60s garage: genrebeschreibung

 
badger
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60s garage: genrebeschreibung

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Gepostet: 12.08.2014 - 21:46 Uhr  ·  #1
da ich mir viele stunden arbeit mit u.a. beitrag gemacht habe, der momentan unter guestuser
vergammelt, erlaube ich mir, den text wieder an richtiger stelle einzukopieren:


Da die hier später noch abzuhandelnde Neo Garage auf der ursprünglichen Garagenszene der Mitt-60er basiert,
macht es Sinn, erst die Urheber der Bewegung zu beleuchten.

z.b. die Chocolate Watch Band:



Gemeint sind in erster Linie jene US-Bands, die ca. 1965-'68 operierten und die sich als Reaktion auf die Gruppen der British Invasion sahen. Musikalische Vorbilder waren hier vor allem die Rolling Stones, Pretty Things, Yardbirds, Them, Kinks; also jene, die dem alten R'N'B diese britisch harte Variante beigefügt hatten.
Man ließ sich aber auch vom reinen Chicago Blues oder Surf beeinflussen, und dann gab es noch diese für die damalige Zeit äußerst kompromißlosen Rock'n'Roller aus dem pazifischen Nordwesten, die schon seit den späten 50ern Furore machten: The Sonics, The Wailers (nee, nicht die Bob Marley Truppe). Die Sonics schaften übrigens den Spagat und wurden selbst zur Garagen-, dann zur Psychband, und auch anschließlich blieben sie noch viele Jahre aktiv.

Geprobt wurde meistens in heimischen Garagen, aber der Begriff Gragenrock war damals noch nicht geprägt; wenn überhaupt, bezeichneten sich die meisten als Beat-, R'n'B- oder Rock'n'Roll-Gruppen.

Die typische Besetzung orientierte sich an den angelsächsischen Vorbildern; also 1-2 Gitarren, Bass, Drums, Gesang/Harmonika und eine gelegentliche Farfisa oder Vox. Anders aber als bei den Briten wurde die Gitarre (zumeist) mit viel Fuzz, Wah Wah oder Distortion gespielt, die Mikros wurden gerne übersteuert. Die Stücke dauerten zunächst nur 2-3 Minuten und erst mit dem allmählichen Übergang zur Psychedelia wurden immer längere Strukturen entwickelt. Auch stand zunächst die musikalische Virtuosität nicht im Vordergrund, schon deshalb nicht, weil darin nicht der ursprüngliche Sinn des Rock'n'Roll liegt.
(wir erinnern uns: to rock and roll = Slangausdruck für sehr ungestümen [roll] intimverkehr, [to rock], mit dem jeweils anderen geschlecht; zu Beginn der 50er Jahre erstmalig vom D.J. Alan Freedman auf diese neue Musik von Elvis, Buddy Holly, Eddie Cochran & Konsorten angewandt)



So ging es also primär um das Herauslassen jugendlicher Energie; Kick It Out, Man, war die Devise und die besten Stücke jener Tage sind die rauh und knarzig gespielten.
Aber Vorsicht, das bedeutet ausdrücklich nicht, daß Garagenbands nicht spielen konnten oder daß nur Lärm produziert wurde. Natürlich gab es viele langsame und emotionsgeladene Stücke und natürlich wollten auch damals schon die Musiker ihr Können zeigen. Johnny Winter, Bugs Henderson, Stevie Ray Vaughan begannen mit Garagenbands....
Andernteils war die glatte, die Überproduktion, die alle Ecken und Kanten wegschleift, verpönt. Pomp, Schwülstigkeit und Überfrachtung gehörten nicht in die Ära.
Auch die Mode entsprach der Zeit; Moptops, Paisley Hemden, gestreifte Jeans, Beatle Boots waren angesagt.

99 % der betroffenen Bands wurden damals nicht in Europa bekannt,
d.h. diese Szene lief mehr oder weniger unbemerkt von uns ab.

Ca. im Jahre 1972, die Garagenbands waren längst vergessen, traten mehr und mehr bombastige, künstliche, theatralische Gruppen auf den Plan. Grund genug, für einige Erneuerer, den Weg zurück zu den Wurzeln zu suchen.
Damals erschien auf Elektra die Doppel-LP Nuggets und machte uns mit bis dahin nie gehörten Gruppen bekannt:
Electric Prunes, Standells, Chocolate Watch Band, Blues Project, Remains, Blues Magoos, The Nazz, 13th Floor Elevators, The Leaves, The Count Five, waren nur einige der 'größeren' Namen.
Ab jetzt tauchte auch zum 1. Mal der Begriff Garagenrock auf, obwohl man im Untertitel zusätzlich las: Artefacts From The First PSYCHEDELIC AREA.
Die Übergänge waren schon damals fließend.



