David Bowie-Aladdin Sane

 
badger
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David Bowie-Aladdin Sane

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Gepostet: 07.08.2013 - 18:42 Uhr  ·  #1
David Bowie - Aladdin Sane (EMI 1973)

Man mag es kaum glauben; da finden sich ein paar tausend mehr oder weniger obskure scheiben
in meiner sammlung; die mag ich natürlich alle; aber den wirklich überragenden stellenwert
erreichen nur wenige davon.

nein, die meisten meiner wirklichen allzeitfavoriten hat man einst in fast jedem gutsortierten
plattenladen kaufen können und sie haben sich bis heute gehalten, weil sie etwas bieten, was
den meisten (wohlgemerkt nicht allen) obskuren scheiben abgeht; nämlich eine gewisse zugänglichkeit (nenn es von mir aus 'kommerzialität') oder auch wiedererkennungswert.

und hier hätten wir so ein werk, welches ich, urlaubsbedingt, gerade erst diverse male hintereinander abgespielt habe; wobei bis jetzt nicht entschieden ist, wer nun lauter mitgesungen
hat; herr oder frau badger.

David Bowie's stern ging schon ca. 1970 auf; mit 'The Man Who Sold The World', 'Hunky Dory'
und 'Ziggy Stardust' hatte er schon drei für mich unverzichtbare werke eingespielt.
Er war auf dem höhepunkt des erfolges; besonders england war im Ziggy Stardust-fieber und
wenn du irgend eine straße in london runtergingst, dann trug jeder zweite jugendliche die Ziggy-
frisur; und das galt auch für die mädels.
betrachtets du ein mannschaftsfoto irgend eines x-beliebigen fußballvereins jener zeit, dann
siehst du auch dort etwa 50% Ziggys.

Als Aladdin Sane rauskaum, mußte ich sie nicht kaufen, um die stücke kennenzulernen. Alle
meine kumpels besaßen das teil und spielten es rund um die uhr ab, auch in meiner stamm-disco
wurden in so regelmäßigem wechsel alle stücke angespielt, daß man sie auswendig mitsingen
konnte. ich weiß bis heute nicht, wie viele der 10 stücke denn als singles rauskamen (klar, ich
könnts nachgucken, aber es ist mir unwichtig); denn sie alle erschienen mir wie single-hits;
sie alle sorgten für im nu gefüllte tanzflächen.

welch eine genialität von texten und musik wurde hier geschaffen:
die Spiders From Mars mit dem bis heute unvergessenen Mick Ronson (lead); Trevor Bolder (bass,
leider auch kürzlich verstorben), Mick Woodmansey (drums) und David himself waren
auf dem ZENIT.
(obwohl sich David noch bei unserem Tom Cody für das spielen eines saxophons entschuldigen
muß; was mag da nur in ihn gefahren sein....? Und erst Mick's gelegentliches klimperpiano, das
kann man ganz und gar nicht TC-kompatibel nennen; leider kann man Mick nicht mehr zur
verantwortung ziehen...)

Hier gibts keine sinnlosen textfragmente, sondern es werden runde geschichten erzählt, die auch dann noch hand und fuß haben, wenn, wir nicht unbedingt alle hintergründe verstehen;
da wird vor dem partylöwen gewarnt, den man besser nicht aus den augen lassen soll;
'Watch That Man'; vor der straßengewalt in detroit; 'Panic In Detroit'; dem kaputten und
erfolglosen schauspieler; 'Cracked Actor' oder den abenteuern des flaschengeistes; 'Jean Genie'.

musikalisch geht das sofort mit einem saftigen und rollenden rocker los; erstmal stimmung,
erstmal satte Ronson-gitarre, erstmal eine kampfansage an die Rolling Stones jener tage:
auch die Spiders können/konnten putz machen.
Mit dem titelstück nimmt David das tempo sofort zurück; erholung ist angesagt; wenn denn
das 'eng-tanzen' erholung ist. wieder steht Mick im vordergrund, diesmal mit einem
klimper-piano, so mit verhaltenem nachhall; und dann nörgelt David noch ein saxophon-outro
hinzu. sehr stimmig; und da kann man doch in ähnlichem tempo weitermachen;
'Drive In Saturday', es hat bestenfalls mid-tempo; wieder ein bißchen saxophon und es ist auf
jeden fall ein stück, bei dem man zu allen zeiten den refrain mitsingen muß;
She's Uncertain, She Really Likes Him, usw.

