Titel:
Weltraumreise - All green 14:04
Talking to my soul 10:48
Oszillogramm 11:02
All green 8:12 (Bonus-Track - 2003)
All green 5:17 (Bonus Track - 2004)
Besetzung auf Titel 1 - 3:
Tim Belbe - sax
Hansi Fischer - sax & flute
Öcki - keyboards
Klaus Briest - bass
Skip van Wyck - drums
Besetzung auf Titel 4:
Tim Belbe - sax
Hansi Fischer - sax & flute
Tilmann Höhn - guitar
Markus Kießlich - keyboards
Tommy Scheidl - bass
Robert Fischer - drums
Besetzung auf Titel 5:
Tim Belbe - sax
Hansi Fischer - sax & flute
Klaus Briest - bass
Tilmann Höhn - guitar
Markus Kießlich - keyboards
Robert Fischer - drums
Maik Sobotta - percussion
Das Label Garden of Delights (GOD) hat es doch tatsächlich geschafft, etwas zu realisieren, was eigentlich bisher undenkbar war: es hat eine DVD der Xhol Caravan veröffentlicht (GOD DVD 01)! Die DVD ist doppelseitig bespielt (PAL, NTSC) und hat keinen Ländercode, sie ist also weltweit problemlos abspielbar. GOD hat zwar 3.000 Exemplare dieser DVD aufgelegt, aber sowohl Musik als auch visuelle Umsetzung, aber auch die Gestaltung des Covers und des Booklets sind so gut, daß man diese DVD einfach kaufen muss - und zwar schnell, denn sie ist sicher bald trotz dieser 3.000 Exemplare eine gefragte Rarität! Zuverlässige Bezugsquellen sind Milestone-Mailorder und Green-Brain. Der DVD liegt ein hervorragend gestaltetes und sehr informatives (aber das ist man ja von Garden of Delights gewohnt) 32seitiges Booklet bei, mit zwei längeren Textbeiträgen von Klaus Briest und Hansi Fischer, sowie umfangreichem Bildmaterial.
Die DVD enthält 3 Titel einer Anfang 1970 vom Südwestfunk (heute SWR) produzierten Sendung, in Farbe und in durchaus akzeptabler Bild- und Klang-Qualität (Regie führte übrigens Dieter Pröttel). Die optische Umsetzung der Musik mag man heute, im Zeitalter von MTV , Viva und allgegenwärtigen Video-Clips, als antiquiert belächeln, sie entspricht aber dem damaligen Zeitgeist. Man hat damals bei Rock- und Popmusik (siehe Beatclub) viel mit farbigen Licht- und Verfremdungseffekten experimentiert, das neue Medium Farbfernsehen war ja gerade erst 3 Jahre alt. Die Bildtechniker vom SWF haben auf jeden Fall eine für Anfang der 70er-Jahre erstaunliche Darstellung der Musik in entsprechende Filmpassagen realisiert und, insbesondere beim Titel Talking to my soul, einige bemerkenswerte kreative und innovative Ideen entwickelt.
Wer die Band nicht live gesehen hat, bekommt wenigstens hier einen kleinen Eindruck von ihren Auftritten.
Erstsendung der Aufnahmen war am 01.03.1970 unter dem wenig angemessenen Titel -Xhol Caravan / Portrait einer Beat-Band- im Südwestfunk. Bei dieser Erstsendung gab es noch einen vierten, etwa 10minütigen Titel mit Skips Freundin Minne Dorsten als Tänzerin, der allerdings leider nicht archiviert wurde. Am 18.10.1972 gab es eine Wiederholung der Sendung in der ARD mit den 3 Titeln, die im Archiv des SWR gespeichert wurden und die auf dieser DVD zu sehen und hören sind.
Musikalisch erinnern die Aufnahmen sehr an das Album Electrip sowie den Auftritt der Band beim Jazz-Festival Altena 1970.
