Creedence Clearwater Revival - Bayou Country
1969 - in den USA hatte der Psychedelic Rock seinen Höhepunkt erreicht und bereitete sich auf seine Talfahrt vor. Da katapultiert mir an einem Sonntag unser alter Telefunken in seinem typischen Dampfradiosound "Bad Moon Rising" entgegen. So frisch, unverbraucht und unschuldig, als ginge ihn der ganze Psychedelic-Rummel nichts an. Simpel und dennoch genial, ein typischer Creedence-Hit-Song.
Von meiner ersten Creedence-Begegnung war ich damals, mit 15 Lenzen, dermaßen begeistert, dass ich nach Ausklingen der letzten Takte vor Begeisterung abrupt aus dem Sessel sprang, mit 5 Mark bewaffnet zu einem Single-Automaten sprintete und mir die dort vorhandene Single aus der Schublade zog. Es war die erste Single, die ich besaß - ohne einen Plattenspieler mein Eigen nennen zu können.
Von da an ging es auf Creedence-Entdeckungsreise. Eine Scheibe dieser Band, die ich selbst dann, wenn ich ratlos vor dem Plattenschrank stehe, immer wieder hören kann, ist "Bayou Country". Das ist nicht einfach nur Musik. Das ist eine kleine Zeitreise zurück in private Partykeller, zurück zu improvisierten Discos in Jugendheimen, zu Treffpunkten, von denen klar war, immer einen Bekannten zu treffen, ...auch ohne Verabredung. Creedence wurde neben den Beatles und Stones als die beste Band ever gehandelt, und oft gab es hitzige Diskussionen über die wahre beste Band ever.
"Bayou Country" startet und geht gleich in die Vollen mit "Born On The Bayou" (Bayou(s)=träge Nebenflussarme, stehende Gewässer). So intensiv-heiser-kratzend war Fogerty auf keiner anderen Creedence-Nummer zu hören. Interessant, wie Fogerty hier Landschaftsstriche beschreibt, die er selber - zumindest zu diesem Zeitpunkt - nie gesehen hat. Dieses "Südstaatenfeeling", welches wohl in Fogerty steckte, war bzw. ist in vielen Creedence-Songs wiederzufinden. "Bootleg", ein schnellerer Blues, klingt aus, und der schwere Basslauf, der sich durch die ganze nächste Nummer zieht, setzt ein: "Graveyard Train", ein schleppender Klageblues, acht Minuten spannende Monotonie. Irgenwann auf dieser Scheibe schaufelt stolz die "Proud Mary" über den Mississippi, beschert der Band einen USA-Top-2-Platz, wird über 30 mal gecovert und hält sich über ein Jahr in den Charts. Wie auf den meisten Creedence-Konzerten, bildet auch auf dieser Scheibe die Nummer "Keep On Chooglin'" die Schlussnummer. Neben "Graveyard Train" ist dies mein Topsong des Albums. Acht schweißtreibende Minuten, die kaum Luft zum Atmen lassen und die Fogerty mit dieser phantastisch geblasenen Harmonica als wahren Multi-Instrumentalisten auszeichnen. Als ich einmal herausfinden wollte, was dieses "Chooglin'" in dem Songnamen bedeutet, bin ich auf folgende Antwort gestoßen:
Ein Fan stellte ebendiese Frage in einem Forum, und Fogerty selber beantwortete diese Frage:
"Hello, I'm a big fan. Thanks for doing this! What exactly does "chooglin" mean?"
johnfogerty - John Fogerty
"It was just a fun expression that I made up. It wasn't a real word but I wanted to have a word that sounded kind of like "rockin," "shufflin," "boogie," kind of rock n roll."
Keep On Chooglin'
Bayou Country über Kopfhörer gehört - das ist jedesmal eine neue, kleine Entdeckungsreise, auf der immer wieder neue Töne, Rhythmen, Feinheiten zu hören sind. Und laut, sehr laut über die Lautsprecher - das ist Rock'n Roll pur, kraftvoll, dynamisch, mitreißend. Ein Album, das zu einem guten Freund wurde und mich durch die Jahre begleitete. Ein Album, da bin ich mir sicher, auf dem von manchen, die die "Proud Mary" lediglich aus dem Radio kennen, eine Perle nach der anderen zu entdecken wäre. Zeit für Bootleg! Zeit für den Graveyard Train! Zei für Chooglin'!
Graveyard Train
"Wenn ich noch einmal auf die Welt kommen würde und dieselbe Arä nochmal durchleben müsste, weißt Du, bei welcher Band ich dann am liebsten der Bassist wäre? Bei Creedence Clearwater Revival"
(Zitat Bill Wyman in "Rolling Stones")
An einer Top-HiFi-Anlage mag manch einer beim Hören einer Top-produzierten Platte auf die Knie gehen und in Begeisterung ausbrechen, welch kristallklare Klänge sich aus den Membranen schälen. Aber was ist diese rein technische Wahrnehmung schon im Vergleich zu einer solch emotionsgeladenen Scheibe? Die voller Erinnerungen, Gefühle und Gänsehaut steckt? Ein Hoch auf den Telefunken, der es mit seinem simplen Einwege-Lautsprecher geschafft hat, mir den Song ins Gesicht zu blasen, der für meine musikalische Initialzündung sorgte und mich mit Creedence beglückte.