Bei Panic In Detroit oder Cracked Actor wird dann wieder lauter gerockt; hier sind es immer
wieder die durch mark und bein gehenden Mick Ronson-riffs; das ist eine gitarre, die man unter
tausenden herauskennen würde.
wenn das hart runtergehobelte intro-riff zu Cracked Actor erklang waren weder jungs noch
mädels zu halten; dazu mußte man einfach satt abrocken.

und blieb dann gleich für die nächste langsame nummer; 'Time';
wieder stehen stimme und gitarre deutlich im vodergrund, ein bißchen pianountermalung dazu;
und obwohl wir nicht wissen, wie genau das funktioniert, erfahren wir:
time falls wanking to the floor.

Jetzt wieder mal etwas sentimentales; 'The Prettiest Star';
gelegentlich im duett mit Mick vorgetragen; aber dann spielt der wieder ein paar tief in die
seele schneidende noten. Man braucht glatt ein taschentuch.

'Let's Spend The Night Together': der badger mag keine cover versionen! ausrufezeichen!
aber hier ist eine der ganz wenigen ausnahmen; das stück ist schneller und fast noch ein bißchen
agressiver gespielt als das Stones-original und besser singen als Jagger, kann David allemal.
(sage ich mal als Staatlich Anerkannter Stones Fan).

Kurz vor schluß noch eine weitere granate, auch diese schon mit dem gitarren- und harmonika-
intro unvergeßlich geworden;
ja, The Jean Genie Lives On His Back; Loves Chimney Stacks...usw..
Jean Genie Let Yourself Go.
und, gute güte, wie haben wir uns tatsächlich dazu gehen lassen!
Die beste nummer, die die Stones nie geschrieben haben.

Ausklingts mit dem äußerst verhaltenen und getragenen
'Lady Grinning Soul'; das vielleicht (in der discothek) am wenigsten gespielte stück der platte.
nicht, weil es schlecht wäre, sondern weil man es am besten daheim hört, damit man die
spärlichen gitarren-, saxophon-oder piano-tupfer nicht überhört.

Puuuh; man wird ja schon vom erzählen ganz erschlagen.
und natürlich hab ich dieses himmlische opus gleich nochmal mitlaufen lassen; wohl auch
zur freude der nachbarn.
eine scheibe, bei der ich kein einziges stück weglassen würde;
und bei der mir jede einzelne nummer schon beim intro sofort wieder ganz präsent ist....
nun, wieviele solcher scheiben mag es geben...?

und das schönste ist: David Bowie hat noch mehrere davon eingespielt!

badMoon
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Re: David Bowie-Aladdin Sane

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Gepostet: 07.08.2013 - 18:52 Uhr  ·  #2
...das nenne ich eine prächtige Vorstellung der CD eines Künstlers, dem hier im Forum leider überwiegend ablehnend begegnet wird. Über Bowie mag man denken wie man will. Unbestritten jedoch dürfte sein, dass er mit seiner Musik stilprägend gewesen und über viele Jahre eine konstante Größe dieses oftmals kurzlebigen Business war.

