Tschüssikowski

Das Ende der CD?

 
badMoon
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Tschüssikowski

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Gepostet: 20.07.2018 - 08:18 Uhr  ·  #1
"Das erste Album, welches auf einer Audio-CD veröffentlicht wurde, war übrigens „The Visitors“ von ABBA. Interessant dabei: das Album kam noch vor dem ersten CD-Player auf den Markt. Das war übrigens der Sony CDP-101. Ihn konnte der CD-Liebhaber ab dem 1. Oktober 1982 erwerben."

(aus "Like HiFi")

Hölle, vor 36 Jahren also war der erste CD-Player am Markt? Ich erinnere mich noch, dass mein damaliger Kollege, "VU" bei der Bundeswehr, mich mit seinem ersten Player neckte. Ein Philips war das, während bei mir noch Vinyl seine Runden drehte. Übrigens auf einem Dual CS 731Q, ein Dreher, für den heute in gutem Zustand ein Vielfaches des damaligen Preises gezahlt wird (look at ebay).

Tja, so schön nostalgisch sich das obige Zitat liest und vielleicht glauben macht, die CD läuft und läuft und läuft. Und so sehr sich Urgesteine gegen dieses Downloadgedöns wehren und selbiges verpönen - der Artikel, dem der einleitende Text entnommen wurde, prophezeit anderes:

Jetzt ist es Fakt - die CD verlässt uns

Der gesamte Artikel ist relativ kurz, ruck-zuck gelesen und ---> hier zu finden
Ernst_August
 
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Re: Tschüssikowski

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Gepostet: 20.07.2018 - 10:47 Uhr  ·  #2
Oh du schönes Sommerloch......

In anderen Ländern werden bereits seit einiger Zeit mehr downloads verkauft als in Deutschland.
Und da es jetzt bei uns auch so weit ist wird (erst jetzt!), das Ende der CD verkündet....

So lange nicht zu allen downloads vernünfigen Informationen zur Verfügung gestellt werden,
also keine booklets usw., wird es weiterhin physikalische Tonträger geben.
badMoon
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Re: Tschüssikowski

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Gepostet: 20.07.2018 - 10:52 Uhr  ·  #3
Zitat geschrieben von Ernst_August

Oh du schönes Sommerloch......

In anderen Ländern werden bereits seit einiger Zeit mehr downloads verkauft als in Deutschland.
Und da es jetzt bei uns auch so weit ist wird (erst jetzt!), das Ende der CD verkündet....

So lange nicht zu allen downloads vernünfigen Informationen zur Verfügung gestellt werden,
also keine booklets usw., wird es weiterhin physikalische Tonträger geben.


Die fehlenden Infos in Form von digital bereitgestellten Booklets usw. sind für mich derzeit noch der größte Hinderungsgrund, permantent auf Download umzusteigen.

Allerdings muss ich Dir hier "...wird es weiterhin physikalische Tonträger geben." widersprechen: sobald sich die "Musikindustrie" einig ist und die CD quasi "aus dem Sortiment" nimmt, gibt es keine Alternative mehr zum Download. Ob mit oder ohne Booklet, der Verbraucher hat dann kaum noch eine Wahl. Leider!!!
Ernst_August
 
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Re: Tschüssikowski

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Gepostet: 20.07.2018 - 12:46 Uhr  ·  #4
Das Problem mit den fehlenden booklets u.ä. ist eine absolute Dummheit der Musikindustrie.
Zu den meisten downloads gibt es physikalische Tonträger, egal ob PMMA oder Vinyl, also gibt es auch cover und booklets und diese liegen normaler Weise in elektronischer Form vor. Warum werden die dem download nicht beigelegt? Kopfschüttel...