Dies ist nicht verwunderlich, denn der erste Titel All green (der kleine blonde Junge, der bei dieser Aufnahme mit einer Plastik-Gitarre auftaucht, ist übrigens Pack, Öckis Sohn) zieht sich wie ein roter Faden durch die Musikgeschichte der Band. Hier beginnt er mit dem Countdown eines Raketenstarts, dem eine kleine Weltraumreise, inszeniert durch Verzerrungen und Feedbacks der Verstärker und unterstützt durch Skips Drums, folgt, bevor die Musiker in den eigentlichen - hier in einer relativ rockigen Version - Titel überleiten. Erstmals hörte man All green bei ihren Live-Auftritten ab Ende 1968, er erscheint auf dem Album Electrip und zieht mit den letzten Aufnahmen der Xhol-Reunion, 2004 übrigens in der ungewöhnlichen Latin-Rhythmik, praktisch den Schlußstrich unter die Band-Geschichte.
Ähnliches gilt, blickt man auf die musikalische Entwicklung und Geschichte der Band, für Talking to my soul, das hier mit einem Flöten-Solo von Hansi Fischer beginnt, bis das Hauptthema - eine wunderschöne Melodie - dann in ruhigem, getragenen Rhythmus von den Bandmitgliedern variiert und improvisiert wird. Nach einer kleinen Free-Jazz-Einlage endet der Titel dann in einem sehr stimmungsvollen soulig/xholigen Ausklang - Xhol Caravan at its best! Man hörte dieses Stück zum ersten Mal 1969 innerhalb der Freedom Opera - damals noch gesungen von James Rhodes, dann wieder innerhalb des Titels Xholenium beim Jazz-Festival Altena 1970 und als Schluß des Titels Schaukel auf der Live-LP/CD hau-RUK aus 1970.
Oszillogramm ist wieder rhythmischer/rockiger und zeigt noch einmal eindrucksvoll die Fähigkeiten der Musiker zu kollektiven Improvisationen. Der Titel wird weitgehend von Hansi Fischers Flötenspiel bestimmt, aber natürlich gibt es auch, wie das bei der Band und ihren Titeln so üblich war, eine Free-Jazz Einlage, die von Tim am Saxophon und Skip an der Drums präsentiert wird. Und natürlich kommt wieder ein melodiöser Abschluss - auch das ist man von der Band gewohnt. Das Stück ist zwar auf keinem der bisher veröffentlichten Alben zu finden, passt aber nahtlos zu den beiden vorherigen Titeln.
Alle 3 Titel sind Psychedelic-Jazzrock vom Feinsten. Insgesamt vermitteln die Aufnahmen einen sehr guten Eindruck der Musik, die die Band als Quintett von Anfang 1969 bis zum Weggang von Hansi Fischer Mitte 1970 live gespielt hat.
Ergänzt werden die 1970er-Aufnahmen durch zwei Bonus-Tracks, beide sind sehr jazzige Interpretationen des Xhol Caravan-Titels All green, die bei Xhol-Reunion Konzerten enstanden sind. Drummer Robert Fischer ist übrigens Hansi Fischers Sohn und Maik Sobotta war von 1970 - 1972 Roadie der Band. Die erste Aufnahme stammt vom 17.01.2003, die zweite vom 01.05.2004, da war neben Tim und Hansi als drittes und letztes verfügbares (Skip ist ja in die USA zurückgekehrt) Ur-Mitglied der Band Klaus am Baß mit dabei.
Beide Aufnahmen wurden im Wiesbadener Kulturpalast aufgenommen - natürlich in Farbe und den Umständen entsprechend relativ guter Bild- und Tonqualität. Ich war übrigens bei beiden Konzerten dabei.
Die Aufnahme von 01. Mai 2004 hat einen besonderen dokumentarischen Wert, sie ist die letzte Aufnahme, die Tim Belbe zusammen mit Hansi Fischer und Klaus Briest live zeigt, denn leider verstarb Tim kurz danach im August 2004. Man sieht in dieser Aufnahme sehr eindrucksvoll, wie Tim von seiner Krankheit schon gezeichnet war, umso bewundernswerter, dass er hier noch einmal seine letzten Kräfte mobilisiert und sich würdig von seinen Fans und Freunden verabschiedet hat.