Danke für diese Rezi, mit der Du mir eine große Freude gemacht hast. In zweierlei HInsicht: zum einen mit der Rezi als solche, zum anderen mit der neuen Erkenntnis, dass solche Musik auch in Deinen Regalen schlummert. Diese Musikrichtung hätte ich nicht in Deinem Regal vermutet.
Leslie
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Re: David Bowie-Aladdin Sane

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Gepostet: 07.08.2013 - 19:01 Uhr  ·  #3
Zitat geschrieben von badger

Kurz vor schluß noch eine weitere granate, auch diese schon mit dem gitarren- und harmonika-
intro unvergeßlich geworden;
ja, The Jean Genie Lives On His Back; Loves Chimney Stacks...usw..
Jean Genie Let Yourself Go.




das ist ohne Zweifel ein bärenstarker Song - höre ich heute noch öfters - Bowie gehört zu meinen Faves seit 1969 - zudem ist er nur zwei Jahre älter als ich - wir sind quasi Jahrgangskameraden..

die 70er Jahre mit Bowie, Ronson oder Ian Hunter war Glamrock der Spitzenklasse...

ach ja - David spielt ein tolles Saxophon... 8)
Trurl
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Re: David Bowie-Aladdin Sane

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Gepostet: 07.08.2013 - 19:06 Uhr  ·  #4
haste wieder in deiner unnachahmlichen Art wunderbar beschrieben. Ich beneide Dich darum, dass Du die Texte auch wirklich verstehen kannst. THE JEAN GENIE war meine erste Begegnung mit Bowie, die Single steht hier noch und wurde rauf und runter geleiert, obwohl ich bis heute nicht weiß, worum es im Song eigentlich geht.

Ironischerweise fehlt mir die CD noch, die LP habe ich glaub ich, aber leider ohne Texte :-(

trurl
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Re: David Bowie-Aladdin Sane

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Gepostet: 07.08.2013 - 19:59 Uhr  ·  #5
Ja, mein lieber Jürgen, da sind Dir wieder sehr schöne Worte aus der Feder geschlüpft! :q:

Bowie war mir damals eigentlich weniger wegen seiner Alben bekannt, sondern eher durch seine Singles. "Starman", "John, I`m Only Dancing" und natürlich "The Jean Genie". Auffällig auch sicherlich die starke Gitarre von Mick Ronson.

Mein erster Kontakt mit Bowie war die Single "Memory Of A Free Festival" aus dem Jahr 1970. Ein Kumpel hatte dieses Teil, das ja aus Part I (A- Seite) und Part II (B- Seite) bestand. Wie oft haben wir damals diesen Tönen gelauscht.....

Seine früheren Werke, so bis zu dem von Dir vorgestellten Album, finde ich - zumindest teilweise - recht ordentlich. Gegen Ende der 70er verlor sich mein Interessse dann mehr und mehr....
hmc
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Re: David Bowie-Aladdin Sane

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Gepostet: 07.08.2013 - 20:32 Uhr  ·  #6
Klasse geschrieben .
Herzblut in feine Texte verpackt, dass liegt mir leider nicht im Blut.
Ich bin eher der Halbsatzkönig.

Egal, ich werde den Einstieg wagen und hoffe das aus preislichen Gründen
nicht all zu viele Werke so gut sind, um gekauft werden zu müssen.
35 years after
 
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Re: David Bowie-Aladdin Sane

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Gepostet: 07.08.2013 - 20:56 Uhr  ·  #7
Wunderbar geschrieben.

Oh man, wäre ich gerne früher mit dir auf die Piste gegangen.


Die Alben bis 1977 stehen alle hier, danach ließ die Euphorie etwas nach. Aber sein neues Album "The next day" finde ich klasse, und ich habe mir vorgenommen seine Alben, die ich bis jetzt ignoriert habe, anzuhören. (Vielleicht sind die gar nicht schlecht, wie ich gedacht habe)
badger
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Re: David Bowie-Aladdin Sane

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Gepostet: 08.08.2013 - 12:41 Uhr  ·  #8
Zitat geschrieben von Trurl

haste wieder in deiner unnachahmlichen Art wunderbar beschrieben. Ich beneide Dich darum, dass Du die Texte auch wirklich verstehen kannst. THE JEAN GENIE war meine erste Begegnung mit Bowie, die Single steht hier noch und wurde rauf und runter geleiert, obwohl ich bis heute nicht weiß, worum es im Song eigentlich geht.

