Nach dem sich die Band Bangor Flying Circus nach ihrem '69er Album aufgelöst hatte, entschieden sich Alan DeCarlo (Gitarre) und Hawk Wolinski (Shadows Of Knight, Gesang/Keyboard) eine neue Gruppe zu formen. Die neue Besetzung war im Vergleich zum Vorgänger nur auf einer Position verändert, da Michael Tegza (H. P. Lovecraft) am Schlagzeug durch Ross Salomone ersetzt wurde. Der Bandname Madura war vom Hindu-Tempel Minakshi in der Stadt Madurai inspiriert.
Die in Chicago ansässigen Wolinski, DeCarlo und Salomone fanden in James William Guerico einen prominenten Fürsprecher. Guerico hatte bereits einige Erfolge mit den Buckinghams und war bis Chicago XI Produzent der gleichnamigen Gruppe. Es verschaffte den Jungs einen Vertrag bei Columbia Records und produzierte beide Alben der Band. Man kann seine Handschrift durchaus erkenne, da es ab an zugeht wie bei den frühen Chicago. Allerdings gibt es die Bläser nur auf dem zweiten Album.
Alle drei Mitglieder steuerten Material für die Songs bei, welche sich zwischen Pop, Rock, jams, angejazztem und experimentellen Klängen bewegen. Wolinskis Stimme erinnert teils sogar an Terry Kath oder Robert Lamm von Chicago. Zudem lies er es mit seiner Hammond immer wieder krachen :j:
De Carlo hatte ebenfalls eine ordentliche Stimme und ein Gespür für jazzige Solos. Die Band brachte so einige starke Songs zustande, aber auf dem Debut wurde das ganze zu einem Doppel-Album mit gelegentlichen Füllern, keineswegs Totalausfälle, aber eben etwas schwächelnde Momente. Unvorstellbar, dass ein Major-Label wie Columbia heutzutage ein Doppel-Debut-Album zulassen würde. Für mich hat das Album nicht nur was von Chicago, sondern auch etwas Grand Funk Railroad und eine Priese harten Hippie-Jam-Rock ;)
Dazu gibts dann noch ein, in meinen Augen, sehr schönes Cover.
Die zweite Platte bekam dann Unterstützung durch Stargäste wie Terry Kath, Robert Lamm (beide Chicago), Wayne Shorter, Joe Zawinul und einer kleinen Bläsertruppe. Insgesamt wurde Madura II dadurch phasenweise mit Bombast aufgeblasen und auch etwas zu funky in meinen Ohren. Es ist dadurch schon schwächer als das Debut. Für ein spätes Jazz-Fusion-Werk der 70er wäre es durchaus ein solides Standard-Album. Naja, wie so oft kommt so ein Stilwechsel nicht gleich an, wenn man solch unterschiedliche Alben nacheinander hört.
Nach diesem Album war dann eh Schluss. Wolinski war noch bei Rufus & Chaka Khan aktiv und wurde ein erfolgreicher Produzent und Songschreiber. DeCarlo und Salomone waren bei Robert Lamms Solo-Debut Skinny Boy von '74 mit von der Partie. Salomone schwang später für Chicago, Air Supply und ein paar andere die Stöckchen.
Die Band kann übrigens kurz im Film Electra Glide In Blue von 1973 sehen und hören. Der Streifen würde von Guerico produzier, wobei er auch die Regie und den Soundtrack übernahm.
