Johnny Horton - Take Me Like I Am

das starke Frühwerk!

 
firebyrd
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Johnny Horton - Take Me Like I Am

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Gepostet: 07.10.2009 - 08:31 Uhr  ·  #1
Johnny Horton - Take Me Like I Am


Johnny Horton - ein Name, vielen sicher bekannt durch den einen oder anderen Oldie-Sampler.
Hits wie "The Battle Of New Orleans" oder "North To Alaska" konnte man dort finden. Doch auch abseits der Charts hatte Horton Musik eingespielt.

Auf dieser wundervollen Kompilation von Bear Family Records, aus der Serie 'Gonna Shake This Shack Tonight' finden wir den Musiker als Interpreten von Rockabilly, Honky Tonk und Hillbilly.
Diese Aufnahmen entstanden zwischen dem frühen Jahr 1951 und dem 27.1.1958, wie aus der von Richard Weize liebevoll akribisch zusammen gestellten Diskografie zu entnehmen ist.
Diese ist Bestandteil des auch hier wieder sehr informativen Booklets im Umfang von 33 Seiten, in dem Horton's Werdegang, spannend nachzulesen, erzählt wird.

So erfahren wir, dass John LeGale Horton am 30.4.1925 in Los Angeles geboren wurde und über sein weiteres bewegtes Leben viele inhaltlich interessante Dinge.
Auf seiner Odyssee durch die Staaten wanderte er zwischen L.A. und Texas und Alaska sowie Louisiana hin und her.
Dort lernte er Hank Williams kennen und heirate nach dessen Tod seine Witwe. Das war im Jahre 1953.
Drei Jahre später dann ein erster Hit, "Honky Tonk Man", der auf dieser Platte leider nicht enthalten ist, und 1958 der große 'Number One-Hit', "The Battle Of New Orleans".

Die Aufnahmen dieser Zusammenstellung handeln also die Zeit vor dem großem Erfolg ab.
Und so bekommt man hier, so sehe ich es, einen wesentlich 'frischeren' Horton zu hören, denn die nach seinem Hit bzw.zu jener Zeit eher pop-orientierten Titeln sagen mir weniger zu.

Horton starb am 5.11.1960 an den Folgen eines Autounfalls.

Mit dieser Kollektion hat Bear Family Records eine wirklich hervorragende Darstellung des Frühwerks vorgelegt. Die Musik klingt aus heutiger Sicht sehr modern, sie beinhaltet viele rockende Elemente, so erschließen sich oft raue und ungeschliffene Klänge mit einer Spur Unbeschwertheit und Frische, die so manch anderen bekannten Künstlern jener Zeit fehlte.

Horton verfügte über eine sehr gefühlvoll eingesetzte Stimme und seine jeweilige Band versetzte der Musik einen enorm swingenden Hintergrund, eine wahre Freude für die wippenden Beine und Füße! (vgl. "Tennessee Jive"!)
Stark diese wirklich beeindruckende Kombination zwischen Country, Honky Tonk und Hillbilly, gepaart mit dem damals gerade aktuellen Rockabilly. Wie wäre es wohl geworden, wenn Sam Phillips ihn für sein Label Sun unter die Fittiche genommen hätte...

Als (für mich) besondere Titel möchte ich noch den packenden Boogie-Titel mit dem unwiderstehlich rollenden Piano und der Steel Guitar ("Shot Gun Boogie") aus dem Jahre 1951, das frech rockende "She Knows Why" mit diesem satten Gitarrenarrangement, aufgenommen am 11.4.1957, das mystisch beginnende "The Train With The Rhumba Beat", das einen immer schneller werdenden Zug darstellt, ein Superstück, aus einer Session vom Januar 1954 und das energisch treibende "First Train Headin' South" aus dem Jahr 1952 hervorheben.

Als wohl bekanntester Musiker sei hier noch das Mitwirken von Chet Atkins auf den Titeln 22 und 29 zu erwähnen. Die frühen Songs finden insgesamt mehr mein Wohlwollen und, nachschauend betrachtet, sehe ich Horton als einen der sicher größten Interpreten dieses Stils während jener Zeit!
Viele dieser bisher unveröffentlichten Songs stellen wahre Entdeckungen dar.
Schön, dass Bear Family hier einen Schatz gehoben hat. Danke dafür!
Wer also einmal die 'andere' Seite des Künstlers kennen lernen möchte, sollte hier bedenkenlos zugreifen!

Trotz seines kurzen Lebens hat Horton sicher Spuren hinterlassen, so finden sich noch heute in Titeln von Künstlern wie Dwight Yoakam oder George Jones Hinweise auf seinen frühen Honky Tonk-Stil.

Die Musiker, soweit bekannt:


Johnny Horton (vocals, guitar - #1,14,21,22,28-31)
William 'Hillbilly' Barton (duet vocal - #10,32)
Jerry Rowley (fiddle - #2,7)
Evelyn Rowley (piano - #2,7)
Thomas Grady Martin (guitar - #1,14,21,22,28-31)
Ray Edenton (guita - #1)
Floyd T. 'Lightnin'' Chance (bass - #1,14,21,28,30,31)
Harold Ray Bradley (guitar - #14,31)
Gerald D. 'Tommy' Tomlinson (guitar - #14,28,30,31)
Johnny Mathis (guitar - #28,30)
Murrey M. 'Buddy' Harman, Jr. (drums - #21,22,28,29,30)
Chester B. 'Chet' Atkins (guitar - #22,29)
Roy M. 'Junior' Huskey, Jr. (bass - #22,29)
Floyd Cramer (piano - #22,29)
The Four B's (vocals - #22,29)
Reggie G. Young (guitar - #21)
other details unknown


Und die Titel der mit fast 80 Minuten Spielzeit randvollen CD:


01:Take Me Like I Am (2:35)
02:Tennessee Jive (2:16)
03:Candy Jones (acetate version) (2:21)
04:Smokey Joe's Barbecue (2:33)
05:Two Red Lips And Warm Red Wine (2:10)
06:The Devil Made A Masterpiece (2:27)
07:S.S. Lureline (2:02)
08:Shadows On The Old Bayou (2:40)
09:Broken Hearted Gypsy (2:05)
11:Bawlin' Baby (2:17)
11:Shotgun Boogie (2:32)
12:No True Love (2:19)
13:Ha Ha And Moonface (1:59)
14:She Knows Why (2:20)
15:You, You, You (2:30)
16:The Train With The Rhumba Beat (2:41)
17:You Don't Move Me Baby Anymore (2:37)
18:Hey, Sweet Thing (2:36)
19:Move Down The Line (2:16)
20:On The Banks Of The Beautiful Nile (2:27)
21:Mister Moonlight (2:31)
22:Out In New Mexico (2:19)
23:It's A Long Rocky Road (Overdub) (2:12)
24:Talk Gobbler Talk (Old Gobbler, The Hound Dog) (Overdub) (2:02)
25:In My Home In Shelby County (Overdub) (2:13)
26:First Train Headin' South (2:22)
27:Ridin' The Sunshine Special (2:20)
28:I'll Do It Everytime (2:23)
29:Seven Come Eleven (2:18)
30:You're My Baby (2:30)
31:Goodbye Lonesome, Hello Baby Doll (2:21)
32:Rhythm In My Baby's Walk (2:24)
33:Big Wheels Rollin' (2:25)



Wolfgang
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