Aber Du hast (leider) Recht, irgendwann ist die CD weg aus den Verkaufsregalen.
Und wird dann so gegen 2037 wieder ein revival erleben. Aber sowas von revival, wow! o)
walter
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Re: Tschüssikowski

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Gepostet: 20.07.2018 - 13:53 Uhr  ·  #5
Ich zähle mich zur Kategorie MusikSAMMLER, nicht nur -Höhrer! Nach Möglichkeit würde ich immer versuchen, irgendwas "in die Hand" zu bekommen. Downloads mögen praktisch sein, platzsparender und einfacher zu handlen für die heutigen Player- Ich bin da ganz altmodisch und mag Platten und CDs. Einzig von den Cassetten habe ich mich sogut wie verabschiedet. Ich habe noch einige alte Cassetten hier, die, wenn mal irgendwann Zeit ist, angehört und was unverzichtbar ist, auf den PC gezogen werden.
Ernst_August
 
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Re: Tschüssikowski

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Gepostet: 20.07.2018 - 14:02 Uhr  ·  #6
Zitat geschrieben von walter

Ich zähle mich zur Kategorie MusikSAMMLER, nicht nur -Höhrer!
.... Downloads mögen praktisch sein, platzsparender und einfacher zu handlen für die heutigen Player- Ich bin da ganz altmodisch und mag Platten und CDs.


Da kenne ich noch jemanden :happy:
Aber leider nimmt bei mir der zur Verfügung stehende Stellplatz für anfassbare Tonträger rapide ab.
Und wenn ich dann an das Zimmer in der Seniorenresidenz denke, wird mir :sick:


Zitat geschrieben von walter

Einzig von den Cassetten habe ich mich sogut wie verabschiedet.


Und das tape, das "richtige große", feiert momentan auch ein revival.
Wenn ich dann an meine alte Tandberg Maschine denke, oder an die tolle Revox A77 werde ich ganz wehmütig.
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Re: Tschüssikowski

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Gepostet: 20.07.2018 - 14:12 Uhr  ·  #7
...in einer Zeit, wo ein Herr Drake ALLE 25 Titel seines neuen Albums in den Toß-100-Charts reingestreamt bekommen hat (und damit sogar die Beatles überrundet) muß ich gestehen, daß ich mich endgültig zum alten Musikeisen zähle...

...aber das TOLLE daran ist, daß ich meine Lebensmusik auf CD (bis auf das, was nie auf CD veröffentlicht wurde) komplett zusammen habe...so kann es mir egal sein, ob der TonTRÄGER ausstirbt oder nicht...wegen den paar Neuanschaffungen, die ich noch habe, lohnt die Trauer (oder vielleicht doch nur nur Angst?) nicht...Hauptsache die Abspielgeräte halten noch bis etwas länger als bis zum Schluß, so daß Upmilk vielleicht vor dem Sperrmüll in dieses oder jene noch mal reinhören kann...
walter
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Re: Tschüssikowski

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Gepostet: 20.07.2018 - 16:07 Uhr  ·  #8
Zitat geschrieben von Ernst_August

.....
Und das tape, das "richtige große", feiert momentan auch ein revival.
Wenn ich dann an meine alte Tandberg Maschine denke, oder an die tolle Revox A77 werde ich ganz wehmütig.


Oh man, erinner mich nicht daran! Ich habe noch den Nachlass meines verstorbenen Vaters vor der Brust. Eine riesige Maschine von TEAC, dazu wohl wenigstens 100 Bänder- von Gut bis Böse, Opern bis Rockmusik, neue und 50 Jahre alte Aufnahmen... Dazu hunderte von Cassetten und CDs...
Meine Mutter kann mit dem ganzen Kram nix anfangen, schafft es mit Mühe, mal ne Cassette zu hören, eigentlich reicht ihr aber Radio...
Wegwerfen mag ich das nicht alles, bekomme ich nicht übers Herz. Würde ich am liebsten alles komplett in liebevolle Hände abgeben. Dafür müsste ich mich aber kümmern und dazu fehlt es momentan an Zeit und Elan- Habe ganz andere Sorgen im Moment...
firebyrd
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Re: Tschüssikowski

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Gepostet: 20.07.2018 - 16:27 Uhr  ·  #9
nun, wenn sich das so entwickelt, dann werde ich mich auf die vorhandenen CDs stützen und eben nichts Neues mehr kaufen...

