Part one/five
Anno 1972
Die ehemaligen Rattles Mitglieder Dicky Tarrach und Bernd Schulz, die in den Jahren 1963 bis 1967 mit den Rattles eine große Anzahl Hits Europaweit landen konnten, schmiedeten nach dem Ende der Rattles Zeit und frustrierenden Studionächten den Plan, sich nicht nur mit dem Einspielen fremden Materials zu begnügen, sondern wieder für eine eigene Band Songs zu schreiben und dem breiten Publikum zu präsentieren.
Sie konnten sich noch hautnah an ihre Rattles Zeit erinnern und an den, für Musiker unerlässlichen Kontakt zum Publikum. Man war sich schnell darüber einig, das noch die passenden musikalischen Weggefährten gesucht werden mussten.
Mit Herbert Hildebrand, dem Gründer der Rattles und Klaus-Georg Mayer, ebenfalls Rattles Mitglied aus den Jahren 1967-69, wurden die, wie alle glaubten, richtigen Musiker und Freunde gefunden.
Erste Gehversuche...
Ein Bandname musste her und so entstand die Vorgängerband von Randy Pie.
Rattle Pie & ...
Unter dem Bandnamen Rattle Pie & Family wollte die Band sich dem Publikum mit "einem übermächtigen Hammersound in die Gehörgänge treiben und darin festsetzten." (Pressetext)
Die Band sollte aus vier Stamm-Musikern bestehen, wobei Rattle als Kern der Ex - Rattles stehen sollte und mit dem Anhang Pie die Begleitenden Background - Sängerinnen beschrieben wurden. Mit Family wurden man den Streicher und Percussionisten gerecht. Zu der Premiere lud die Plattenfirma WEA zahlreiche Fachjournalisten und wollte vielleicht so den ein oder anderen auf Ihre Seite bringen. Es hätte funktionieren können, da das perfekt geplante Unternehmen an der Riviera, genauer gesagt im Badeort Finale Ligure, stattfinden sollte. Die Band und die Plattenfirma versprachen einen Sound, der an Slade und T-Rex erinnern sollte. Die Fachpresse war nun auf die "neue Deutsche Superband" gespannt und wollte die in Saus und Braus verbrachten Tage an der Riviera mit einem gelungenen Gig abschließen. Das Ergebnis war "eine einzige Katastrophe." O-Ton Sounds. Rattle Pie & Family kamen mit einen " Stampfrock allerschlimmster Sorte" daher. So war es auch weiter nicht verwunderlich, das die Band sich Ende 1972 auflöste.
Rattle Pie & Family zum zweiten..
Aus Rattle Pie & Family wurde nun Randy Pie & Family.
Bevor die Band aber ihr entgültiges Ende erlebte, gab es tatsächlich einen zweiten Anlauf. Aber zuerst sollte der Bandname geändert werden. Einige Bandmitglieder kamen mit der Meldung, dass der Name geändert werden müsse, da der Name doch zu sehr an die damals noch aktiven Rattles erinnerte. So kam Dicky Tarrach bei einer der Proben auf die Idee, Rattles einfach in Randy umzutaufen. Der Vorschlag fand breite Zustimmung, da der Name auch im Schriftzug ein ähnliches Bild erzeugte. Werner Becker(spielte bei Studiker und Valendras), Tissy Thiers (Ex Gash und Cops & Robbers) und Bernd Wippich (kam von The Petards) hatten das zweifelhafte Vergnügen, am neuerlichen Anlauf von Rattle Pie & Family teilzunehmen
Sie hatten die Aufgabe, die musikalischen Wogen mit ihren Mitteln zu glätten, aber immer noch im gleichen Stampfrock Gewand. Herbert Hildebrand fungierte nur noch als Producer, Bernd Schulz spielte an einem ausgeschalteten D6 der Amp war ebenfalls abgedreht und Klaus Georg Mayer wurde Indianer. Für die Produktion der Single Hurry To The City wurde extra Ritchie Blackmore eingeladen, das Gitarrensolo zu spielen. Der Titel wurde auch dadurch nicht besser. In der Hamburger Fabrik schließlich fand der zweite Showdown statt. Nicht ganz so pompös wie Finale Ligure, aber ebenso schrecklich. Das geladene und das zahlende Publikum war erstaunlich solidarisch in Ihrer Reaktion. Sie drehten sich während des Gigs einfach um und gingen raus. Die Band, bestehend aus Dicky Tarrach , Tissy Thiers, Werner Becker und Bernd Wippich, wollten dennoch ohne Management und Herbert Hildebrand. und Bernd Schulz. weitermachen. Sie hatten bei den Proben, während sie auf die anderen Herren warteten viel Gefallen an ihren Jamsessions gefunden. Daraus hat sich dann auch durch viele Probemonate der Stil von Randy Pie entwickelt.