Auszug aus meiner Besprechung der DVD auf meiner Webseite
Weltraumreise - All green 14:04
Talking to my soul 10:48
Oszillogramm 11:02
All green 8:12 (Bonus-Track - 2003)
All green 5:17 (Bonus Track - 2004)
Besetzung auf Titel 1 - 3:
Tim Belbe - sax
Hansi Fischer - sax & flute
Öcki - keyboards
Klaus Briest - bass
Skip van Wyck - drums
Besetzung auf Titel 4:
Tim Belbe - sax
Hansi Fischer - sax & flute
Tilmann Höhn - guitar
Markus Kießlich - keyboards
Tommy Scheidl - bass
Robert Fischer - drums
Besetzung auf Titel 5:
Tim Belbe - sax
Hansi Fischer - sax & flute
Klaus Briest - bass
Tilmann Höhn - guitar
Markus Kießlich - keyboards
Robert Fischer - drums
Maik Sobotta - percussion
Das Label Garden of Delights (GOD) hat es doch tatsächlich geschafft, etwas zu realisieren, was eigentlich bisher undenkbar war: es hat eine DVD der Xhol Caravan veröffentlicht (GOD DVD 01)! Die DVD ist doppelseitig bespielt (PAL, NTSC) und hat keinen Ländercode, sie ist also weltweit problemlos abspielbar. GOD hat zwar 3.000 Exemplare dieser DVD aufgelegt, aber sowohl Musik als auch visuelle Umsetzung, aber auch die Gestaltung des Covers und des Booklets sind so gut, daß man diese DVD einfach kaufen muss - und zwar schnell, denn sie ist sicher bald trotz dieser 3.000 Exemplare eine gefragte Rarität! Zuverlässige Bezugsquellen sind Milestone-Mailorder und Green-Brain. Der DVD liegt ein hervorragend gestaltetes und sehr informatives (aber das ist man ja von Garden of Delights gewohnt) 32seitiges Booklet bei, mit zwei längeren Textbeiträgen von Klaus Briest und Hansi Fischer, sowie umfangreichem Bildmaterial.
Die DVD enthält 3 Titel einer Anfang 1970 vom Südwestfunk (heute SWR) produzierten Sendung, in Farbe und in durchaus akzeptabler Bild- und Klang-Qualität (Regie führte übrigens Dieter Pröttel). Die optische Umsetzung der Musik mag man heute, im Zeitalter von MTV , Viva und allgegenwärtigen Video-Clips, als antiquiert belächeln, sie entspricht aber dem damaligen Zeitgeist. Man hat damals bei Rock- und Popmusik (siehe Beatclub) viel mit farbigen Licht- und Verfremdungseffekten experimentiert, das neue Medium Farbfernsehen war ja gerade erst 3 Jahre alt. Die Bildtechniker vom SWF haben auf jeden Fall eine für Anfang der 70er-Jahre erstaunliche Darstellung der Musik in entsprechende Filmpassagen realisiert und, insbesondere beim Titel Talking to my soul, einige bemerkenswerte kreative und innovative Ideen entwickelt.
Wer die Band nicht live gesehen hat, bekommt wenigstens hier einen kleinen Eindruck von ihren Auftritten.
Erstsendung der Aufnahmen war am 01.03.1970 unter dem wenig angemessenen Titel -Xhol Caravan / Portrait einer Beat-Band- im Südwestfunk. Bei dieser Erstsendung gab es noch einen vierten, etwa 10minütigen Titel mit Skips Freundin Minne Dorsten als Tänzerin, der allerdings leider nicht archiviert wurde. Am 18.10.1972 gab es eine Wiederholung der Sendung in der ARD mit den 3 Titeln, die im Archiv des SWR gespeichert wurden und die auf dieser DVD zu sehen und hören sind.
Musikalisch erinnern die Aufnahmen sehr an das Album Electrip sowie den Auftritt der Band beim Jazz-Festival Altena 1970.