Gleichzeitig erschien in Kalifornien ein richtungsweisendes Magazin;
Who Put The Bomb (Wer hat die Bombe gelegt) des späteren Garagengroßmeisters Greg Shaw, der ab da begann, die musikalische Vorgeschichte aufzubereiten.
Berichte über die regionalen Szenen von Texas, Kalifornien, Michigan, New York, Boston, dem mittleren Westen, dem Süden, dem Nordwesten, usw., usw. machte Greg seine Leser mit der Tatsache vertraut, daß es im fraglichen Zeitraum gut 20,000 plattenaufnehmende Garagenbands innerhalb der USA gab (heute geht man davon aus, daß diese
Zahl eher bei 40,000 lag...)!
Natürlich hatten die meisten davon nur sehr regionale Bedeutung, man nahm oft nur ein bis maximal zwei Singles auf und trennte sich nach Beendigung der Highschool wieder. Oftmals bestand das Material ausschließlich oder fast ausschließlich aus Coverversionen; immer wieder Hey Joy; Gloria; Train-Kept-A-Rolling oder Mama Keep Your Big Mouth Shut. Hat man oft genug, muß man nicht nochmal haben.

Schon ab Mitte der 70er gab es Bands, die versuchten, musikalisch die Roots wiederzubeleben. Aber dann kam der Punk dazwischen und erst ab ca. 1979 ging es richtig los. Anlaß war eine 2. Compilation, die allerdings als Serie angelegt war: Pebbles schlug in den europäischen Sammlerkreisen wie eine Bombe ein.



Keine einzige darauf enthaltene Band war wirklich bekannt, aber fast
alle hatten irgendwann diesen einen Genieblitz gehabt, vielleicht auch zwei, hatten Nummern hingelegt, die jetzt plötzlich unter den Sammlern zu angesagten Hits wurden. Genauso plötzlich wurden die Gruppennamen bekannt und mit dem Markenzeichen Garage, 60s Garage, oder auch 60s Punk belegt. Auf jeder guten Börse gab es ein paar Fachhändler mit Originalen und Nachpressungen dieses köstlichen Stoffs.
Plattenlabel (z.B. die deutsche Line) legten Reissues auf, teils legal, teils weniger so (z.B. EVA, Psycho). Eine ganze Welle von 60s Samplern erschien, neben ca. 30 Volumen von Pebbles gab es noch High In The Mid 60s, aber auch viele völlig privat aufgelegte Teile (natürlich immer ohne Wissen der Künstler). Die Qualität der Plattenumschnitte schwankte zwischen mies und sehr gut, einige der
besten Sampler genießen bis heute großen Ruhm (Glimpses, Acid Dreams, Echoes In Time, Oil Stains,
Relics).
Es dürfte mittlerweile weit über 1,000 Sampler zum Thema geben und immer noch erscheinen jeden Monat neue. Längst kann man sie nicht mehr zählen.


(Texas Flashbacks Vol. 1 - 6; eine von vielen hervorragenden samplerserien zur 60s garage)

Bald schon gab es Garagenzirkel, Radio Programme mit 'Garage' im Titel und natürlich Fanzines en mass. Greg Shaw's Bomp war mittlerweile eingestellt (er machte jetzt ein gleichnamiges Plattenlabel, darunter natürlich auch viele Re-Issues), aber dann waren da noch Trouser Press und Ugly Things. Das letztere hat in ca. 22 Jahren nur 24 Ausgaben hervorgebracht, quasi eine pro Jahr, die neue Nummer ist soeben erschienen. Auf durchschnittlich 200 - 220 Seiten (!) werden alte Bands in allen Einzelheiten vorgestellt, dazu gibt es Berichte fast aller wichtigen Plattenveröffentlichungen. Natürlich macht man auch ein eigenes Label.
Weitere bekannte Mags sind u.a. Outa Sight von Greg Provost, Here 'Tis, Misty Lane aus Italien oder Shindigg aus England.