Ironischerweise fehlt mir die CD noch, die LP habe ich glaub ich, aber leider ohne Texte :-(

trurl


hallo andreas,
hier drucke ich dir mal den text ab:
--
Jean Genie
--
A small Jean Genie snuck off to the city
Strung out on lasers and slash back blazers
Ate all your razors while pulling the waiters
Talking bout Monroe and walking on Snow White
New York's a go-go and everything tastes nice
Poor little Greenie, woh ho
Get back home

The Jean Genie lives on his back
The Jean Genie loves chimney stacks
He's outrageous, he screams and he bawls
Jean Genie let yourself go!

Sits like a man but he smiles like a reptile
She love him, she love him but just for a short while
She'll scratch in the sand, won't let go his hand
He says he's a beautician and sells you nutrition
And keeps all your dead hair for making up underwear
Poor little Greenie, woh ho

The Jean Genie lives on his back
The Jean Genie loves chimney stacks
He's outrageous, he screams and he bawls
Jean Genie let yourself go oh

He's so simple minded he can't drive his module
He bites on the neon and sleeps in the capsule
Loves to be loved, loves to be loved
Woh ho
Woh ho

Aoo Jean Genie lives on his back
The Jean Genie loves chimney stacks
And he's outrageous, he screams and he bawls
The Jean Genie let yourself go! go

Go

Jean Genie lives on his back
Jean Genie loves chimney stacks
And he's outrageous, he screams and he bawls
Jean Genie let yourself go woh go
Go go
--------

ein 'genie' ist ein orientalischer flaschengeist; ich erinnere mal an diese fernsehserie
'Bezaubernde Genie' (im deutschen vielleicht etwas anders geschrieben?).
sie kommen angeblich durch den schornstein (chimney) ins haus.
nicht jede zeile macht sinn, wenn man Bowie's genauen bezug nicht kennt, aber im großen
und ganzen werden hier die abenteuer eines nach New York ausgebüchsten Genies besungen;
die großstadt ist sehr kompliziert für so ein landei, aber auch sehr aufregend; er läßt sich
also gehen und taucht voll ein; macht party, beschwatzt die kellner und reist die mädels auf.
badger
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Re: David Bowie-Aladdin Sane

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Gepostet: 08.08.2013 - 12:51 Uhr  ·  #9
Zitat geschrieben von 35 years after

Die Alben bis 1977 stehen alle hier, danach ließ die Euphorie etwas nach. Aber sein neues Album "The next day" finde ich klasse, und ich habe mir vorgenommen seine Alben, die ich bis jetzt ignoriert habe, anzuhören. (Vielleicht sind die gar nicht schlecht, wie ich gedacht habe)


ja, mir gehts ähnlich; meine lieblingsphase war die zeit von ca. 1970 - 74 mit den Spiders From
Mars; auch dieser Philadelphia-disco-stil (David Live; Young Americans) gefiel mir noch ausge-
zeichnet, obwohl ich ansonsten nicht auf musik dieser richtung stehe; und dann kamen noch die
frühen New Wave scheiben; so mit Station-To-Station; Low und Heroes. alles war voller guter und
überzeugender ideen und hat schon spaß gemacht.
danach trennten sich unsere geschmäcker, aber die o.a. The Next Day möchte ich mir mal
anhören, genau so, wie einige andere spätwerke. da gibts sicher noch etwas, um die sammlung
zu erweitern.
badMoon
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Re: David Bowie-Aladdin Sane

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Gepostet: 08.08.2013 - 14:12 Uhr  ·  #10
Maria, Jürgen, ...

...ich weiß natürlich nicht, wo bei euch die "frühen Zeiten" endeten und die "neuen Zeiten" beginnen.

In die "frühen Zeiten" würde ich noch einordnen und empfehlen:

Station to Station (1976)
Low (1977)
Heroes (1977)

Und in die "späte Zeit" diese Alben:
Hours... (1999)
Heathen (2002)

Auf seinem aktuellen Werk "The Next Day" finden sich richtig gute Songs, meine Favoriten hierauf wären "Love Is Lost" und "Where Are We Now". Jedoch kann mich das Album im Gesamten leider nicht vollständig überzeugen.

