BettySoo - Heat Sin Water Skin

 
firebyrd
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BettySoo - Heat Sin Water Skin

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Gepostet: 03.12.2009 - 08:20 Uhr  ·  #1
BettySoo - Heat Sin Water Skin


Betty Who? BettySoo!
Die in Texas ansässige Musikerin ist koreanischer Herkunft und nun 30 Jahre alt.
Dieses ist ihre vierte CD und der 'Veteran' Gurf Morlix hat sie produziert und mit seinem eher rauen Sound prägend gewirkt.
Nicht nur bei seinen Soloplatten, sondern auch bei den Produktionen für Künstler wie Ray Wylie Hubbard, Tom Russell oder Slaid Cleves, hat er einen recht speziellen Sound geschaffen.
Bei Hubbard und Russell im Speziellen mag das 'wie die Faust aufs Auge' passen, bei BettySoo trifft das nur teilweise zu, und wenn ich eine alte Scheibe von Lucinda Williams aus 1988, für die Morlix auch verantwortlich war, als Vergleich hinzuziehe, fällt mir auf, dass dieser raue Sound nicht immer in Einklang mit der zarten Stimme von BettySoo steht.
Hier wäre ein gelegentlich 'feineres' und 'wärmeres' Klangbild von Vorteil gewesen - einerseits!
Denn - andererseits - und das ist das eigentlich sehr Interessante, wenn man sich hiervon löst, kann ich feststellen, dass sich diese grundsätzlichen Gegensätze nicht im Weg stehen müssen, sondern durchaus reizvoll sein können.

Es rumpelt los, als hätte Tom Waits seine Finger im Spiel gehabt. Dann aber pendelt es sich ein …
Swampiger Südstaatensound, erinnert an andere Produktionen von Gurf Morlix, der hier klarl seine soundtechnischen Spuren hinterlassen hat.

Schleppend, mit schwer tropfendem Schlagzeug, ganz viel auch an Tony Joe White erinnernd, kämpft sich BettySoo bisweilen durch die Musik.
Ob mir ihre Stimme in diesem Zusammenhang so richtig gefällt?
Ich weiß es noch nicht so recht und warte auf das, was nun noch kommen mag.
Zart, mit einem Drumsound, der sich anhört, als würde man auf Pappe schlagen, schleicht sich der nächste Song voran, und in diesem Umfeld gefällt mir der Gesang schon viel besser. Leichte Violinentöne umspielen die zart-luftige Stimme. "Whisper My Name", die Zartheit setzt sich angenehm fort. Im schleppenden Neil Young-Rhythmus erklingt dann "Who Knows", ein feines Stück Americana würde ich mal sagen! Auch die Gitarre kommt hier 'Neil-mäßig'

Klar, für Titel wie z. B. "Get Clean" wäre es durchaus angebrachter, eine Sängerin wie Lucinda Williams einzusetzen. Ich bin sicher, das hätte besser gepasst!
Und wenn ich "Next Big Thing" höre, ja dann passt es besser. Hier finden beide 'Pole' aus meiner Sicht zueinander und es entsteht genau die Harmonie, wie ich sie schätze.

Also möge jeder selbst entscheiden, ob er den Gegensatz zwischen Musik und Stimme als hinderlich und unangenehm fühlt oder an dieser Reibung Gefallen findet.

Auf jeden Fall eine Platte im Bereich 'Singer/Songwriter', versehen mit einer rauen texanischen Note, und letztlich passend für den großen Topf Americana.

Die Musiker:


BettySoo (acoustic guitars, plucked, played, and shook various instruments & objects, vocals)
Mail Man Dave (drums & percussion)
Todd Wilson (organ)
Mr. Gene Elders (violin)
Fred Remmert (made the record sparkle)
Gurf Morlix (acoustic, electric, pedal steel and bass guitars, vocals, growles, beat, sitar)

Die Titel:

01:Never Knew No Love (3:39)
02:Just Another Lover (3:18)
03:Whisper My Name (3:52)
04:Who Knows (3:31)
05:Forever (4:28)
06:Get Clean (3:29)
07:What We've Got (2:55)
08:Never The Pretty Girl (3:53)
09:Still Small Voice (3:21)
10:Next Big Thing (4:00)
11:Lonesome Whistle [Jimmy Davis, Hank Williams] (4:38

website:

http://www.bettysoo.com/


Wolfgang
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