The National - Trouble will find me (2013), Label: 4AD/Beggars Group
Tracklist
1. I Should Live In Salt
2. Demons
3. Don’t Swallow The Cap
4. Fireproof
5. Sea Of Love
6. Heavenfaced
7. This Is The Last Time
8. Grace
9. Slipped
10. I Need My Girl
11. Humiliation
12. Pink Rabbits
13. Hard To Find
55:09 min
Aktuelle Besetzung
Gesang: Matt Berninger
Gitarre, Bass, Keyboards: Aaron Dessner
Gitarre, Keyboards: Bryce Dessner
Schlagzeug: Bryan Devendorf
Bass, Gitarre: Scott Devendorf
Discographie
2001: The National
2003: Sad Songs for Dirty Lovers
2005: Alligator
2007: Boxer
2010: High Violet
2013: Trouble Will Find Me
Gemessen am Alter der Band, The National haben sich 1999 in Cincinnati, Ohio, gegründet, haben wir es hier noch mit Teenagern zu tun. Aber insbesondere mit den letzten 3 Alben haben sie aus meiner Sicht bereits längst den Schritt zum „Erwachsenen“ vollzogen. Wirkte „Alligator“ noch relativ unentschlossen, so hat das Quintett seit dem 07er Album „Boxer“ seinen eigenen Stil gefunden. Ihr Sound bewegt sich im Spannungsfeld von Indie- und Folk-Rock wobei sie den „echten Rocker“ nur sporadisch mimen. Vorzugsweise bewegen sich ihre Songs im Slow- bis Midtempo-Bereich mit dem unverkennbaren Merkmal, dass diese sich oft zum Ende hin nahezu hymnenhaft steigern. Von den im Internet zu lesenden Bandvergleichen trifft aus meiner Sicht am ehesten der Vergleich mit Wilco zu.
Die Musik auf „Trouble will find me“ wird erneut getragen von der tiefen, erhabenen und unverwechselbaren Baritonstimme von Matt Berninger, und dem sehr präsenten und präzisen Schlagzeugspiel von Bryan Devendorf. Unterlegt wird das alles von einem erlesenen, in manchen Momenten nahezu sakralem „Sound of Wall“, den Gitarrist und Multi-Instrumentalist Aaron Dessner aus Piano, Streichern und Chorgesängen aufbaut. Die insgesamt 28 (!) Gastmusiker steuern ferner musikalische Farbtupfer in Form von Bassklarinette, French horn, Trombone oder Celeste bei.
Alle Songs versprühen ihre eigene geheimnisvolle Atmosphäre, sind zum Teil üppig instrumentiert, bleiben aber trotzdem klar und sind nicht unnötig mit Soundgimmicks zugekleistert.
In einigen Rezis werden die etwas temporeicheren Stücke, wie „Don’t swallow the cap“ als Highlights herausgestellt - für mich sind aber diesmal eher die ruhigen, elegischen Stücke die Favoriten. Angefangen vom Stück „Fireproof“, das mit lyrischem Gitarrenpicking und ein paar hingetupften Pianotönen glänzt, über „Heavenfaced“ (mit der wunderbaren Textzeile „because we’ll all arrive in heaven alive“) bis hin zu „Pink Rabbits“ – das melancholische Lied mit dezenter Pianobegleitung und einem unwiderstehlichem Refrain ist für mich bereits jetzt eines der schönsten im gesamten Repertoire dieser Band.
Bleibt noch zu erwähnen, dass an verschiedenen Stellen Querverweise auf Platten anderer Bands erfolgen „Play Let it be or Nevermind“ (in „Don’t swallow the cap“) oder „Bona Drag was still on“, gemeint ist die Soloplatte von Morrissey (in „Pink rabbits“) – der Sinn erschließt sich mir allerdings nicht.
Ach und ja: das Cover ist klasse und auch das Booklet ist sehr üppig gestaltet, jeder Text hat eine eigene Seite und wird mit Bildern von (unbekannten Künstlern) gemschackvoll illustriert.
P.S. Für Insider: zum wiederholten Male ergänzt Sufjan Stevens die üppige Liste von Gastmusikern, er steuert Piano, Synths und Drum machine bei.
Musik 14/15
Klang 13/15
Und so hört sich das ganze live an:
