern Rock wie ich ihn mag, eindeutig von Profis gespielt. Und so geht es weiter, Schlag auf Schlag. Immer noch dieser deftige und hinsichtlich der Harmonien süchtig machende, saftige Kick in den Stücken.

Soundmäßig scheint mir das Geschehen jedoch auf dieser Platte nicht so ganz klar eingefangen, die Liveaufnahme ist eindeutig zu hören, was aber andererseits bedeutet, dass man sich mitten im Geschehen fühlen kann. Die Instrumente sind einzeln nicht so zu orten, wie man es von sauberen Studioproduktionen kennt oder von 'reizarmen' und sterilen Liveproduktionen.

Nun muss ich doch noch kurz vergleichen, auf "The Vicious Cycle Tour" (2003) war der Sound besser abgemischt. Auf "Live" (1988) war er etwas dünner und im Vergleich weniger druckvoll und auf "One More From The Road" (1976) klarer.

Doch nun zurück zur Rezension. Nachdem diese CD wieder im Player ist, fällt auf, dass hier die Mitten stärker betont sind, der satte und volle Klang fehlt leicht. Aber der Musik ist das nicht abträglich, denn es wird Druck gemacht, und Rickey Medlocke beweist, dass er zu Recht seinen Platz in der Band hat, denn zusammen mit Rossington bildet er ein kraftvolles Gitarren-Gespann.

Auf der Habenseite steht der bestens dokumentierte Kontakt zum Publikum, deren Beteiligung stets präsent ist. Insofern hinsichtlich der Atmosphäre und der damit verbreiteten Stimmung eine absolut nicht sterile, sondern sehr lebendige Liveaufnahme mit direkt nachzuvollziehenden Reflektionen des Publikums.

Und noch einmal habe ich mich zu einem Vergleich hinreißen lassen, zumal es mir auch zur 'Wahrheitsfindung' diente.
Anhand einiger Titel, die auf allen vier oben genannten Livescheiben enthalten sind, fiel mir klar auf, dass die neuen Aufnahmen die direkteste Verbindung zum Klassiker "One More From The Road" herstellen. Zwar werden die neuen Titel härter vorgetragen, doch empfinde ich die Verbindung hinsichtlich des Feelings hier am stärksten. Für mich eine angenehme Entdeckung. Das zeigt mir auch, dass der alte Geist wieder schwebt.

So, und nun noch ein Wort zu den 'alten Schlachtrössern', also "Simple Man", hier voller Inbrunst mit sehr sehr viel Gefühl und Harmonie vorgetragen, 'Kuschelrock', wie er wohl sein sollte; "Call Me The Breeze", ein echter Rocker mit viel Druck noch immer am Leben, sattes Gitarrenfeature beider Solisten, im Ansatz des Solos schien mir der gute alte Johnny (Winter) auf die Bühne gesprungen zu sein; "Sweet Home Alabama", wie man es gewohnt ist, nicht mehr, nicht weniger. Der leicht groovende Sound mit diesem 'Muscle Shoals-Feeling' besticht erneut, wohl immer wieder …; und dann natürlich die 'Hymne' "Free Bird", über 12 Minuten lang, so wie es sein soll.
Natürlich wird das Publikum vorher brav gefragt, welchen Song man hören möchte, und schon setzt das Piano ein, das ist Magie, ich kann das immer wieder hören, wenn dann die Slide einsetzt, unsterblich, dieser Vogel.

»If I leave here tomorrow, would you still remember me?« fragt Van Zant wahrscheinlich schon zum x-ten Mal. Klar doch, wir werden uns immer daran erinnern, ist doch klar. Stark, wenn dann die rockige Phase der Nummer einsetzt und die Gitarren aufdrehen, da ist schon wieder diese Gänsehaut. Und die berühmte 'Twin Guitar-Sequenz' - super!

Trotz der personellen Verluste der Band meint man zu glauben, dass diese Truppe nie sterben wird und noch alle am Leben sind (vielleicht ist die Bühne ja von aller Seelen bevölkert). Gewidmet ist die CD jenen beiden auf Platte noch anwesenden Musikern, die aber mittlerweile auch nicht mehr unter uns weilen: Billy Powell und Ean Evans.

Fazit: Ein Album mit solch passionierten Musikern, mit all' diesen Klassikern, kann gar nicht schlecht sein, wenngleich auch einige feststellen mögen, dass man erneute Liveaufnahmen gar nicht mehr braucht. Das ist Ansichtssache, natürlich.

