DAVID SANCIOUS - Transformation - the speed of love

 
freakCha
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DAVID SANCIOUS - Transformation - the speed of love

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Gepostet: 13.12.2009 - 13:36 Uhr  ·  #1
DAVID SANCIOUS - Transformation - the speed of love (SONY, 76, USA)

David Sancious piano, fender rhodes, hammond, yamaha organ, moog synthesizer, clavinet, electric & acoustic guitar, bells, vocals on "Piktor's Metamorphosis"

Gerald Carboy bass, wind chimes

Ernest Carter drums, percussion, vocals on "Piktor's Metamorphosis"

1. Piktor's Metamorphosis 6:38
2. Sky Church Hymn #9 8:51
3. The Play And Display of The Heart 6:32
4. Transformation (The Speed of Love) 18:06


Einigermaßen bekannt wurde der farbige Keyboarder erst einige Jahre später als Sideman der unterschiedlichsten Rockgrößen und primus inter pares in der legendären (und leider ebenso enttäuschenden) Supergroup BRUCE, CLEMPSON, COBHAM, SANCIOUS, die 1980 zum Ärger aller Fans und entgegen allen Erwartungen ein äußerst (bis auf den Titel "Bird alone", der aber auch erst in der Liveversion zu Bruce's 50. Geburtstag richtig überzeugen kann) uninspiriertes Album ablieferte und sich stante pede auch gleich in Wohlgefallen auflöste. Anhänger des amerikanischsten aller Holzfällerhemdenträger kennen ihn als Tastenmensch der E-STREET-BAND, in der er allerdings niemandem von seiner heimlichen Liebe, dem Rockjazz, später verharmlosend Fusion genannt, erzählen durfte.

Hatte sich bei seinem Solodebut 1975 noch die Trommellegende BILLY COBHAM seiner angenommen als Produzent für die symphonisch-vertrackten Instrumentals zwischen Rock und Jazz, entschied sich der gute David bei seinem magnum opus dafür, selbst Regie zu führen. Begleitet von seinen alten Kameraden Ernest Carter und Gerald Carboy an Schlagzeug und Bass geleitet uns der Meister nach und nach durch drei leidenschaftlich zwischen süffigem Bombast, perlend-fragilen Pianoläufen und knackig daherswingenden Bassgrooves pendelnden Sechs- bis Achtminütern, in deren mittlerem auf interessante Art und Weise Klangkaskaden Hendrix'scher Prägung mit speziell verfremdeten Tasteninstrumenten erzeugt werden: "Sky Church Hymn # 9", ein gelungenes Stück Hommage an JAMES MARSHALL HENDRIX, der 76 wahrscheinlich auf ähnlichen Pfaden gewandelt wäre, hätte ihn nicht beizeiten das eigene Gewölle erstickt.

All das verblaßt allerdings vor der unglaublichen Gewalt, mit der der abschließende Longtrack, nämlich der Titeltrack, nach einigen wenigen Minuten des tastentechnischen Säuselns und Waberns den Hörer förmlich anspringt, um ihn in einem ständigen Auf und Ab von Tempo und Emotion die nächsten 18 Minuten nicht mehr loszulassen.

Eine äußerst gelungene symphonisch-jazzrockige Reise durch ein Musikgenre, das durch das paillettengekleidete Schielen auf die schnelle Disco-Mark einen viel zu frühen Tod fand.

freakCha
firebyrd
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Re: DAVID SANCIOUS - Transformation - the speed of love

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Gepostet: 13.12.2009 - 17:02 Uhr  ·  #2
eine Platte, die habe ich auch erst im Nachhinein schätzen gelernt.

In der damaligen Fülle von Veröffentlichungen ist sie relativ untergegangen, sind auch nicht "die grossen Namen" dabei.

Aber - eine starke Platte der Jazz Rock-Bewegung!
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