In Deutschland hat sich das vormalige Glitterhouse Fanzine sehr um die Szene verdient gemacht, damals noch mit Schreibern wie Wolfgang Völkel (dessen einschlägigen Mailorder ich an anderer Stelle bereits vorstellte) oder Stefan Morawitz (das ist der, der Euch vor Kurzem erst die Krautrockserie im WDR gemacht hat; vor 25 Jahren hatte er in Glitterhouse für dieselbe Musik Ausdrücke drauf, die man hier nicht wiedergeben kann; so ändern sich die Zeiten, aber das nur nebenbei).

Das es außerhalb der USA und Kanada noch Garagenbands gab, wurde den meisten Sammlern erst Mitte der 80er richtig bewußt.
Es gab sie nicht gerade in Großbritannien, wo man eine etwas andere Tradition hatte (nämlich Mod), aber doch besonders in Skandinavien, Australien und den Niederlanden. Die australischen Missing
Links mit ihrem Noch-Kompromißloser-Als-Die-Pretty-Things sind längst zur Legende geworden und
die Outsiders oder Q65 aus den Niederlanden wurden sogar zu Begründern einer Stilrichtung, der bis heute selbst die Amis nacheifern!.

In der BRD gab es nicht sehr viele richtige Garagenbands, da die meisten zu beatlastig waren. Es fehlte auch am Mut, eigenes Material zu schreiben, man war damals offensichtlich noch in den Rock'n'Roll-Lehrjahren.
Selbst die wohl beste deutsche Band jener Tage, die Boots aus Berlin, griffen auf ihrer LP 'Here Are The Boots' ausschließlich auf Coverversionen zurück. Wieder mal gab es 'Gloria' zu hören, hier
allerdings in einer ungeheuer aufregenden Fassung. Als die Boots später versuchten, eigenes Material
zu schreiben, war es mit der Qualität nicht weit her. Man sollte sich trotzdem die 1. LP anhören.
Auf ähnlicher Linie waren die German Blue Flames aus Gelsenkirchen; zwei Dutzend hervorragend interpretierte Versionen, aber immerhin ein Halbes Dutzend guter eigener Ideen.

Mittlerweile wissen wir, daß es hervorragende und eigenständige Bands fast überall in der Welt gab, sehr viel ist auch wieder erhältlich.
Egal ob Peru, Japan oder Ostblock (z. B. die ganz hervorragenden Matadors aus Tschechien), überall gab es Gutes zu hören.

Schon seit den 80ern gab und gibt es immer noch spezielle Plattenlabel und Mailorder, die eine Flut von Wiederveröffentlichungen anbieten.
Sogar Bands, die vor 40 Jahren gerade mal eine Single herausbrachten, die vielleicht einen unbarmherzig guten Knaller enthielt, haben es im Nachhinein zu CD-Veröffentlichungen alter
Archivbänder gebracht. Es hat viele Reunions gegeben (man denke nur an die Electric Prunes oder
Chocolate Watchband) und selbst die obskurste Band bietet heute eine eigene Website an.

Der große Übervater Greg Shaw hat vieles davon maßgeblich beeinflußt und auch selbst in die Wege geleitet. Es war ihm vergönnt, auch die positiven Resultate mitzuerleben, bevor er im Herbst 2004
von uns ging.

Mittlerweile ist die Garagenszene also exzellent dokumentiert, es gibt eine Reihe von recht guten Enzyklopädien zum Thema.
Als Reaktion auf die Begeisterung der Sammler, stellte Vernon Joynson (im Eigenverlag Borderline Productions) bereits 1984 sein erstes Buch The Acid Trip vor. Darin werden zu gleichen Teilen Garagen und Psych-Bands abgehandelt; auch eine kleine Auswahl an Neo-Garagenbands ist enthalten.
Aus diesem einst knapp 135-Seiten starken Büchlein ist eine ganze Buchreihe geworden, Fuzz Acid & Flowers ist der US-Szene gewidmet und umfaßt mittlerweile über 1100 Seiten. Mag dieses Buch auch viele Fehler oder Ungenauigkeiten enthalten, so kann man doch davon ausgehen, daß es alle maßgebenden Bands der Szene enthält (neben den psychedelischen und Acidrockern). Wie schon gesagt, die Übergänge zwischen den Genres sind oft fließend.

An Gruppen gibt es so viele, daß man kaum eine Aufstellung der 100 besten zusammenbringt ohne 900 andere zu beleidigen.
Jeder Fachmann hat seine eigenen Favoriten und es werden keine zwei Listen übereinstimmen. Daher sollen die nachfolgenden auch nur als Appetitanreger dienen für jene, die sich näher mit der
Materie auseinandersetzen möchten:
The Seeds, Music Machine, Count Five, Chocolate Watch Band, 13th Floor Elevators (gleichzeitig auch die erste wirklich epochale Psych Band), The Litter, Electric Prunes, Standells, Remains, Mouse & The Traps, Sonics, Leaves, Rising Storm...., ach, diese Liste wäre endlos.