Ach ja, und dann gibts ja noch die DVD als Beigabe (FSK ab 12 - bitte beachten!). Alle Titel sind identisch, die zusätzlichen Tracks beinhalten ein Intro, ein Outro und Interviews, mit Konzertausschnitten belegt. Klar, durch die Bilder ist man klar im Vorteil, die Stimmung wird noch viel besser übermittelt, ganz klasse!
»It's time for the South to rise again«, das wird dann erst richtig plastisch, wenn die Südstaaten-Flagge zu "Sweet Home Alabama" präsentiert wird.

Das letzte Wort soll die Band haben:

»In loving memory of our brothers Billy Powell and Ean Evans«.

Musiker:


Gary Rossington (lead guitar)
Billy Powell (keyboards)
Johnny Van Zant (vocals)
Rickey Medlocke (lead guitar)
Ean Evans (bass)
Michael Cartellone (drums)
Mark Matejka (guitar)
Dale Krantz Rossington (backup vocals)
Carol Chase (backup vocals)

Titel:


01:Travelin' Man (4:04)
02:Workin' (4:49)
03:What's Your Name (3:51)
04:That Smell (5:52)
05:Simple Man (7:37)
06:Down South Jukin'(1:41)
07:The Needle And The Spoon (2:32)
08:The Ballad Of Curtis Loew (4:26)
09:Gimme Back My Bullets (2:10)
10:Tuesday's Gone (6:19)
11:Red White And Blue (5:39)
12:Gimme Three Steps (6:17)
13:Call Me The Breeze (5:46)
14:Sweet Home Alabama (6:22)
15:Free Bird (12:11)


website:


http://www.lynyrdskynyrd.com/

Wolfgang
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Re: Lynyrd Skynyrd - Live From Freedom Hall

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Gepostet: 21.06.2010 - 08:16 Uhr  ·  #2
Warum muss auch immer alles neu sein, wenn das *Alte* gut
oder besser, sehr gut ist.

Danke Wolfgang, eine meiner Lieblingsbands.

Liebe Grüße von MOni
hmc
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Re: Lynyrd Skynyrd - Live From Freedom Hall

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Gepostet: 21.06.2010 - 14:02 Uhr  ·  #3
Eine Band meines Vetrauens.

TITEL die hier stehen.
SOUTHERN KNIGHTS
ENDANGERED SPECIAS
SECOND HELPING
1991
GIMME BACK MY BULLETT
TWENTY
EDGE OF FOREVER
Punker
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Re: Lynyrd Skynyrd - Live From Freedom Hall

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Gepostet: 22.06.2010 - 12:46 Uhr  ·  #4
Spreewilder
 
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Re: Lynyrd Skynyrd - Live From Freedom Hall

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Gepostet: 22.06.2010 - 12:57 Uhr  ·  #5
Ohhh...hier gibts SouthernRock - Fans. Klasse...SUPPORT FOR JAM & SOUTHERNROCK! Ist auch ein Motto meiner Agentur.

Gestern bei Mule in Berlin bekam ich dann wiedermal eine Belohnung der Extra - Klasse. Ja, ich bin auch der Meinung, eine Entwicklung bei den Bands ist überall zu hören. Ist doch aber nicht schlimm und ganz normal.

So auch bei Mule. Damals noch als Trio fand ich es einfach phänomenal...aktuell gehe ich auch noch auf jedes Konzert was möglich ist...der Auftritt in Hamburg...allererstes Konzert in Deutschland ist aber unerreicht.
Punker
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Re: Lynyrd Skynyrd - Live From Freedom Hall

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Gepostet: 22.06.2010 - 13:12 Uhr  ·  #6
joh -
iss wohl allgemein bekannt hier denksch ma dass ich u.a auch ein southern spezi bin.

das der südstaatenrock lebt kann man z.B auch dran erkennen dass sehr viele alternate country bands mittlerweil unter diesem label verkauft werden.
an sich nur ein verkaufstrick klaro.
aber die skyns gingen ja mit ihrem gods and guns output letzjöhrig einen gehörigen schritt in den von van zant vorgezeichneten musikalischen holzweg.

aber es gibt jede menge neue verheissungsvolle szenebands die waschechten sr neuerer oder älter prägung spielen.

z.B rebel pride oder auch hogjaw und preacher stone seien hier mal stellvertretend genannt.

shine on
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