Little Willie Anderson - Swinging The Blues (Earwig 1979)
1920 in West Memphis/Arkansas geboren, kam Little Willie Anderson schon 1939
nach Chicago, um dort seine blues harmonika dem gitarristen Johnny Young anzubieten.
Er blieb viele jahre chauffeur und faktotum für seinen boss und kam deshalb, trotz der
lobeshymnen, mit denen seine spielweise überschüttet wurde, erst 1979 zu seinem
solo-debut.
es wurde einer der besten platten aus einer zeit, in der der echte, der urtümliche blues
eigentlich schon lange tot war.
Stark von Sonny Boy Williamson und mehr noch von Little Walter beeinflußt (man nannte ihn oft
Little Walter Junior), legte er eine scheibe vor, die im stil geradewegs zu den höhen der 50er
zurückging; das war eine absolut klassische Chicago-Blues-Platte, wie sie zu diesem zeitpunkt
schon lange nicht mehr eingespielt wurde und wie es uns der titel schon verrät:
Blues mit starken swing-einschlägen; ein bißchen jazzig (vor allem im 3. stück, wo zum einzigen
male ein saxophon eingesetzt wird), sehr locker, gelegentlich rollend, geprägt von einer fast
omnipräsenten chromatischen harmonika, (gespielt im stil eines Little Walter), aber auch
durch Willie Andersons maskulin-sonoren gesang.
hier gibt es keine nervtötenden fender-blues-gitarrensoli, mit den schrillsten noten,
die man ganz unten am griffbrett finden kann, dafür steht schon Robert Lockwood, der in
der blues-gemeinde für seine swingende spielweise bekannt war und der immer gitarren
mit großem resonanzkörper spielte, mit denen man diesen typsichen 50er-ton son perfekt
hinbekommt.
Auch Sammy Lawhorn legt gitarrentöne hin, die eher akzentuieren als dominieren.
Bis auf drei stücke, hat Willie Anderson alle stücke selbst geschrieben;
sie sind zumeist uptempo und wenig depressiv;'woman-trouble' bedeuted hier nichts anderes,
als das Willie die modelle dazu auffordert, sich mit ihm zu vergnügen.
nein, dies platte hatte nichts mit dem fragwürdigen verständnis europäischer blues-'koryphäen'
zu tun, die nach der millionsten version des immer gleichen und schrillen
fender-blues-gitarren-riffs hecheln; daß dann auch möglichst glatt und überproduziert klingen
muß, dargebracht von fetten weißen jungs...
nein, diese platte ist durch und durch schwarz und authentisch.
und wer der meinung ist, daß die blues harmonika bestimmt 50% einer tollen scheibe ausmacht,
der wird hier rundherum bedient.
01 Come Here Mama 2:35
02 Willie's Women Blues 3:44
03 Lester Leaps In 3:30
Written-By – Lester Young
04 Everything Gonna Be Alright 2:51
Written-By – Walter Jacobs
05 Late Night 4:07
06 69th Street Bounce 3:27
07 Looking For You Baby 4:17
08 Been Around 3:33
traditional
09 West Side Baby 4:08
10 Big Fat Mama 6:28
Alto Saxophone– Pete Haskin (tracks: 3)
Bass– Willie Black
Drums– Fred Below
Guitar– Robert Jr. Lockwood, Sammy Lawhorn
Guitar, Bass– Jimmy Lee Robinson*
Vocals, Harmonica– Willie Anderson*
Little Willie ist schon 1991, im alter von gerade mal 71 jahren von
uns geschieden.
mit dieser scheibe hat er sich selbst ein denkmal gesetzt
1920 in West Memphis/Arkansas geboren, kam Little Willie Anderson schon 1939
nach Chicago, um dort seine blues harmonika dem gitarristen Johnny Young anzubieten.
Er blieb viele jahre chauffeur und faktotum für seinen boss und kam deshalb, trotz der
lobeshymnen, mit denen seine spielweise überschüttet wurde, erst 1979 zu seinem
solo-debut.
es wurde einer der besten platten aus einer zeit, in der der echte, der urtümliche blues
eigentlich schon lange tot war.
Stark von Sonny Boy Williamson und mehr noch von Little Walter beeinflußt (man nannte ihn oft
Little Walter Junior), legte er eine scheibe vor, die im stil geradewegs zu den höhen der 50er
zurückging; das war eine absolut klassische Chicago-Blues-Platte, wie sie zu diesem zeitpunkt
schon lange nicht mehr eingespielt wurde und wie es uns der titel schon verrät:
Blues mit starken swing-einschlägen; ein bißchen jazzig (vor allem im 3. stück, wo zum einzigen
male ein saxophon eingesetzt wird), sehr locker, gelegentlich rollend, geprägt von einer fast
omnipräsenten chromatischen harmonika, (gespielt im stil eines Little Walter), aber auch
durch Willie Andersons maskulin-sonoren gesang.
hier gibt es keine nervtötenden fender-blues-gitarrensoli, mit den schrillsten noten,
die man ganz unten am griffbrett finden kann, dafür steht schon Robert Lockwood, der in
der blues-gemeinde für seine swingende spielweise bekannt war und der immer gitarren
mit großem resonanzkörper spielte, mit denen man diesen typsichen 50er-ton son perfekt
hinbekommt.
Auch Sammy Lawhorn legt gitarrentöne hin, die eher akzentuieren als dominieren.
Bis auf drei stücke, hat Willie Anderson alle stücke selbst geschrieben;
sie sind zumeist uptempo und wenig depressiv;'woman-trouble' bedeuted hier nichts anderes,
als das Willie die modelle dazu auffordert, sich mit ihm zu vergnügen.
nein, dies platte hatte nichts mit dem fragwürdigen verständnis europäischer blues-'koryphäen'
zu tun, die nach der millionsten version des immer gleichen und schrillen
fender-blues-gitarren-riffs hecheln; daß dann auch möglichst glatt und überproduziert klingen
muß, dargebracht von fetten weißen jungs...
nein, diese platte ist durch und durch schwarz und authentisch.
und wer der meinung ist, daß die blues harmonika bestimmt 50% einer tollen scheibe ausmacht,
der wird hier rundherum bedient.
01 Come Here Mama 2:35
02 Willie's Women Blues 3:44
03 Lester Leaps In 3:30
Written-By – Lester Young
04 Everything Gonna Be Alright 2:51
Written-By – Walter Jacobs
05 Late Night 4:07
06 69th Street Bounce 3:27
07 Looking For You Baby 4:17
08 Been Around 3:33
traditional
09 West Side Baby 4:08
10 Big Fat Mama 6:28
Alto Saxophone– Pete Haskin (tracks: 3)
Bass– Willie Black
Drums– Fred Below
Guitar– Robert Jr. Lockwood, Sammy Lawhorn
Guitar, Bass– Jimmy Lee Robinson*
Vocals, Harmonica– Willie Anderson*
Little Willie ist schon 1991, im alter von gerade mal 71 jahren von
uns geschieden.
mit dieser scheibe hat er sich selbst ein denkmal gesetzt
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