Wer downloaden möchte, der soll es tun, qualitativ wird es Abstürze geben, schnell verbrennende Musik wird sich etablieren, ohne mich. Jedenfalls werde ich mich der neuen Welt nicht anschließen und bleibe lieber in der alten...
dan
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Re: Tschüssikowski

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Gepostet: 20.07.2018 - 17:19 Uhr  ·  #10
Zitat geschrieben von firebyrd

nun, wenn sich das so entwickelt, dann werde ich mich auf die vorhandenen CDs stützen und eben nichts Neues mehr kaufen...

Wer downloaden möchte, der soll es tun, qualitativ wird es Abstürze geben, schnell verbrennende Musik wird sich etablieren, ohne mich. Jedenfalls werde ich mich der neuen Welt nicht anschließen und bleibe lieber in der alten...


Du sprichst mir aus dem Herzen! ://
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Re: Tschüssikowski

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Gepostet: 20.07.2018 - 17:28 Uhr  ·  #11
Tot vesagte leben länger. Vinyl war tot und erlebt eine Wiedergeburt. Das dazu.ich war exzessiver Sammler und horte ca. 10.000 CDs, die LPs habe ich parallel zur CD immer weiter zurückgefahren. Soll ich ehrlich sein? Download/Stream ist eine unendliche Fundgrube und warum soll die nicht nutzen? Der haptisch magische Moment der LP/Single ist schon lange Geschichte, also kann ich genauso gut Musik und Info dazu im Netz besorgen. 9,90 EUR pro Monat und ca. 1500 Titel bis jetzt.
Jeder soll das Medium nutzen das am besten passt und CD Player sind bei guter Pflege sehr lange haltbar.
frimp
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Re: Tschüssikowski

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Gepostet: 20.07.2018 - 18:05 Uhr  ·  #12
Ganz anders für mich: Platten wurden mir zu mühsam, zu zerkratzt, habe alle verschenkt.
CDs habe ich Umzugskartons gepackt und auf dem Dachboden gelagert. Dort liegen sie seit bald 3 Jahren, unbewegt.
Inzwischen habe ich alles gerippt oder per Download erworben.
Ganz einfache Gründe: Platzersparnis, Datenbanksuche, Bequemlichkeit, Platzersparnis, Multiroomfähigkeit, fast alles im Auto hörbar, Platzersparnis.
Hatte ich schon Platzersparnis gesagt?
Seit ich alles digital habe, höre ich viel häufiger Musik. Mein Geschmack hat sich nicht verändert und ich höre auch immer noch die alten Sachen gerne und oft.
Ich habe der Schallplatte nicht nachgeweint und werde es der CD auch nicht. Zeiten ändern sich, ich habe kein Problem damit.
Triskell
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Re: Tschüssikowski

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Gepostet: 20.07.2018 - 18:20 Uhr  ·  #13
Zitat geschrieben von firebyrd

nun, wenn sich das so entwickelt, dann werde ich mich auf die vorhandenen CDs stützen und eben nichts Neues mehr kaufen...

Wer downloaden möchte, der soll es tun, qualitativ wird es Abstürze geben, schnell verbrennende Musik wird sich etablieren, ohne mich. Jedenfalls werde ich mich der neuen Welt nicht anschließen und bleibe lieber in der alten...


Dito! :-P
Jan R.
 
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Re: Tschüssikowski

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Gepostet: 20.07.2018 - 19:31 Uhr  ·  #14
In 20 oder 30 Jahren werden sich die Leute in den Hintern beißen, die jetzt ihre CDs für'n Butterbrot und 'n Ei verscherbeln.

Ansonsten glaube ich auch, dass physische Tonträger mit unserer Generation an ihr Ende gelangt sind. Und mit ihnen die Musiksammler.

Der Marktanteil von Vinyl in Deutschland ist übrigens 4,4 Prozent. Wer da von "Revival" spricht, hat den Maßstab verloren.

