Gestern abend hab ich nun den letzten Teil der 10bändigen Reihe um Kommissar Van Veeteren gelesen. Ich bin durch die Bank begeistert.
Der Schwede Hakan Nesser hat hier eine ganz besondere Krimireihe vorgelegt. Nesser interessiert sich nämlich mehr für die Menschen der Handlung, als den Kriminalfall an sich und damit liegt er genau auf meiner Wellenlänge.
Eine Eigenart von ihm: Nesser wertet nicht - auch das ist für mich ein unschätzbar wichtiger Punkt in seinen Krimis. Kein gut kein böse, keine simple Schwarz-Weiss Zeichnung - nur Menschen mit ihren Beweggründen über die sie sich selbst oft nicht richtig klar sind.
Das gilt für die Täter wie für die Kriminaler.
Oft sitzt du am Ende da, und verstehst die Täter warum sie so und nicht anders handelten. Unsere Schwächen, die in uns allen stecken und die wir nur zu gerne immer überspielen sind es die uns zu Dingen treiben die scheinbar auf den ersten Blick unverständlich sind.
Deswegen gibt es auch öfters am Ende der Bücher keine Auflösung bis ins kleinste Detail. Ich, der Leser soll selber sich Gedanken machen warum der Täter das getan hat. Wer zwischen den Zeilen lesen kann, wer menschliche Abgründe nachvollziehen kann, wird sich seinen Reim darauf machen.
Aber man weiß eben auch im Leben nie wirklich hundertprozentig warum etwas so und nicht anders ist.
Nessers Krimis sind Bücher für Menschen die das Leben und die Menschen (trotz allem) lieben, die sich dafür interessieren was in Menschen vorgeht, was sie antreibt, Dinge tun oder sein zu lassen. Bücher für Menschen die zur Selbstreflektion fähig sind und Gefallen daran haben.
Manche empfinden seine Bücher langatmig. Es gibt kein Rumgeballere, keine Verfolgungsjagden, keinerlei Action. Ich empfinde das als Realismus. Das Leben ist nicht dauernd hochspannend dramatisch, das ist für einen ermittelnden Komissar nicht anders und das demonstriert Nesser brillant. Du spürst richtig die quälende Langsamkeit der Ermittlungen wenn nichts vorangeht, du keinen Plan hast warum was geschah und eigentlich lieber ganz woanders wärst.
Den Kriminalfall benutzt Nesser nur als Transport für diese eigentlichen Dinge die er erzählen will. Vielschichtig zwischen den Zeilen skizziert er mit wenigen Worten (Nesser ist ein Meister der Sprache) den Emotionszustand seiner Figuren.
Dafür liebe ich seine Bücher.
Die Titel der Reihe in chronologischer Reihenfolge:
1.) Das grobmaschige Netz
2.) Das vierte Opfer
3.) Das falsche Urteil
4.) Die Frau mit dem Muttermal
5.) Der Kommissar und das Schweigen
6.) Münsters Fall
7.) Der unglückliche Mörder
8.) Der Tote vom Strand
9.) Die Schwalbe, die Katze, die Rose und der Tod
10.) Sein letzter Fall
Der Krimi-Lesetip für Leute die die Nase voll von vordergründigem Heldengetue haben.
Jerry
Der Schwede Hakan Nesser hat hier eine ganz besondere Krimireihe vorgelegt. Nesser interessiert sich nämlich mehr für die Menschen der Handlung, als den Kriminalfall an sich und damit liegt er genau auf meiner Wellenlänge.
Eine Eigenart von ihm: Nesser wertet nicht - auch das ist für mich ein unschätzbar wichtiger Punkt in seinen Krimis. Kein gut kein böse, keine simple Schwarz-Weiss Zeichnung - nur Menschen mit ihren Beweggründen über die sie sich selbst oft nicht richtig klar sind.
Das gilt für die Täter wie für die Kriminaler.
Oft sitzt du am Ende da, und verstehst die Täter warum sie so und nicht anders handelten. Unsere Schwächen, die in uns allen stecken und die wir nur zu gerne immer überspielen sind es die uns zu Dingen treiben die scheinbar auf den ersten Blick unverständlich sind.
Deswegen gibt es auch öfters am Ende der Bücher keine Auflösung bis ins kleinste Detail. Ich, der Leser soll selber sich Gedanken machen warum der Täter das getan hat. Wer zwischen den Zeilen lesen kann, wer menschliche Abgründe nachvollziehen kann, wird sich seinen Reim darauf machen.
Aber man weiß eben auch im Leben nie wirklich hundertprozentig warum etwas so und nicht anders ist.
Nessers Krimis sind Bücher für Menschen die das Leben und die Menschen (trotz allem) lieben, die sich dafür interessieren was in Menschen vorgeht, was sie antreibt, Dinge tun oder sein zu lassen. Bücher für Menschen die zur Selbstreflektion fähig sind und Gefallen daran haben.
Manche empfinden seine Bücher langatmig. Es gibt kein Rumgeballere, keine Verfolgungsjagden, keinerlei Action. Ich empfinde das als Realismus. Das Leben ist nicht dauernd hochspannend dramatisch, das ist für einen ermittelnden Komissar nicht anders und das demonstriert Nesser brillant. Du spürst richtig die quälende Langsamkeit der Ermittlungen wenn nichts vorangeht, du keinen Plan hast warum was geschah und eigentlich lieber ganz woanders wärst.
Den Kriminalfall benutzt Nesser nur als Transport für diese eigentlichen Dinge die er erzählen will. Vielschichtig zwischen den Zeilen skizziert er mit wenigen Worten (Nesser ist ein Meister der Sprache) den Emotionszustand seiner Figuren.
Dafür liebe ich seine Bücher.
Die Titel der Reihe in chronologischer Reihenfolge:
1.) Das grobmaschige Netz
2.) Das vierte Opfer
3.) Das falsche Urteil
4.) Die Frau mit dem Muttermal
5.) Der Kommissar und das Schweigen
6.) Münsters Fall
7.) Der unglückliche Mörder
8.) Der Tote vom Strand
9.) Die Schwalbe, die Katze, die Rose und der Tod
10.) Sein letzter Fall
Der Krimi-Lesetip für Leute die die Nase voll von vordergründigem Heldengetue haben.
Jerry
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