Aber alle diese Bands und vor allem auch die besonders obskuren Vertreter, die man nur auf den o.a. Compilations finden konnte, sie alle führten ab ca. 1980 zu einer Neubelebung der Szene. Seither
hat es neue Schwemme mit Neo-Gragenbands gegeben, die fast noch umfangreicher ist, als die erste Welle.

Dazu später mehr. Zunächst soll an anderer Stelle exemplarisch die ein oder andere Original-Gruppe vorgestellt werden.
frimp
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Re: 60s garage: genrebeschreibung

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Gepostet: 12.08.2014 - 22:16 Uhr  ·  #2
Danke, badger, ich hatte von dem Thema so gut wie keine Ahnung. 13th Floor Elevator und die Electric Prunes allerdings kannte ich. Wirklich sehr fundiert und mit viel Herzblut geschrieben. Das macht Appetit!
Proggy
 
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Re: 60s garage: genrebeschreibung

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Gepostet: 12.08.2014 - 22:47 Uhr  ·  #3
Das hat Spaß gemacht zu lesen! Von den MATADORS habe ich noch eine Scheibe, da covern sie genial alte Hits. Find ich zum Teil besser als das Original.
Übrigens, mir ist erst nach lesen deines interessanten Publish bewusst geworden, dass dieses Kleinod ein Schattendasein bei mir führt!
Danke für die Kurzweil!
LG
badger
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Re: 60s garage: genrebeschreibung

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Gepostet: 13.08.2014 - 19:59 Uhr  ·  #4
Zitat geschrieben von Proggy

Das hat Spaß gemacht zu lesen! Von den MATADORS habe ich noch eine Scheibe, da covern sie genial alte Hits. Find ich zum Teil besser als das Original.
Übrigens, mir ist erst nach lesen deines interessanten Publish bewusst geworden, dass dieses Kleinod ein Schattendasein bei mir führt!
Danke für die Kurzweil!
LG


jaja, die Tschechen; sie haben tatsächlich zwei GANZ HERVORRAGENDE garagenbands
hervorgebracht; die Matadors, die dir ja schon gefallen;
und dann noch OLYMPIC; die waren zuerst eine tolle r'n'b truppe im sinne der Outsiders/Pretty
Things; später klangen sie gar psychedelisch und progressiv.

man wundert sich, wo die sich ihre inspirationen 'erhört' haben.

vielleicht besitzt du Olympic auch schon...?
Proggy
 
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Re: 60s garage: genrebeschreibung

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Gepostet: 13.08.2014 - 21:30 Uhr  ·  #5
Leider nicht. Ich werde jetzt meine Fühler danach ausstrecken, denn PrettyThingslike hört sich schon mal gut an!
Danke für den Tipp!
LG
freaksound
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Re: 60s garage: genrebeschreibung

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Gepostet: 14.08.2014 - 08:47 Uhr  ·  #6
@badger: wie ehedems schon geschrieben - einfach toll !!

Du sprichst mir aus der Seele.
Hatte durch zufall ande 80 auf dem Flohmarkt
eine schön bunte Do-LP gekauft..................
............ ja genau, jene epochale, türöffnende
wunderbare, verzaubernde "Nugets-Scheibe"

Was da Lenny Kaye und Jack Holzmann zu-
sammengestellt hatten, hat meinen Musikgeschmack
nachhaltig verändert.
Ich bin den beiden auf ewig dankbar .......
(Kaye hatte wohl auch einen zweiten Teil geplant,
der dann leider nicht mehr zur Veröffentlichung kam.
Ob er wohl geahnt hat was er da ausgelöst hat:
http://en.wikipedia.org/wiki/L…ion_Albums

Kaye soll wohl damals auch als (einer der) erster(n)
den Begriff "Punk Rock" gebraucht haben.

Insbesondere wenn man sich die "Back from the Grave" - Reihe
anhört, versteht man auch warum - da war schon viel unterwegs,
das so rauh, ungehobelt und aggressiv war, daß es der
weniger abgehärtete Hörer als "Müll" empfand.
sunny
 
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Re: 60s garage: genrebeschreibung

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Gepostet: 14.08.2014 - 09:08 Uhr  ·  #7
vielen Dank, macht richtig Spaß das Vorgestellte zu lesen.
Ich erinnere mich noch, wenn es hieß, es klingt aber komisch, das ist Garagenrock.
Es entstanden unzählige Bands bzw. Musikschubladen wurden eröffnet.