Und wenn ich mal von hier (USA) und meinen Studenten ausgehe: Downloads sind bei denen inzwischen genauso mausetot wie CDs. Die Alternative sind Streamingdienste. Die machen hier inzwischen bereits den größeren Teil der Gesamtumsätze mit Musik aus. Jetzt müssen sich nur noch die Musiker, Komponisten und Texter auf die Hinterbeine stellen, damit die Verteilung der Tantiemen gerechter wird. Im Moment verdienen sich am Streaming vorrangig die Plattenfirmen eine goldene Nase. Das ist kein guter Zustand.
Ernst_August
 
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Re: Tschüssikowski

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Gepostet: 20.07.2018 - 19:34 Uhr  ·  #15
Die Rolling Stones, Beatles, Pink Floyd..... waren auch mal neu, sehr neu sogar!
Schade für alle die, welche sich diese Mukke nicht angehört haben, weil, Rudi Schuricke hat ihnen gereicht!

Und wer in "unserem" Alter von schlechter Klangqualität bei mp3 und streamig spricht, ist noch nicht so alt,
oder hat begnadete Ohren (ich leider nicht) oder hat sich nur mal kurz den falschen stream angehört!
CD klingt ja übrigens viiiiiel schlechter als Vinyl.

Und die Musikanten im Mittelalter klangen viiiiel besser als diese schwarzen Scheiben.

Habe ich was ausgelassen?
badMoon
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Re: Tschüssikowski

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Gepostet: 21.07.2018 - 13:55 Uhr  ·  #16
Zitat geschrieben von Jan R.

In 20 oder 30 Jahren werden sich die Leute in den Hintern beißen, die jetzt ihre CDs für'n Butterbrot und 'n Ei verscherbeln.


Das mag richtig sein. Wenn ich jedoch alles horten sollte, was in 30 Jahren eventuell mal einen Haufen Kohle bringen könnte, würden wahrscheinlich gerade mal die Kosten für 30 Jahre Anmietung eines Außenlagers drauf gehen. Wohin mit all dem eventuell zukunftsträchtigen Zeugs? Darüber hinaus sollte man sich auch bewusst machen, dass unser blauer Planet nur endlich über Ressourcen verfügt. Wir gehen bereits zur Genüge sträflich und bedenkenlos mit den Ressourcen um...

Zitat geschrieben von Ernst_August

Die Rolling Stones, Beatles, Pink Floyd..... waren auch mal neu, sehr neu sogar!
Schade für alle die, welche sich diese Mukke nicht angehört haben, weil, Rudi Schuricke hat ihnen gereicht!

Und wer in "unserem" Alter von schlechter Klangqualität bei mp3 und streamig spricht, ist noch nicht so alt,
oder hat begnadete Ohren (ich leider nicht) oder hat sich nur mal kurz den falschen stream angehört!
CD klingt ja übrigens viiiiiel schlechter als Vinyl.

Und die Musikanten im Mittelalter klangen viiiiel besser als diese schwarzen Scheiben.

Habe ich was ausgelassen?


DD - Dicker Daumen! Würde jede Generation - weil das Alte war ja die wahre Musik - im Stillstand verharren, würden wir heute noch Steinzeitgetrommel bis max. Beethoven hören. Ein Hoch auf die musikalischen Visionäre!

Und bezüglich mp3: der zweite DD. Ich hatte, vor der Entscheidung, in welchem Format ich rippe, einige Songs in unterschiedliche Formate gewandelt: wav, OGG, mp3 128kb bis mp3 320 kb. Und gestehe: Unterschiede habe ich keine wahrgenommen. Aber - wenn man einen Haufen Kohle in eine gute HiFi-Anlage steckt, dann MUSS!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! es Unterschiede geben. Und klar - die Klientel hört das natürlich heraus. Die Überklientel hört sogar, wenn der Stecker falsch herum in der Dose steckt. Lauscher wie Rhabarberblätter, kann ich da nur sagen.