In diesem Sinne: Keep on Chooglin' - Keep on rockinG
Zur Rezi "Bayou Country"
1969 - in den USA hatte der Psychedelic Rock seinen Höhepunkt erreicht und bereitete sich auf seine Talfahrt vor. Da katapultiert mir an einem Sonntag unser alter Telefunken in seinem typischen Dampfradiosound "Bad Moon Rising" entgegen. So frisch, unverbraucht und unschuldig, als ginge ihn der ganze Psychedelic-Rummel nichts an. Simpel und dennoch genial, ein typischer Creedence-Hit-Song.
Von meiner ersten Creedence-Begegnung war ich damals, mit 15 Lenzen, dermaßen begeistert, dass ich nach Ausklingen der letzten Takte vor Begeisterung abrupt aus dem Sessel sprang, mit 5 Mark bewaffnet zu einem Single-Automaten sprintete und mir die dort vorhandene Single aus der Schublade zog. Es war die erste Single, die ich besaß - ohne einen Plattenspieler mein Eigen nennen zu können.
Von da an ging es auf Creedence-Entdeckungsreise. Eine Scheibe dieser Band, die ich selbst dann, wenn ich ratlos vor dem Plattenschrank stehe, immer wieder hören kann, ist "Bayou Country". Das ist nicht einfach nur Musik. Das ist eine kleine Zeitreise zurück in private Partykeller, zurück zu improvisierten Discos in Jugendheimen, zu Treffpunkten, von denen klar war, immer einen Bekannten zu treffen, ...auch ohne Verabredung. Creedence wurde neben den Beatles und Stones als die beste Band ever gehandelt, und oft gab es hitzige Diskussionen über die wahre beste Band ever.
"Bayou Country" startet und geht gleich in die Vollen mit "Born On The Bayou" (Bayou(s)=träge Nebenflussarme, stehende Gewässer). So intensiv-heiser-kratzend war Fogerty auf keiner anderen Creedence-Nummer zu hören. Interessant, wie Fogerty hier Landschaftsstriche beschreibt, die er selber - zumindest zu diesem Zeitpunkt - nie gesehen hat. Dieses "Südstaatenfeeling", welches wohl in Fogerty steckte, war bzw. ist in vielen Creedence-Songs wiederzufinden. "Bootleg", ein schnellerer Blues, klingt aus, und der schwere Basslauf, der sich durch die ganze nächste Nummer zieht, setzt ein: "Graveyard Train", ein schleppender Klageblues, acht Minuten spannende Monotonie. Irgenwann auf dieser Scheibe schaufelt stolz die "Proud Mary" über den Mississippi, beschert der Band einen USA-Top-2-Platz, wird über 30 mal gecovert und hält sich über ein Jahr in den Charts. Wie auf den meisten Creedence-Konzerten, bildet auch auf dieser Scheibe die Nummer "Keep On Chooglin'" die Schlussnummer. Neben "Graveyard Train" ist dies mein Topsong des Albums. Acht schweißtreibende Minuten, die kaum Luft zum Atmen lassen und die Fogerty mit dieser phantastisch geblasenen Harmonica als wahren Multi-Instrumentalisten auszeichnen. Als ich einmal herausfinden wollte, was dieses "Chooglin'" in dem Songnamen bedeutet, bin ich auf folgende Antwort gestoßen:
Ein Fan stellte ebendiese Frage in einem Forum, und Fogerty selber beantwortete diese Frage:
"Hello, I'm a big fan. Thanks for doing this! What exactly does "chooglin" mean?"
johnfogerty - John Fogerty
"It was just a fun expression that I made up. It wasn't a real word but I wanted to have a word that sounded kind of like "rockin," "shufflin," "boogie," kind of rock n roll."
Keep On Chooglin'
Bayou Country über Kopfhörer gehört - das ist jedesmal eine neue, kleine Entdeckungsreise, auf der immer wieder neue Töne, Rhythmen, Feinheiten zu hören sind. Und laut, sehr laut über die Lautsprecher - das ist Rock'n Roll pur, kraftvoll, dynamisch, mitreißend. Ein Album, das zu einem guten Freund wurde und mich durch die Jahre begleitete. Ein Album, da bin ich mir sicher, auf dem von manchen, die die "Proud Mary" lediglich aus dem Radio kennen, eine Perle nach der anderen zu entdecken wäre. Zeit für Bootleg! Zeit für den Graveyard Train! Zei für Chooglin'!
Graveyard Train
"Wenn ich noch einmal auf die Welt kommen würde und dieselbe Arä nochmal durchleben müsste, weißt Du, bei welcher Band ich dann am liebsten der Bassist wäre? Bei Creedence Clearwater Revival"
(Zitat Bill Wyman in "Rolling Stones")
An einer Top-HiFi-Anlage mag manch einer beim Hören einer Top-produzierten Platte auf die Knie gehen und in Begeisterung ausbrechen, welch kristallklare Klänge sich aus den Membranen schälen. Aber was ist diese rein technische Wahrnehmung schon im Vergleich zu einer solch emotionsgeladenen Scheibe? Die voller Erinnerungen, Gefühle und Gänsehaut steckt? Ein Hoch auf den Telefunken, der es mit seinem simplen Einwege-Lautsprecher geschafft hat, mir den Song ins Gesicht zu blasen, der für meine musikalische Initialzündung sorgte und mich mit Creedence beglückte.
In diesem Sinne: Keep on Chooglin' - Keep on rockinG
Zur Rezi "Bayou Country"