Übrigens hatte ich bei der Ankündigung des Albums "The Next Day" das Plattencover für einen Werbegag gehalten. Die Scheibe wurde mit dem Cover der Platte "Heroes", überdruckt mit einem großen weißen Quadrat und dem Titel der baldigen CD angekündigt. Ich hatte tatsächlich gedacht, das wäre wieder so ein Geheimhaltungsquark. Aber nicht, dass das tatsächlich das neue Cover sein würde. Für meinen Geschmack hätte man sich etwas anderes einfallen lassen können.
35 years after
 
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Re: David Bowie-Aladdin Sane

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Gepostet: 08.08.2013 - 16:57 Uhr  ·  #11
Zitat geschrieben von badMoon

Maria, Jürgen, ...

...ich weiß natürlich nicht, wo bei euch die "frühen Zeiten" endeten und die "neuen Zeiten" beginnen.

In die "frühen Zeiten" würde ich noch einordnen und empfehlen:

Station to Station (1976)
Low (1977)
Heroes (1977)

Und in die "späte Zeit" diese Alben:
Hours... (1999)
Heathen (2002)

Auf seinem aktuellen Werk "The Next Day" finden sich richtig gute Songs, meine Favoriten hierauf wären "Love Is Lost" und "Where Are We Now". Jedoch kann mich das Album im Gesamten leider nicht vollständig überzeugen.

Übrigens hatte ich bei der Ankündigung des Albums "The Next Day" das Plattencover für einen Werbegag gehalten. Die Scheibe wurde mit dem Cover der Platte "Heroes", überdruckt mit einem großen weißen Quadrat und dem Titel der baldigen CD angekündigt. Ich hatte tatsächlich gedacht, das wäre wieder so ein Geheimhaltungsquark. Aber nicht, dass das tatsächlich das neue Cover sein würde. Für meinen Geschmack hätte man sich etwas anderes einfallen lassen können.


Bis "Heroes" bin ich gekommen, und dann habe ich geschwächelt. Bei "The next day" habe ich wieder zugeschlagen, und die finde ich auch richtig gut.


Die Alben nach 1977 werden jetzt gezielt angetestet.

Hours... (1999)
Heathen (2002) mit den Beiden werde ich beginnen.

Danke für den Tipp,
Wolfgang
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Re: David Bowie-Aladdin Sane

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Gepostet: 08.08.2013 - 17:14 Uhr  ·  #12
Zitat geschrieben von badger

Zitat geschrieben von Trurl

haste wieder in deiner unnachahmlichen Art wunderbar beschrieben. Ich beneide Dich darum, dass Du die Texte auch wirklich verstehen kannst. THE JEAN GENIE war meine erste Begegnung mit Bowie, die Single steht hier noch und wurde rauf und runter geleiert, obwohl ich bis heute nicht weiß, worum es im Song eigentlich geht.

Ironischerweise fehlt mir die CD noch, die LP habe ich glaub ich, aber leider ohne Texte :-(

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hallo andreas,
hier drucke ich dir mal den text ab:
--


ein 'genie' ist ein orientalischer flaschengeist; ich erinnere mal an diese fernsehserie
'Bezaubernde Genie' (im deutschen vielleicht etwas anders geschrieben?).


dankeschön, werde es mir mal übersetzen, ansonsten frage ich DIch per PN :-) DIe besagte Sendung hieß im Deutschem "Bezaubernde Jeannie" steht hier komplett als DVD, ich war als damals knapp 10-12jähriger neben Emma Peel schwer in diese Jeannie verknallt ;-)

trurl
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Re: David Bowie-Aladdin Sane

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Gepostet: 08.08.2013 - 17:22 Uhr  ·  #13
Zitat geschrieben von Trurl

DIe besagte Sendung hieß im Deutschem "Bezaubernde Jeannie" steht hier komplett als DVD, ich war las damals knapp 10jähriger neben Emma Peel schwer in diese Jeannie verknallt ;-)


Barbara Eden als Jeannie war aber auch ein ansehnlicher Flaschengeist. :) Das gilt im übrigen auch für Diana Rigg als Mrs.Peel. :) Nicht als Geist, sondern als Agentin. :D Habe diese Serien damals auch sehr gerne gesehen.
Tom Cody
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Re: David Bowie-Aladdin Sane

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Gepostet: 08.08.2013 - 17:41 Uhr  ·  #14
Zitat geschrieben von badMoon

Maria, Jürgen, ...