Tja, weil ich auch ein wenig gläubig bin, habe ich in verlustfreies flac umgewandelt. Verbraucht zwar mehr Platz, klingt aber eben doch besser als mp3 :lol: :lol: :lol: . Kann man mal sehen, wie die "Fachmagazine" einen im Griff haben :devil:
radiot
 
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Re: Tschüssikowski

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Gepostet: 22.07.2018 - 17:32 Uhr  ·  #17
Na ja, der von dir verlinkte Artikel, lieber badMoon, ist einer von der Sorte die man getrost vergessen kann. Derartige Szenarien werden immer und immer wieder heraufbeschworen. Also passend zum Sommerloch. Steigt oder fällt der Umsatz mit Musik, egal in welcher Form, wird gleich darauf das gerade aktuellste Format des "Musikgenusses" bzw. des "Musikerwerbs" gehypt. Aktuell eben das Streaming. Egal in welcher Form, aber die Versprechen sind fast alle gleich. Exemplarisch mal Spotify erwähnt, dieser Dienst wirbt u.a. damit: "Kostenlose Musik. Millionen Songs." Millionen Songs? Wer soll die hören? Wie soll man aus Millionen Songs auswählen? Zeit scheint kein Problem zu sein. Für mich sind das nur dümmliche Werbeaussagen bzw. Ansagen oder Versprechen. Millionen Songs kann keiner hören noch aus Millionen Songs sinnvoll auswählen. Es ist ähnlich wie bei der Telefonwerbung, da hat es auch ein Anbieter geschafft, mit der Ansage bzw. dem Versprechen "Unendlich telefonieren!" sein Produkt zu bewerben. Unendlich telefonieren? Also IMMER? Bullshit!
Aber immerhin werden nicht nur die Sonnenseiten des Streamings erwähnt, sondern auch die Schattenseiten (in Netzwelt z.B.):

" Was sind die Nachteile des Musik-Streamings?

Der Trend geht heutzutage in vielerlei Hinsicht weg vom dauerhaften Besitzanspruch und hin zur Flatrate. Das gilt nicht nur für Filme und Serien, sondern auch für Musik. Die permanente Verfügbarkeit sowie riesige Auswahl birgt aber natürlich auch Nachteile - die Wertschätzung und der intensive Genuss von Musik kann mitunter sehr darunter leiden, wenn man sich nicht mehr die ihr eigentlich zustehende Zeit nimmt. Der Überfluss an Songs sowie die stets gegebene Verfügbarkeit kann auch überfordern und der Musik ihren Reiz nehmen.

Als weiterer Nachteil ist anzumerken, dass die gemieteten Songs aus lizenztechnischen Gründen aus dem Angebot unterschiedlicher Anbieter unvermittelt verschwinden können und euch dann nicht länger zur Verfügung stehen. Auch ist es natürlich nicht gänzlich ausgeschlossen, dass ein Streaming-Dienst vom Netz geht, sprich entsprechende Dienstleistung einstellt oder durch Störungen beeinträchtigt wird. Zudem könnt ihr Songs von Musik-Streaming-Diensten nicht ohne Weiteres exportieren, um sie beispielsweise als musikalische Untermalung für den Videoschnitt nutzen zu können.
"

Nun gut, dies betrifft die reinen Streamer, mehr oder weniger. Erwähnt wurde es hier schon, was denn überhaupt bei den Musikern hängen bleibt. Viel ist es wohl nicht, oder?

Bei den hochwertigeren Möglichkeiten des Musikdownloads sieht es etwas anders aus, exemplarisch auch hier mal diese Seite:
https://www.sony.de/electronic…sikdienste

Da bekommt man die Daten, mehr ist es nicht, in entsprechender Qualität. Obwohl, für Holzohren reicht mp3 128 oder so, die hören sowieso nichts. :D

Aber selbst solche Musikproduzenten wie ECM bieten Downloads an, immerhin. Ich selbst habe da noch nichts bewegt, sprich runtergeladen. Das Booklet fehlt, ich habe nur eine Datei irgendwo auf einer Festplatte oder anderswo und müsste diese immer bemühen, die Haptik ist völlig passé. Die Musik wäre/ist über all die Jahre von der reinen Ätherwelle über die Schallplatte zur CD zum NICHTS geworden. Schöne neue Welt? Vielleicht, vielleicht aber auch nicht.

