HAWKWIND - The Xenon Codex

 
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HAWKWIND - The Xenon Codex

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Gepostet: 26.04.2007 - 19:41 Uhr  ·  #1
Mit „The war I survived“ beginnt Hawkwinds 88er Werk ziemlich klassisch. Aus Geräuschen der Synthis schält sich ein feiner Uptempo-Song mit allerlei Zischen und Pfeifen unterlegt, sowie einem Refrain der sofort beim ersten Mal hängen bleibt.

Fast nahtlos geht’s über in „Wastelands of sleep“, das in sanfterer Techno-Trance Manier vor sich hin blubbert wie eine entspannte Lokomotive. Wunderschön melancholische Gitarrensoli unterstreichen Dave Brocks ebensolchen Gesang. Eine ganz starke Nummer, die sie ins Liveset gerne mal einbauen (oft ohne sie so zu benennen, mal lassen sie den Text weg, mal nehmen sie nur die Melodie her).

Weiter mit „Neon skyline“. Ein etwas 80er-lastiger HW-Sound (vor allem bei den scheppernden Drums von Danny Thompson) bei einem ebenso typischen, jedoch bis zur Hälfte recht durchschnittlichen Stück. Danach bricht das Lied ab und wechselt in einen balladigen Teil mit sehr schönen Gitarren-Soli (wohl von Huw Lloyd-Langton) begleitet von dahinterliegenden Windgeräuschen der Synthis. Die letzten anderthalb Minuten wird wieder Fahrt und Melodie wie am Anfang aufgenommen.

„Lost chronicles / Tides“ ist wieder eines der Keyboard-Gitarre Zwischenspiele. Ein Instrumental das aber in keiner Weise hervorsticht.

Das im Tempo schleppende „Heads“ kennt man aus Livekonzerten (zu hören z.B. beim „Palace Springs“ Album). Da es dort nen Tick schneller gespielt und von Brock gesprochen wird, gefällt es da wesentlich besser. Hier ists etwas arg behäbig.

Mit „Mutation Zone“, einem etwas roboterhaften sehr untypischem HW-Stück kommt ein Skip-Kandidat im 80er Wave-Sound. Weiter mit „E.M.C.“, dem nächsten Instrumental-Stück. Es scheint fast als ob es ein Live-Mittelteil eines anderen langen HW-Songs wäre. Kurzwellengeräusche und andere Synthi-Spielereien leiten ein, dann nimmts kurz Fahrt auf um wieder abzubrechen und in Stimmgeräuschen und anderen Elektronik-Klängen sich zu verlieren. Gegen Ende wird’s dann wieder schneller. Wäre klasse wenns eingebettet in einen Song wäre, so wirkt es etwas wie Stückwerk, aber durchaus spannend zu hören.

„Sword of the East“ ist ein Alan Davey Stück das er später dann gleich für seinen Hawkwind-Ableger „Bedouin“ genommen hat. Dort spielt er es mehr im Motörhead/Hawkwind Stil, hier ists ein moderater Rocker mit melancholischen Untertönen. Mit mehr Schmackes wäre es besser, aber das hat „Ali“ Davey ja dann ebenso gesehen.

„Good evening“ - ein letztes Instrumental beschließt das Album sehr phantasielos dahinrockend.

„The Xenon Codex“ ist nur ein Durchschnitts-Werk im Katalog der Spacegötter. Selbst Fans brauchen davon eigentlich nur „The war I survived“ und „Wastelands of sleep“. Alles andere ist verzichtbar oder gibt es in besseren Versionen, wie eben „Heads“.

Besetzung:
Dave Brock (hier unter Pseudonym Dr.Hasbeen) - Vocals, Guitar, Keyboards, Synths
Huw Lloyd-Langton - Guitar, Lead Guitar
Harvey Bainbridge - Vocals, Keyboards, Synths
Alan Davey - Bass, Vocals
Danny Thompson - Drums, Percussion

Songs:
1. The war I survived 5:24
2. Wastelands of sleep 4:18
3. Neon skyline 7:40
4. Lost chronicles / Tides 2:55
5. Heads 5:02
6. Mutation zone 3:55
7. E.M.C. 4:53
8. Sword of the East 5:26
9. Good evening 4:36

Jahr: 1988
Label: GWR Records


Jerry
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