...ich weiß natürlich nicht, wo bei euch die "frühen Zeiten" endeten und die "neuen Zeiten" beginnen.

In die "frühen Zeiten" würde ich noch einordnen und empfehlen:

Station to Station (1976)
Low (1977)
Heroes (1977)

Und in die "späte Zeit" diese Alben:
Hours... (1999)
Heathen (2002)


Wolfgang, ich nehme mal an, mit Jürgen meinst Du mich. Bin mir nicht ganz sicher, zumal unser Dachs ja auch auf diesen edlen Vornamen hört. :D

Also, mit "frühen Zeiten" in diesem Fall meine ich so die Endsechziger bis hin ins Jahr 73 oder 74. Speziell auch den Zeitraum mit Mick Ronson an der Gitarre. Bowie habe ich nicht unbedingt so auf der Palette gehabt, aber einzelne Songs von ihm fand ich schon klasse. Wie gesagt, die Sachen aus den 80ern ("Let`s Dance", "China Girl"......) interessierten mich dann überhaupt nicht mehr.

Von daher habe ich auch nur die "Space Oddity" wegen "Memory Of A Free Festival" sowie einen Querschnitt seiner Werke (Sounds + Visions I-III) im Regal.
badger
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Re: David Bowie-Aladdin Sane

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Gepostet: 08.08.2013 - 18:43 Uhr  ·  #15
Zitat geschrieben von badMoon

Maria, Jürgen, ...

...ich weiß natürlich nicht, wo bei euch die "frühen Zeiten" endeten und die "neuen Zeiten" beginnen.

In die "frühen Zeiten" würde ich noch einordnen und empfehlen:

Station to Station (1976)
Low (1977)
Heroes (1977)

Und in die "späte Zeit" diese Alben:
Hours... (1999)
Heathen (2002)

Auf seinem aktuellen Werk "The Next Day" finden sich richtig gute Songs, meine Favoriten hierauf wären "Love Is Lost" und "Where Are We Now". Jedoch kann mich das Album im Gesamten leider nicht vollständig überzeugen.

Übrigens hatte ich bei der Ankündigung des Albums "The Next Day" das Plattencover für einen Werbegag gehalten. Die Scheibe wurde mit dem Cover der Platte "Heroes", überdruckt mit einem großen weißen Quadrat und dem Titel der baldigen CD angekündigt. Ich hatte tatsächlich gedacht, das wäre wieder so ein Geheimhaltungsquark. Aber nicht, dass das tatsächlich das neue Cover sein würde. Für meinen Geschmack hätte man sich etwas anderes einfallen lassen können.


wolfgang, danke für die tips; Hours und Heathen werde ich sicher noch antesten.

ansonsten, ich glaube, ich hatte es schon geschrieben, begann Bowie für mich mit 'Space Odity';
die erste lp war dann 'The Man Who Sold The World' und danach hab ich bis 'Low' und 'Heroes'
weitergemacht. Einzig Pin Ups wurde ausgelassen; ich mag halt wirklich keine lps, die nur aus
cover versionen bestehen.
die ganz frühen aufnahmen, die Bowie u.a. für Decca gemacht hatte, wurden erst im zuge seines
späteren erfolgs wieder neu aufgelegt und ich muß sagen, mit diesen beat, r'n'b und spielzeug-
pop-sachen konnte ich auch im rückgriff nichts anfangen. die entsprechenden frühzeit cds
stehen seit jahren im keller und werden wohl in diesem leben nicht mehr abgespielt.