Die Abonnenten habe das Bonmot längst gelesen, ich zitiere es aber gerne. In MINT Nr. 21 ist ein Artikel über das Tonstudio Bauer/Ludwigsburg, einige Musikfreunde wissen auch, auf welchen Platten, auf welchem Label früher als Aufnahmeort öfters eben "Tonstudio Bauer/Ludwigsburg" stand, und von Eva Bauer-Oppeland ist, freilich aus der Sicht einer Tonstudio-Betreiberin, folgender Satz zu lesen:

"Wir wollen zeigen, dass Musik noch immer einen Wert hat. Im Internet oder auf Spotify hat sie noch nie einen Wert besessen."

radiot grüßt! 8)
badMoon
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Re: Tschüssikowski

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Gepostet: 22.07.2018 - 17:47 Uhr  ·  #18
...er schon wieder :lol:

Der Überfluss an Songs sowie die stets gegebene Verfügbarkeit kann auch überfordern und der Musik ihren Reiz nehmen.

Kann??? Ha, seit ich hier im Zirkus bin, bin ich eigentlich schon lange überfordert. Was in diesen 10 Jahren alles an "Neuem" auf mich niederprasselte, einfach der Wahnsinn.

Und ansonsten - bin ich eigentlich voll bei Dir. Irgendein Streamingdienst oder amazon Prime oder Netflix oder wie die ganzen zum Überfluss verleitenden Dienste auch immer heißen mögen kommen mir nicht ins Haus. Ich bin der Überzeugung, gegen diesen Überfluss kann man sich über kurz oder lang, begibt man sich erst einmal in dessen Kielwasser, gar nicht mehr wehren. Millionen Songs! Unendlich viele Serienfilme, meist "Never Ending", ...nö, will ich nicht. Diese Industrie macht Musik und Film schon allein dadurch kaputt, dass es rund um die Uhr und immer und überall verfügbar ist. Keine Vorfreude mehr durch Wartezeiten, ein flotter Klick, und schallt es durch die Stube oder flimmert auf dem Fernseher.

Also - bislang ist auf der NAS, was auch im Schrank steht. Anders könnte es aussehen, wenn bspw. Paul Simon seine nächste "Platte" nur noch und exklusiv als Download auf den Markt bringt. Wenn es also keine Alternative mehr gibt.

Aber - so weit sind wir gottseidank noch nicht. Ich fürchte jedoch, das wird kommen.

Und noch etwas ganz kurz zum LP-"Revival": Der Musikindustrie kann ich nur sagen: sofern statt der CD die LP wieder vermarktet werden sollt: verrillen lasse ich mich nicht. Da reicht mir dann doch mein bisheriger Vorrat - den ich auch schon kaum noch durchgehört bekomme.
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Re: Tschüssikowski

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Gepostet: 24.07.2018 - 13:42 Uhr  ·  #19
Zitat geschrieben von walter

Ich zähle mich zur Kategorie MusikSAMMLER, nicht nur -Höhrer! Nach Möglichkeit würde ich immer versuchen, irgendwas "in die Hand" zu bekommen. Downloads mögen praktisch sein, platzsparender und einfacher zu handlen für die heutigen Player- Ich bin da ganz altmodisch und mag Platten und CDs. Einzig von den Cassetten habe ich mich sogut wie verabschiedet. Ich habe noch einige alte Cassetten hier, die, wenn mal irgendwann Zeit ist, angehört und was unverzichtbar ist, auf den PC gezogen werden.