Insgesamt eine durchaus interessante Truppe, die mehr aus ihren Möglichkeiten hätte machen können. Das Debut dürfte einigen hier gefallen, Nummer 2 ist dann eher was für die Funk-Freunde. Nicht zwingend ein Must-Have, aber man sollte die Jungs schon mal testen
Madura (1971)
David "Hawk" Wolinski - Keyboards, Vocals
Alan DeCarlo - Guitar, Vocals
Ross Salomone - Drums, Vocals
1. Hawk Piano (instrumental) (David Wolinski) - 1:23
2. Drinking No Wine (David Wolinski) - 4:18 -- http://www.youtube.com/watch?v=GZS-9-Fk5no
3. Dreams (David Wolinski) - 4:24
4. Plain as Day (David Wolinski) - 5:35
5. My Love is Free (David Wolinski) - 7:09 -- http://www.youtube.com/watch?v=jftF-395Vns
6. Free from the Devil (A.J. DeCarlo) - 2:10 -- http://www.youtube.com/watch?v=aj_5SctIR_g
7. My My What a World (A.J. DeCarlo) - 1:01 -- http://www.youtube.com/watch?v=skcDEGMMr10
8. Stimulation (instrumental) (R.A. Salomone) - 3:56
9. Don't Be Afraid (A.J. DeCarlo) -2:01
10.Damnation (David Wolinski) - 3:49 -- http://www.youtube.com/watch?v=OKZ_bNqiNvE
11.See for Yourself (A.J. DeCarlo) - 5:59
12.I Think I'm Dreaming (A.J. DeCarlo) - 4:23
13.It's a Good Time for Loving (David Wolinski) - 4:55 -- http://www.youtube.com/watch?v=HygeWVX6G9o
14.Trapped (David Wolinski) - 7:45 -- http://www.youtube.com/watch?v=hWZrrZlV5e8
15.Johnny B. Goode (Chuck Berry) - 6:02
16.Realization (David Wolinski) - 3:17 -- http://www.youtube.com/watch?v=Hv9RRjPvNhk
17.Man's Rebirth through Childbirth Part I (David Wolinski) - 2:52
18.Man's Rebirth through Childbirth Part II (David Wolinski) - 1:12
19.Joy in Old Age by Way of Self Observation (David Wolinski) - 4:03
20.Talking to Myself (David Wolinski) - 4:53
Madura II (1973)
David "Hawk" Wolinski - Keyboards, Vocals
Alan DeCarlo - Guitar, Vocals
Ross Salomone - Drums, Vocals
Gäste
Terry Kath - Bass
Robert Lamm - Piano
Lee Loughane - Trumpet
James Pankow - Trombone
Walter Parazaider - Saxophone
Wayne Shorter - Tenor-Sax
Joe Zawinul - Keyboards
1. Livin' in America (Madura, J.W. Guercio, T. Kath) - 5:04
2. Doctor Honornis Causa (Joseph Zauinul) - 8:25
3. I'm in the Mood for Love (Jimmy Mc Hugh, Dorothy Fields) - 1:39
4. If You Got the Dime (David Wolinski) - 4:10 -- http://www.youtube.com/watch?v=wtrq45x2fxE
5. First Time (David Wolinski) - 2:46
6. My Favorite Things (Richard Rogers, Oscar Hammerstein) - 2:26
7. Windy One (David Wolinski) - 3:45
8. Stagger Lee (H. Logan, L. Price) - 3:43
9. Save the Miracle (David Wolinski) - 4:24
Die in Chicago ansässigen Wolinski, DeCarlo und Salomone fanden in James William Guerico einen prominenten Fürsprecher. Guerico hatte bereits einige Erfolge mit den Buckinghams und war bis Chicago XI Produzent der gleichnamigen Gruppe. Es verschaffte den Jungs einen Vertrag bei Columbia Records und produzierte beide Alben der Band. Man kann seine Handschrift durchaus erkenne, da es ab an zugeht wie bei den frühen Chicago. Allerdings gibt es die Bläser nur auf dem zweiten Album.
Alle drei Mitglieder steuerten Material für die Songs bei, welche sich zwischen Pop, Rock, jams, angejazztem und experimentellen Klängen bewegen. Wolinskis Stimme erinnert teils sogar an Terry Kath oder Robert Lamm von Chicago. Zudem lies er es mit seiner Hammond immer wieder krachen :j:
De Carlo hatte ebenfalls eine ordentliche Stimme und ein Gespür für jazzige Solos. Die Band brachte so einige starke Songs zustande, aber auf dem Debut wurde das ganze zu einem Doppel-Album mit gelegentlichen Füllern, keineswegs Totalausfälle, aber eben etwas schwächelnde Momente. Unvorstellbar, dass ein Major-Label wie Columbia heutzutage ein Doppel-Debut-Album zulassen würde. Für mich hat das Album nicht nur was von Chicago, sondern auch etwas Grand Funk Railroad und eine Priese harten Hippie-Jam-Rock ;)
Dazu gibts dann noch ein, in meinen Augen, sehr schönes Cover.
