Allan Taylor -Leaving At Dawn

Meine erste Nominierung für die Singer/Songwriter-CD 2009

 
firebyrd
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Allan Taylor -Leaving At Dawn

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Gepostet: 23.03.2009 - 09:39 Uhr  ·  #1
Allan Taylor -Leaving At Dawn

Nach der Diskografie, laut Taylors Homepage, ist es bereits die 24. Platte des Briten, inklusive einiger maßgeblicher Beteiligungen auf Samplern, seit seinem 1971 Album "Sometimes".

Ab 1996 erfolgen regelmäßig Veröffentlichungen auf dem deutschen Label Stockfisch, so auch diese neue Produktion. Hier hat er ein gutes Zuhause gefunden.

Nach dem Album aus dem Jahre 2007, nur mit Gitarre und Piano eingespielt, sind hier wieder mehrere Begleiter an Taylors Seite.

Die Musiker sind sehr prägend und unterstützen ihn bei seinen Arrangements der eigenen Kompositionen, die wieder aus dem Vollen, nämlich aus dem Leben, schöpfen.

Viel autobiografisches gibt er preis. So erzählt er unter anderem bei "New York In The Seventies" über sein Leben in dieser Stadt (gewidmet seinem Sohn Barnaby)
.
Seine Texte sind allesamt kleine Geschichten, solche, die man sich vielleicht unter Freunden erzählt. Dadurch werden sie lebendig, wie auch so manche dort erwähnte Person.
Lieder über Freud und Leid, Erinnerungen an längst Vergangenes. Ein wunderschönes Liebeslied ist z.B. "Lay Soft On Your Pillow" mit diesem wehmütigen Akkordeoneinsatz.

Wie immer verlangt Taylors tiefe und beruhigende Stimme volle Aufmerksamkeit, und die Musik umschmeichelt diese Stimme dann auf sehr angenehme Weise, so dass man von einer gelungenen Synthese sprechen muss.

Sehnsüchtig wirkende Klänge - ganz ergriffen bin ich bereits beim ersten Stück, eine Atmosphäre mit einem Ausdruck aus jener Zeit (aus den 70ern), als ich Allan Taylors Musik kennen und lieben lernte.
Die zirpend-klirrenden Klänge der Bowed Psaltery (ein zitherähnliches Instrument, die Streichpsalter), die fließenden Töne des Fretless Bass und die keltische Stimmung verbreitende Flöte, das erzeugt wahre Gänsehaut.

Was für ein grandioser Auftakt, es ist wunderschön und man wird gleichzeitig von einer unbändigen Sehnsucht gepackt, alle Gefühle scheinen hier blank zu liegen!

Viele der Stücke entstanden in Venne, in Deutschland, im Haus von Dieter Wasilke und Hilde Gatzweiler, es scheint dort eine gewisse Atmosphäre geherrscht zu haben, die Taylor Kraft und Ruhe gegeben haben muss, um so viele hervorragende neue Titel schreiben zu können.

"The Almost Man" handelt von der wilden und rastlosen Zeit der 60er, "Firefly" (Zitat: »for our German speaking friends, a Firefly is a Glühwürmchen«), ist stark von traditioneller britischer und irischer Folklore beeinflusst und weist auch diese typische Stimmung auf, unterstützt von Banjo und Fiddle.

Auffällig ist immer wieder das Spiel von Hans-Jörg Maucksch, der mit seinem bundlosen Bass eine unglaublich warm klingende und schwingende Grundlage für das musikalische Geschehen bietet - für mich ein Höhepunkt der Arrangements.

Als wichtiges Glied in dieser Kette sehe ich auch Ian Melrose, der an Saiteninstrumenten und Flöten Akzente setzt. Er vermag den musikalisch in der Folklore Grossbritanniens wurzelnden Hintergrund Taylors auf einfühlsame Weise zu unterstützen.

Man sollte sich in gemütlicher Atmosphäre auf diese Musik einlassen, das sind Klänge zur Ruhe, zum Entspannen und wenn man dann Muße hat, sollte man einen Blick in die im Booklet abgedruckten Texte werfen und mit Allan Taylor auf seine persönliche Reise gehen.

Glaubt mir, es tut gut!

Fazit: Das ist eine der schönsten Singer/Songwriter-Produktionen, die mir in letzter Zeit über den Weg gelaufen sind.

Das sind die Musiker:

Allan Taylor (vocal, guitar)
Ian Melrose (guitar, low whistle, tremolo guitar, dobro)
Lea Morris (harmony vocals)
Martin Moro (guitar, electric guitar, mandola)
Chris Leslie (fiddle, viola)
Christian Struck (english horn)
Hrólfur Vagnsson (accordion)
Siard de Jong (mandolin)
Peter Funk (dobro)
Udo Weihrauch (banjo)
Hans-Jörg Maucksch (fretless bass)
Beo Brockhausen (flute, indian harmonium, hang, percussion, bowed psaltery, hulusi)

Und die Titel:

01:Winter
02:The Almost Man
03:Back Home To You
04:Provence
05:Firefly
06:Lay Soft On Your Pillow
07:New York In The Seventies
08:The Last Of The Privateers
09:Leaving At Dawn
10:It Could Have Been
11:Make Another Turn
12:Red On Green


Erschienen ist die CD übrigens in klanglicher Hochform als Hybrid-SACD.

Wolfgang
hmc
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Re: Allan Taylor -Leaving At Dawn

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Gepostet: 23.03.2009 - 09:53 Uhr  ·  #2
Das ist sicher etwas für verregneten Tage.

Kamin an, abdunkeln und träumen meine ich damit.

Das Ding kommt in meine Sammlung.
hmc
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Re: Allan Taylor -Leaving At Dawn

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Gepostet: 23.03.2009 - 09:54 Uhr  ·  #3
@Infobyrd,
ich hatte dich vor Kurzem gefragt, wer der Singer/Songwriter heißt, der McArthurs Park besungen hat, könntest Du mir erneut unter die Arme greifen?
firebyrd
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Re: Allan Taylor -Leaving At Dawn

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Gepostet: 23.03.2009 - 10:18 Uhr  ·  #4
Zitat geschrieben von hmc
@Infobyrd,
ich hatte dich vor Kurzem gefragt, wer der Singer/Songwriter heißt, der McArthurs Park besungen hat, könntest Du mir erneut unter die Arme greifen?


geschrieben von Jimmy Webb hat es Richard Harris zur Bekanntheit gebracht, Du meintest jedoch die Version von Jimmy Webb selbst.(Ten easy pieces?)
hmc
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Re: Allan Taylor -Leaving At Dawn

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Gepostet: 23.03.2009 - 10:37 Uhr  ·  #5
Danke, das isser.
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