Im Osten entstanden viele Bands, gerade Olympic (Tschechoslowakei zu dem Zeitpunkt)
hat unzählige Tonträger veröffentlicht.

Einfach toll was so entstand, man muss ja noch eins bedenken, nicht jede Band bekam
einen Plattenvertrag.
Mit viel Glück überlebte das Material und wurde später veröffentlicht oder wurde verworfen.

ganz hervorragendes Thema! :D :D
badger
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Re: 60s garage: genrebeschreibung

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Gepostet: 14.08.2014 - 14:31 Uhr  ·  #8
Zitat geschrieben von freaksound

@badger: wie ehedems schon geschrieben - einfach toll !!

Du sprichst mir aus der Seele.
Hatte durch zufall ande 80 auf dem Flohmarkt
eine schön bunte Do-LP gekauft..................
............ ja genau, jene epochale, türöffnende
wunderbare, verzaubernde "Nugets-Scheibe"

Was da Lenny Kaye und Jack Holzmann zu-
sammengestellt hatten, hat einen Musikgeschmack
nachhaltig verändert.
Ich bin den beiden auf ewig dankbar .......
(Kaye hatte wohl auch einen zweiten Teil geplant,
der dann leider nicht mehr zur Veröffentlichung kam.
Ob er wohl geahnt hat was er da ausgelöst hat:
http://en.wikipedia.org/wiki/L…ion_Albums

Kaye soll wohl damals auch als (einer der) erster(n)
den Begriff "Punk Rock" gebraucht haben.

Insbesondere wenn man sich die "Back from the Grave" - Reihe
anhört, versteht man auch warum - da war schon viel unterwegs,
das so rauh, ungehobelt und aggressiv war, daß es der
weniger abgehärtete Hörer als "Müll" empfand.


den besagte sampler 'Nuggets' habe ich damals auch gehört; er war schon beeindruckend,
aber ich habe ihn nie gekauft, weil alle darauf enthaltenen stücke nach und nach auf den
originallps wiederveröffentlicht wurden; und die habe ich mir, soweit für mich interessant,
dann gekauft.

der ursprüngliche sampler ist tatsächlich noch diverse male neu aufgelegt worden, auch um
noch viele andere tracks erweitert. aber ich glaube nicht, daß Lenny Kaye da noch am leben
war.

an 60s garagensamplern gibt es mittlerweile viele tausend; ich schätze mal mindestens 5000.
wie fast immer in solchen fällen sind die allerersten sampler wohl die besten und viel von dem,
was heute noch ausgegraben wird, ist nur noch der rest vom rest.
Back From The Grave war eine der besseren, weil früheren serien; die volumen 1 - 8 sind
zu empfehlen. weitaus besser sind die weitaus obscureren sampler, von denen es oft nur
ein oder zwei volumen gab: Glimpses, Oil Stains, Relics, Acid Dreams, Echoes Of Time,
Chosen Few... die reihe ist endlos.
frimp
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Re: 60s garage: genrebeschreibung

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Gepostet: 14.08.2014 - 16:24 Uhr  ·  #9
Zum Thema "Garage" und "Nuggets" habe ich die hier gefunden und gehört - passt ja auch prima. Haste die?

Kenny & The Kasuals - 60s Garage Nuggets (1967?)

badger
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Re: 60s garage: genrebeschreibung

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Gepostet: 14.08.2014 - 17:19 Uhr  ·  #10
Zitat geschrieben von frimp

Zum Thema "Garage" und "Nuggets" habe ich die hier gefunden und gehört - passt ja auch prima. Haste die?

Kenny & The Kasuals - 60s Garage Nuggets (1967?)





die paßt tatsächlich prima, gehört mit zum feinsten, was texas zu bieten hatte, aber

öööh...äääh...öööh...

die hab ich irgendwie übersehen.

das liegt daran, daß die originalband 1967 nur eine lp rausgebracht hat ('Impact'), die
voller coverversionen war ... und die kann ich nicht brauchen.

aber das von dir genannte compilation ist interessant und muß wohl ins haus.
Tom Cody
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Re: 60s garage: genrebeschreibung

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Gepostet: 21.04.2019 - 21:15 Uhr  ·  #11
Großes Kino hier....
...offenbar habe ich seinerzeit die Vorstellung verpaßt! :-o
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