Ich halte es da mit Walter. Für mich ist eine Schallplatte inkl. Cover oder auch eine gut gemachte CD-Verpackung ein Gesamtkunstwerk. Ich schaue mir das gerne an wie ein Bild. Lese natürlich auch die gedruckten Infos. Das hat zunächst wenig mit der Musik zu tun. Wer darauf keinen Wert legt, ist mit Downloads, Streaming und mp3s (insbesondere wenn man keinen klanglichen Unterschied hört) gut bedient. Praktisch ist das. Mehr aber auch nicht.
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Re: Tschüssikowski

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Gepostet: 24.07.2018 - 15:09 Uhr  ·  #20
Zitat geschrieben von holger_fischer

Ich halte es da mit Walter. Für mich ist eine Schallplatte inkl. Cover oder auch eine gut gemachte CD-Verpackung ein Gesamtkunstwerk. Ich schaue mir das gerne an wie ein Bild. Lese natürlich auch die gedruckten Infos. Das hat zunächst wenig mit der Musik zu tun. Wer darauf keinen Wert legt, ist mit Downloads, Streaming und mp3s (insbesondere wenn man keinen klanglichen Unterschied hört) gut bedient. Praktisch ist das. Mehr aber auch nicht.


Bis auf die rot markierte Passage bin ich ganz Deiner Meinung. Und für den markierten Text gilt: das Nur-Noch-Downloaden ist für mich erst dann eine Alternative, wenn "Anfassware" nicht mehr angeboten wird. Sofern ich dann erscheinende Neuveröffentlichungen überhaupt noch haben möchte... Bin so schon überfordert :'-(
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Re: Tschüssikowski

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Gepostet: 24.07.2018 - 15:30 Uhr  ·  #21
Zitat geschrieben von badMoon

Zitat geschrieben von holger_fischer

Ich halte es da mit Walter. Für mich ist eine Schallplatte inkl. Cover oder auch eine gut gemachte CD-Verpackung ein Gesamtkunstwerk. Ich schaue mir das gerne an wie ein Bild. Lese natürlich auch die gedruckten Infos. Das hat zunächst wenig mit der Musik zu tun. Wer darauf keinen Wert legt, ist mit Downloads, Streaming und mp3s (insbesondere wenn man keinen klanglichen Unterschied hört) gut bedient. Praktisch ist das. Mehr aber auch nicht.


Bis auf die rot markierte Passage bin ich ganz Deiner Meinung. Und für den markierten Text gilt: das Nur-Noch-Downloaden ist für mich erst dann eine Alternative, wenn "Anfassware" nicht mehr angeboten wird. Sofern ich dann erscheinende Neuveröffentlichungen überhaupt noch haben möchte... Bin so schon überfordert :'-(


Wir sind da durchaus einer Meinung. Für mich ist Downloaden auch keine Alternative. Ich habe ja nur gesagt, dass es für andere eine sein kann, weil's so praktisch ist.
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Re: Tschüssikowski

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Gepostet: 25.07.2018 - 14:38 Uhr  ·  #22
Lassen wir mal die Sammelleidenschaft außen vor - will man dann wirklich noch den Tonträger nebst Booklet usw. als Argument aufführen, wenn selbst das inzwischen im Internet wesentlich einfacher zu bekommen ist (also Infos, Texte, weiterführende Links, ...)?
Ich bin ein alter Sack der Alte-Sack-Musik hört und einschneidende Veränderungen im Leben nicht so mag - aber die Digitalisierung (nicht das Streaming!) finde ich inzwischen richtig geil.
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Re: Tschüssikowski

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Gepostet: 25.07.2018 - 15:07 Uhr  ·  #23
Zitat geschrieben von frimp

Lassen wir mal die Sammelleidenschaft außen vor - will man dann wirklich noch den Tonträger nebst Booklet usw. als Argument aufführen, wenn selbst das inzwischen im Internet wesentlich einfacher zu bekommen ist (also Infos, Texte, weiterführende Links, ...)?
Ich bin ein alter Sack der Alte-Sack-Musik hört und einschneidende Veränderungen im Leben nicht so mag - aber die Digitalisierung (nicht das Streaming!) finde ich inzwischen richtig geil.


Ja, ich will! Ich finde Plattencover richtig geil.

Aber davon ab: Ich habe nichts gegen Digitalisierung. Nutze selber einen NAS und eine WLAN/Bluetooth-Box und steuere das via Handy. Wahlweise auch über unser Smart-TV auf die Dolby-Surround-Anlage im Wohnzimmer.
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