Der Band war zu dieser Zeit nicht bewusst das Randy Pie in Schottland und Wales eine Art unflätige Bezeichnung für das andere Geschlecht ist. Später hat das Randy Pie auf der ersten UK-Tour dann deutlich zu spüren bekommen.
Neuer Anlauf, Neues Konzept..
Anders als oft beschrieben, hat nicht allein Dicky Tarrach die Band Randy Pie gegründet, sondern sie blieben, verbunden durch unzählige Übungsabende einfach zusammen. Nachdem die Band ihr musikalisches Konzept grundlegend geändert und ausgesuchte Soulspezialisten aus der Deutschen Szene ihren Einfluss in der Band geltend machten, gelang der mühselige Weg zur breiten Anerkennung.
Die Art der Musik..
Die Musik von Randy Pie ist in wenigen Sätzen kaum zu beschreiben. Ihnen war wohl als erste Deutsche Band eine international gültige Synthese aus verschiedenen zeitgenössischen Musikstilen gelungen. Sie hatten mit dem Ohr am Puls der Zeit, Rock, Jazz und Soulelemente so feinnervig adaptiert, das viele Radiohörer zunächst an eine farbige Band glaubten. Niemand konnte sich bis dahin vorstellen, das eine deutsche Formation solch ein Feeling für schwarze Musik entwickeln könne, geschweige denn damit internationale Reputation erlangen würde. Vor Randy Pie galt eigentlich, internationale Popularität oder Akzeptanz ist nur mit Angloamerikanischer Herkunft möglich, einmal abgesehen von wenigen Ausnahmen wie Focus oder Golden Earring. Bis zu diesem Zeitpunkt sind alle Versuche deutscher Bands international Fuß zu fassen, an der englischen und amerikanischen Dominanz gescheitert. Abschätzend katalogisierte die Fachpresse die Art von Musik als "Krautrock". Die Bands wurden eher belächelt als ernst genommen, aber das sollte sich ändern. Jetzt war es an der Zeit dem Publikum einzuheizen und das machte Randy Pie, damals vom Moderator angekündigt als Randy Pie & Family, in dem sie bei ihrem ersten Gig am 16. September 1973 dem entzückten Zuhörer beim Deutschen Rock Festival in Krefeld buchstäblich ihren Funky Soul um die Ohren hauten, wie eigentlich schon bei Rattle Pie & Family erhofft. Kleine Kuriosität am Rande: Auf dem selben Festival spielte auch Achim Reichel mit Olaf Casalich und Jochen Petersen als A.R. & Machines.
Erstes Album..
Das erste Album von Randy Pie unter gleichnamigen Titel, wurde von der Fachpresse in den höchsten Tönen gelobt und als "totale Metamorphose" beschrieben. Sounds attestierte Randy Pie einen Stil, "der einen Detroit und Memphis Touch hat und eher an Chicagos Strassen, als an die Waterkant erinnert." Das erste Album Randy Pie auf dem Polydor-label ZEBRA, wurde in dieser Vierer-Besetzung eingespielt. Gastmusiker war lediglich Bluesgitarrist Rainer Baumann. In dieser Besetzung spielten sie ab Mitte‘73 auf zahlreichen Festivals und konnten in dieser Zeit ihre ersten und treuesten Fans gewinnen.