Dies ist nicht verwunderlich, denn der erste Titel All green (der kleine blonde Junge, der bei dieser Aufnahme mit einer Plastik-Gitarre auftaucht, ist übrigens Pack, Öckis Sohn) zieht sich wie ein roter Faden durch die Musikgeschichte der Band. Hier beginnt er mit dem Countdown eines Raketenstarts, dem eine kleine Weltraumreise, inszeniert durch Verzerrungen und Feedbacks der Verstärker und unterstützt durch Skips Drums, folgt, bevor die Musiker in den eigentlichen - hier in einer relativ rockigen Version - Titel überleiten. Erstmals hörte man All green bei ihren Live-Auftritten ab Ende 1968, er erscheint auf dem Album Electrip und zieht mit den letzten Aufnahmen der Xhol-Reunion, 2004 übrigens in der ungewöhnlichen Latin-Rhythmik, praktisch den Schlußstrich unter die Band-Geschichte.
Ähnliches gilt, blickt man auf die musikalische Entwicklung und Geschichte der Band, für Talking to my soul, das hier mit einem Flöten-Solo von Hansi Fischer beginnt, bis das Hauptthema - eine wunderschöne Melodie - dann in ruhigem, getragenen Rhythmus von den Bandmitgliedern variiert und improvisiert wird. Nach einer kleinen Free-Jazz-Einlage endet der Titel dann in einem sehr stimmungsvollen soulig/xholigen Ausklang - Xhol Caravan at its best! Man hörte dieses Stück zum ersten Mal 1969 innerhalb der Freedom Opera - damals noch gesungen von James Rhodes, dann wieder innerhalb des Titels Xholenium beim Jazz-Festival Altena 1970 und als Schluß des Titels Schaukel auf der Live-LP/CD hau-RUK aus 1970.
Oszillogramm ist wieder rhythmischer/rockiger und zeigt noch einmal eindrucksvoll die Fähigkeiten der Musiker zu kollektiven Improvisationen. Der Titel wird weitgehend von Hansi Fischers Flötenspiel bestimmt, aber natürlich gibt es auch, wie das bei der Band und ihren Titeln so üblich war, eine Free-Jazz Einlage, die von Tim am Saxophon und Skip an der Drums präsentiert wird. Und natürlich kommt wieder ein melodiöser Abschluss - auch das ist man von der Band gewohnt. Das Stück ist zwar auf keinem der bisher veröffentlichten Alben zu finden, passt aber nahtlos zu den beiden vorherigen Titeln.
Alle 3 Titel sind Psychedelic-Jazzrock vom Feinsten. Insgesamt vermitteln die Aufnahmen einen sehr guten Eindruck der Musik, die die Band als Quintett von Anfang 1969 bis zum Weggang von Hansi Fischer Mitte 1970 live gespielt hat.
Ergänzt werden die 1970er-Aufnahmen durch zwei Bonus-Tracks, beide sind sehr jazzige Interpretationen des Xhol Caravan-Titels All green, die bei Xhol-Reunion Konzerten enstanden sind. Drummer Robert Fischer ist übrigens Hansi Fischers Sohn und Maik Sobotta war von 1970 - 1972 Roadie der Band. Die erste Aufnahme stammt vom 17.01.2003, die zweite vom 01.05.2004, da war neben Tim und Hansi als drittes und letztes verfügbares (Skip ist ja in die USA zurückgekehrt) Ur-Mitglied der Band Klaus am Baß mit dabei.
Beide Aufnahmen wurden im Wiesbadener Kulturpalast aufgenommen - natürlich in Farbe und den Umständen entsprechend relativ guter Bild- und Tonqualität. Ich war übrigens bei beiden Konzerten dabei.
Die Aufnahme von 01. Mai 2004 hat einen besonderen dokumentarischen Wert, sie ist die letzte Aufnahme, die Tim Belbe zusammen mit Hansi Fischer und Klaus Briest live zeigt, denn leider verstarb Tim kurz danach im August 2004. Man sieht in dieser Aufnahme sehr eindrucksvoll, wie Tim von seiner Krankheit schon gezeichnet war, umso bewundernswerter, dass er hier noch einmal seine letzten Kräfte mobilisiert und sich würdig von seinen Fans und Freunden verabschiedet hat.
Auszug aus meiner Besprechung der DVD auf meiner Webseite