Die zweite Platte bekam dann Unterstützung durch Stargäste wie Terry Kath, Robert Lamm (beide Chicago), Wayne Shorter, Joe Zawinul und einer kleinen Bläsertruppe. Insgesamt wurde Madura II dadurch phasenweise mit Bombast aufgeblasen und auch etwas zu funky in meinen Ohren. Es ist dadurch schon schwächer als das Debut. Für ein spätes Jazz-Fusion-Werk der 70er wäre es durchaus ein solides Standard-Album. Naja, wie so oft kommt so ein Stilwechsel nicht gleich an, wenn man solch unterschiedliche Alben nacheinander hört.
Nach diesem Album war dann eh Schluss. Wolinski war noch bei Rufus & Chaka Khan aktiv und wurde ein erfolgreicher Produzent und Songschreiber. DeCarlo und Salomone waren bei Robert Lamms Solo-Debut Skinny Boy von '74 mit von der Partie. Salomone schwang später für Chicago, Air Supply und ein paar andere die Stöckchen.
Die Band kann übrigens kurz im Film Electra Glide In Blue von 1973 sehen und hören. Der Streifen würde von Guerico produzier, wobei er auch die Regie und den Soundtrack übernahm.
Insgesamt eine durchaus interessante Truppe, die mehr aus ihren Möglichkeiten hätte machen können. Das Debut dürfte einigen hier gefallen, Nummer 2 ist dann eher was für die Funk-Freunde. Nicht zwingend ein Must-Have, aber man sollte die Jungs schon mal testen
Madura (1971)
David "Hawk" Wolinski - Keyboards, Vocals
Alan DeCarlo - Guitar, Vocals
Ross Salomone - Drums, Vocals
1. Hawk Piano (instrumental) (David Wolinski) - 1:23
2. Drinking No Wine (David Wolinski) - 4:18 -- http://www.youtube.com/watch?v=GZS-9-Fk5no
3. Dreams (David Wolinski) - 4:24
4. Plain as Day (David Wolinski) - 5:35
5. My Love is Free (David Wolinski) - 7:09 -- http://www.youtube.com/watch?v=jftF-395Vns
6. Free from the Devil (A.J. DeCarlo) - 2:10 -- http://www.youtube.com/watch?v=aj_5SctIR_g
7. My My What a World (A.J. DeCarlo) - 1:01 -- http://www.youtube.com/watch?v=skcDEGMMr10
8. Stimulation (instrumental) (R.A. Salomone) - 3:56
9. Don't Be Afraid (A.J. DeCarlo) -2:01
10.Damnation (David Wolinski) - 3:49 -- http://www.youtube.com/watch?v=OKZ_bNqiNvE
11.See for Yourself (A.J. DeCarlo) - 5:59
12.I Think I'm Dreaming (A.J. DeCarlo) - 4:23
13.It's a Good Time for Loving (David Wolinski) - 4:55 -- http://www.youtube.com/watch?v=HygeWVX6G9o
14.Trapped (David Wolinski) - 7:45 -- http://www.youtube.com/watch?v=hWZrrZlV5e8
15.Johnny B. Goode (Chuck Berry) - 6:02
16.Realization (David Wolinski) - 3:17 -- http://www.youtube.com/watch?v=Hv9RRjPvNhk
17.Man's Rebirth through Childbirth Part I (David Wolinski) - 2:52
18.Man's Rebirth through Childbirth Part II (David Wolinski) - 1:12
19.Joy in Old Age by Way of Self Observation (David Wolinski) - 4:03
20.Talking to Myself (David Wolinski) - 4:53
Madura II (1973)
David "Hawk" Wolinski - Keyboards, Vocals
Alan DeCarlo - Guitar, Vocals
Ross Salomone - Drums, Vocals
Gäste
Terry Kath - Bass
Robert Lamm - Piano
Lee Loughane - Trumpet
James Pankow - Trombone
Walter Parazaider - Saxophone
Wayne Shorter - Tenor-Sax
Joe Zawinul - Keyboards
1. Livin' in America (Madura, J.W. Guercio, T. Kath) - 5:04
2. Doctor Honornis Causa (Joseph Zauinul) - 8:25
3. I'm in the Mood for Love (Jimmy Mc Hugh, Dorothy Fields) - 1:39
4. If You Got the Dime (David Wolinski) - 4:10 -- http://www.youtube.com/watch?v=wtrq45x2fxE
5. First Time (David Wolinski) - 2:46
6. My Favorite Things (Richard Rogers, Oscar Hammerstein) - 2:26
7. Windy One (David Wolinski) - 3:45
8. Stagger Lee (H. Logan, L. Price) - 3:43
9. Save the Miracle (David Wolinski) - 4:24