Anno 1972
Die ehemaligen Rattles Mitglieder Dicky Tarrach und Bernd Schulz, die in den Jahren 1963 bis 1967 mit den Rattles eine große Anzahl Hits Europaweit landen konnten, schmiedeten nach dem Ende der Rattles Zeit und frustrierenden Studionächten den Plan, sich nicht nur mit dem Einspielen fremden Materials zu begnügen, sondern wieder für eine eigene Band Songs zu schreiben und dem breiten Publikum zu präsentieren.
Sie konnten sich noch hautnah an ihre Rattles Zeit erinnern und an den, für Musiker unerlässlichen Kontakt zum Publikum. Man war sich schnell darüber einig, das noch die passenden musikalischen Weggefährten gesucht werden mussten.
Mit Herbert Hildebrand, dem Gründer der Rattles und Klaus-Georg Mayer, ebenfalls Rattles Mitglied aus den Jahren 1967-69, wurden die, wie alle glaubten, richtigen Musiker und Freunde gefunden.
Erste Gehversuche...
Ein Bandname musste her und so entstand die Vorgängerband von Randy Pie.
Rattle Pie & ...
Unter dem Bandnamen Rattle Pie & Family wollte die Band sich dem Publikum mit "einem übermächtigen Hammersound in die Gehörgänge treiben und darin festsetzten." (Pressetext)
Die Band sollte aus vier Stamm-Musikern bestehen, wobei Rattle als Kern der Ex - Rattles stehen sollte und mit dem Anhang Pie die Begleitenden Background - Sängerinnen beschrieben wurden. Mit Family wurden man den Streicher und Percussionisten gerecht. Zu der Premiere lud die Plattenfirma WEA zahlreiche Fachjournalisten und wollte vielleicht so den ein oder anderen auf Ihre Seite bringen. Es hätte funktionieren können, da das perfekt geplante Unternehmen an der Riviera, genauer gesagt im Badeort Finale Ligure, stattfinden sollte. Die Band und die Plattenfirma versprachen einen Sound, der an Slade und T-Rex erinnern sollte. Die Fachpresse war nun auf die "neue Deutsche Superband" gespannt und wollte die in Saus und Braus verbrachten Tage an der Riviera mit einem gelungenen Gig abschließen. Das Ergebnis war "eine einzige Katastrophe." O-Ton Sounds. Rattle Pie & Family kamen mit einen " Stampfrock allerschlimmster Sorte" daher. So war es auch weiter nicht verwunderlich, das die Band sich Ende 1972 auflöste.
Rattle Pie & Family zum zweiten..
Aus Rattle Pie & Family wurde nun Randy Pie & Family.
Bevor die Band aber ihr entgültiges Ende erlebte, gab es tatsächlich einen zweiten Anlauf. Aber zuerst sollte der Bandname geändert werden. Einige Bandmitglieder kamen mit der Meldung, dass der Name geändert werden müsse, da der Name doch zu sehr an die damals noch aktiven Rattles erinnerte. So kam Dicky Tarrach bei einer der Proben auf die Idee, Rattles einfach in Randy umzutaufen. Der Vorschlag fand breite Zustimmung, da der Name auch im Schriftzug ein ähnliches Bild erzeugte. Werner Becker(spielte bei Studiker und Valendras), Tissy Thiers (Ex Gash und Cops & Robbers) und Bernd Wippich (kam von The Petards) hatten das zweifelhafte Vergnügen, am neuerlichen Anlauf von Rattle Pie & Family teilzunehmen
Sie hatten die Aufgabe, die musikalischen Wogen mit ihren Mitteln zu glätten, aber immer noch im gleichen Stampfrock Gewand. Herbert Hildebrand fungierte nur noch als Producer, Bernd Schulz spielte an einem ausgeschalteten D6 der Amp war ebenfalls abgedreht und Klaus Georg Mayer wurde Indianer. Für die Produktion der Single Hurry To The City wurde extra Ritchie Blackmore eingeladen, das Gitarrensolo zu spielen. Der Titel wurde auch dadurch nicht besser. In der Hamburger Fabrik schließlich fand der zweite Showdown statt. Nicht ganz so pompös wie Finale Ligure, aber ebenso schrecklich. Das geladene und das zahlende Publikum war erstaunlich solidarisch in Ihrer Reaktion. Sie drehten sich während des Gigs einfach um und gingen raus. Die Band, bestehend aus Dicky Tarrach , Tissy Thiers, Werner Becker und Bernd Wippich, wollten dennoch ohne Management und Herbert Hildebrand. und Bernd Schulz. weitermachen. Sie hatten bei den Proben, während sie auf die anderen Herren warteten viel Gefallen an ihren Jamsessions gefunden. Daraus hat sich dann auch durch viele Probemonate der Stil von Randy Pie entwickelt.