ich bin halt ein großer Ziggy-fan und auch die sachen kurz davor oder danach waren erste
klasse. ach ja, der andere jürgen hat natürlich recht; Mick Ronson war auch unverzichtbar;
seine beiden soloscheiben und auch die co-operationen mit Ian Hunter stehen ganz hoch im kurs.
Mr. Upduff
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Re: David Bowie-Aladdin Sane

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Gepostet: 09.08.2013 - 10:52 Uhr  ·  #16
Für mich hat Bowie mit dem Vorgänger "The Rise and Fall of Ziggy Stardust and the Spiders from Mars" seinen musikalischen Zenit erreicht (den Albumtitel muß ich deshalb in voller Länge schreiben) - das einzige Album, was bei mir steht.

Davor und danach ist für mich der Musiker Bowie bis heute ein (allerdings - da es bei mir für eine vollgestopfte selbst zusammengestellt DO-CD reicht - außergwöhnlich guter) Best-Of-Interpret geblieben.

Vielleicht sollte ich mir auch diesen Nachfolger mal näher anhören...
sunny
 
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Re: David Bowie-Aladdin Sane

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Gepostet: 09.08.2013 - 13:16 Uhr  ·  #17
danke für die super Vorstellung von David Bowie.
Für mich waren die Jahre 1976-1978 interessant, weil ich auch zu dieser Zeit mich öfter in Berlin tummelte.
Im Metropolis, (Nollendorfplatz) wurde David Bowie viel gespielt, eigentlich rauf und runter,
mit dem Film "Wir Kinder vom Bahnhof Zoo" wurde seine Musik, zumindest in Deutschland populär.
Schade für Christiane F, ihr hat es offensichtlich eher geschadet, als geholfen.
Aber das ist eine andere Geschichte...

Die kommerziellen Sachen, wie Lets Dance höre ich ab und an, aber die sind nicht mein Ding.
Nun da Künstler wie Dawid Bowie Geld verdienen, wird es mehr Lets Dance geben,
wie die Aladdin Sane.
Leider.....
badger
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Re: David Bowie-Aladdin Sane

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Gepostet: 09.08.2013 - 15:04 Uhr  ·  #18
Zitat geschrieben von Mr. Upduff

Für mich hat Bowie mit dem Vorgänger "The Rise and Fall of Ziggy Stardust and the Spiders from Mars" seinen musikalischen Zenit erreicht (den Albumtitel muß ich deshalb in voller Länge schreiben) - das einzige Album, was bei mir steht.

Vielleicht sollte ich mir auch diesen Nachfolger mal näher anhören...


ich hätte auch zuerst 'Ziggy Stardust' vorstellen können. Oder 'Hunky Dory'; oder 'THe Man Who
Sold The World'; oder 'Diamond Dogs'; oder....
firebyrd
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Re: David Bowie-Aladdin Sane

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Gepostet: 12.08.2013 - 11:01 Uhr  ·  #19
"The Rise And Fall Of Ziggy Stardust And The Spiders From Mars" – daran wurde dieses Album seinerzeit oft gemessen, soweit ich mich erinnere.

Tatsächlich, so meine ich, unterscheidet es sich jedoch unter anderem dadurch, dass es etwas sperriger wirkt, so empfand ich es seinerzeit und empfinde es noch heute. Und es weist durchaus leicht avantgardistische und jazzige Fusion-Spuren auf, etwa bei "Lady Grinning Soul“oder "Time“, Stücke, die im Gegensatz stehen zu den ‘straighten‘ Rockern wie "Cracked Actor" mit dem satten Gitarrensound oder "Watch That Man“.

Für diese musikalisch etwas andere Ausgestaltung mag sicher auch der Pianist Mike Garson verantwortlich gewesen sein.

Insgesamt gibt es eine für mich sehr abwechslungsreiche Mischung, die mit oft üppig arrangierten Songs, wie dem Titelsong oder "Panic In Detroit", das Spuren der Rhythmik von Bo Diddley aufweist, beispielsweise, punkten und glänzen kann.
Nach wie vor hat die Musik nicht an Faszination verloren, und da die Zeit auch schon etwas zurückliegt, wo ich die Platte das letzte Mal gehört habe, fällt mir nun auch noch die eine oder andere Feinheit auf, die entweder schon längst vergessen oder nie so recht bemerkt worden war, wie zum Beispiel das wirklich sehr schöne und interessante Arrangement auf dem Titelsong.