Der Band war zu dieser Zeit nicht bewusst das Randy Pie in Schottland und Wales eine Art unflätige Bezeichnung für das andere Geschlecht ist. Später hat das Randy Pie auf der ersten UK-Tour dann deutlich zu spüren bekommen.
Neuer Anlauf, Neues Konzept..
Anders als oft beschrieben, hat nicht allein Dicky Tarrach die Band Randy Pie gegründet, sondern sie blieben, verbunden durch unzählige Übungsabende einfach zusammen. Nachdem die Band ihr musikalisches Konzept grundlegend geändert und ausgesuchte Soulspezialisten aus der Deutschen Szene ihren Einfluss in der Band geltend machten, gelang der mühselige Weg zur breiten Anerkennung.
Die Art der Musik..
Die Musik von Randy Pie ist in wenigen Sätzen kaum zu beschreiben. Ihnen war wohl als erste Deutsche Band eine international gültige Synthese aus verschiedenen zeitgenössischen Musikstilen gelungen. Sie hatten mit dem Ohr am Puls der Zeit, Rock, Jazz und Soulelemente so feinnervig adaptiert, das viele Radiohörer zunächst an eine farbige Band glaubten. Niemand konnte sich bis dahin vorstellen, das eine deutsche Formation solch ein Feeling für schwarze Musik entwickeln könne, geschweige denn damit internationale Reputation erlangen würde. Vor Randy Pie galt eigentlich, internationale Popularität oder Akzeptanz ist nur mit Angloamerikanischer Herkunft möglich, einmal abgesehen von wenigen Ausnahmen wie Focus oder Golden Earring. Bis zu diesem Zeitpunkt sind alle Versuche deutscher Bands international Fuß zu fassen, an der englischen und amerikanischen Dominanz gescheitert. Abschätzend katalogisierte die Fachpresse die Art von Musik als "Krautrock". Die Bands wurden eher belächelt als ernst genommen, aber das sollte sich ändern. Jetzt war es an der Zeit dem Publikum einzuheizen und das machte Randy Pie, damals vom Moderator angekündigt als Randy Pie & Family, in dem sie bei ihrem ersten Gig am 16. September 1973 dem entzückten Zuhörer beim Deutschen Rock Festival in Krefeld buchstäblich ihren Funky Soul um die Ohren hauten, wie eigentlich schon bei Rattle Pie & Family erhofft. Kleine Kuriosität am Rande: Auf dem selben Festival spielte auch Achim Reichel mit Olaf Casalich und Jochen Petersen als A.R. & Machines.
Erstes Album..
Das erste Album von Randy Pie unter gleichnamigen Titel, wurde von der Fachpresse in den höchsten Tönen gelobt und als "totale Metamorphose" beschrieben. Sounds attestierte Randy Pie einen Stil, "der einen Detroit und Memphis Touch hat und eher an Chicagos Strassen, als an die Waterkant erinnert." Das erste Album Randy Pie auf dem Polydor-label ZEBRA, wurde in dieser Vierer-Besetzung eingespielt. Gastmusiker war lediglich Bluesgitarrist Rainer Baumann. In dieser Besetzung spielten sie ab Mitte‘73 auf zahlreichen Festivals und konnten in dieser Zeit ihre ersten und treuesten Fans gewinnen.