Zwar halte ich dieses nicht für des Künstlers stärkstes Album, doch für eines seiner besten auf jeden Fall.
Den 'Brückenschlag’ zum Folgealbum "Pin Ups“ mit Coverversionen in Gestalt von "Let’s Spend The Night Together“ halte ich allerdings für nicht so sehr gelungen...
Tom Cody
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Re: David Bowie-Aladdin Sane

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Gepostet: 11.05.2017 - 21:30 Uhr  ·  #20
"Aladdin Sane" brezelte in letzter Zeit des öfteren durch den Zirkus! Diese interessante Rezi des Dachses springt daher aus gutem Anlaß mal wieder nach oben.... <_<
White Bird
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Re: David Bowie-Aladdin Sane

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Gepostet: 12.05.2017 - 10:59 Uhr  ·  #21
Wow, welch eine Herzblut Rezi. Da kann man ja fast nur noch niederknien. Und in der Tat fügt sich die Platte "Aladdin Sane" wunderbar die die frühen, allesamt herausragenden, Einspielungen von David Bowie ein. Und jeder seiner Mitspieler vermochte auf dieser Platte seine Duftmarken zu hinterlassen.

Auch Späteinsteiger dürften heute noch beglückt sein, wenn sie den Frühwerken von Bowie lauschen. Ein Musiker, der mit seiner Musik immer unter uns weilen wird. :happy:
Leslie
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Re: David Bowie-Aladdin Sane

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Gepostet: 12.05.2017 - 11:26 Uhr  ·  #22
Zitat geschrieben von Tom Cody

"Aladdin Sane" brezelte in letzter Zeit des öfteren durch den Zirkus

der Nachfolger vom Ziggy Stardust war ja ganz nett - vor allem der Knaller The Jean Genie

dann ist da Watch That Man - Glamrock wie ihn später Ian Hunter mit Mott The Hoople präsentierte - und Let's Spend The Night Together konnte er sich sparen ...
...
 
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Re: David Bowie-Aladdin Sane

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Gepostet: 12.05.2017 - 19:11 Uhr  ·  #23
Da gebe ich natürlich auch noch gerne meinen Senf dazu!
Für mich war die "Ziggy - Spiders" Phase auch unglaublich gelungen und durch fantastische Kompositionen und Interpretationen gekennzeichnet. Ich mag auch "let`s spend the night together"!
Die Berlin Trilogie weiß mich auch zu begeistern und natürlich die späten reifen Werke. Vor allem "The next day" finde ich großartig. Und "Blackstar" ist für mich auch über jeden Zweifel erhaben.

Nomen est omen,
Ziggy
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Re: David Bowie-Aladdin Sane

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Gepostet: 13.05.2017 - 17:42 Uhr  ·  #24
Bowie habe ich erst um 1973 lieben und schätzen gelernt. Danach war es um mich geschehen. Heute steht fast alles von ihm hier und ich möchte fast nichts von ihm missen. Ein einzigartiger Musiker, der sich mit den unterschiedlichsten Stilen durchgesetzt und auch in meinem Gehör festgesetzt hat. Ein Musiker, der mit seinen Mitmusikern für viele Sternstunden auf dem Plattenmarkt gesorgt hat. Und Alladin Sane gehört zweifelsfrei dazu.

Die von Badger verfasste Rezi ist eh von einem anderen Stern und hat den Geist und die Musik dieser Platte "Alladin Sane" in allen Facetten treffend beschrieben .........
Street66
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Re: David Bowie-Aladdin Sane

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Gepostet: 13.05.2017 - 21:01 Uhr  ·  #25
Lieber badger,

deine Rezi hat erreicht, das ich die Alladin Sane mit etwas anderen Ohren höre. Danke dafür. :q:
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