Carus Thompson - Creature Of Habit

 
firebyrd
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Carus Thompson - Creature Of Habit

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Gepostet: 11.01.2010 - 08:50 Uhr  ·  #1
Carus Thompson - Creature Of Habit

Ein Musiker australien (der Gag ist alt, ich weiss ) ....


Thompson wurde 1976 in Fremantle, Australien, geboren. Seit seinem 18. Lebensjahr betreibt er eine Band, Carus And The True Believers. Diese mir nicht näher bekannte Formation soll wohl Musik im Bereich des Reggae spielen.
Reggae…, den hören wir auf dieser Platte nicht.

Eigentlich ist das Folk/Singer/Songwriter-Umfeld, so könnte man denken, hat man das Eröffnungsstück, "For The Rest Of My Life", erst einmal auf sich einwirken lassen. Wunderbar harmonisch, und in seiner Schlichtheit noch hervorragend arrangiert - mit Klaviertupfern, Violine, diversen akustischen Saiteninstrumenten und einer Stimme, die mich an die Gebrüder Finn von der Band Crowded House erinnert.
Im Laufe der Platte werden noch weitere Assoziationen auftauchen. Schon jetzt also von mir der Hinweis für den geneigten Leser, dass es nicht bei der anfänglich folkigen Stimmung bleibt.

Und so entpuppt sich die Auswahl der komplett selbst geschriebenen Titel als ein Kaleidoskop verschiedener Stimmungen.

Irgendjemand bekommt im zweiten Titel 'sein Fett weg', man beachte die einleitenden Zeilen: „My head is a house, and your fire destroyed so many rooms“.
Nach zaghafter Einleitung gewinnt das Stück für den Refrain dann an Fahrt und Thompson hat hier einen Song geschaffen, der gleich mitreißt, der so voller wunderbarer Harmonien strotzt, der echte Hooklines aufweist.
Ja, das könnte gar ein kleiner Hit sein, eingespielt mit Schlagzeug, melodieführender Mandoline, wieder Geigen, viel scheppernde Perkussion, und ein wirklich engagierter Gesangsvortrag, voller Leidenschaft.
Die Mundharmonika leitet den Titelsong der Platte ein, offenbar abgedämpft eingesetzte Akustikgitarre, dadurch mit perkussivem Charakter, unterstützt durch dezente leicht und federnde Drums, ein wirklich interessantes Stück, das bei näherem Hinhören viele Feinheiten im Arrangement aufweist.
Dieses ist grundsätzlich etwas, von dem fast die ganze Musik der Platte durchsetzt ist, dafür hat er wohl ein Händchen, der Carus.

Erstmalig, aber nicht nur einmal, erklingt beim vierten Titel ein Glockenspiel, das wirklich reizvolle Aspekte setzt! Hier kommt zudem eine Trompete zum Einsatz, die auch dieses Stück wieder anders erscheinen lässt, als die bisherigen.
Ach, mir schwant, hier schlummert sehr viel Potential, mit dem der Musiker sorgsam umgehen sollte. Fast scheint es, als würde er schon jetzt 'viel Pulver verschießen'. Nun gut, mir jedenfalls eröffnet es die Option von Freude für folgende Alben!
Noch einmal Trompete auf "Long Time", und es geht auch gleich druckvoller zu, das hat schon etwas von einem Popsong, aber echt!

Was bereits insgeheim bis zu diesem Zeitpunkt unterschwellig Gestalt annahm: Bei "Eye Of The Storm" zeigt es sich. Thompson hat das unbedingte Zeug zum Straßenmusiker. Er trägt in dem Song mit solcher Passion diese kleine Geschichte vor, nur mit Gitarre und Mundharmonika, dass ich mir wünschte, er würde an der nächsten Straßenecke stehen und mich mit seiner Musik aufs Beste unterhalten.

Ja, das ist irgendwie dieser Geist, der für mich auch über der Musik schwebt, etwas unglaublich 'Zugewandtes' oder 'Freundliches', 'Weltoffenes' - es klingt unglaublich frisch und ich hoffe, der Musiker bewahrt sich das noch lange.

"Doing Time" atmet einen anderen Geist, den der Sechziger, das hat Anklänge an die Beatles, den Anfang könnte man fast in Verbindung bringen mit Scott McKenzies "San Francisco". Ein herrlich fröhlicher Song. Es macht echt Spaß, zuzuhören. Ach, live muss der Mann eine Granate sein!

Abschließend die zusammenfassende Bemerkung, dass ich hier einen Musiker 'entdeckt' habe, dem man unbedingt zuhören sollte, er hat etwas zu sagen, und das auf sehr freundliche und positiv zugewandte Art! Wer fällt mir sonst noch ein, mit dem man den Musiker in etwa vergleichen könnte?

Vielleicht sein Landsmann Paul Kelly, vielleicht Peter Case, und Anklänge an die Gebrüder Finn höre ich immer wieder. Nach einem ersten Album im Jahre 2003 ist dieses nun die dritte Soloveröffentlichung, zwischendurch gab es zwei Platten mit seiner oben genannten Band.
Mit sehr gutem Gewissen kann ich nicht umhin, hier einen Tipp auszusprechen!

Wie ich las, bereiste er in der Vergangenheit oft auch Deutschland, so dass wir darauf achten sollten, ihn einmal live zu erwischen!
Die Besetzung:

Carus Thompson (vocals, acoustic guitar, mandolin, harmonica, handclaps - #9, percussion - #9)
Greg Arnold (vocals, acoustic & electric guitars, piano, organ, glockenspiel, Rhodes, ukulele, hand claps - #9, percussion - #9)
Ian Kitney (drums, percussion, handclaps)
John Bedggood (violins, viola)
Geoff Lierse (french horn)
Phil Day (trumpet - #4, 5)
Andrew Darling (trumpet - #7)
Brad Jones (bass)

Titel:


01:For The Rest Of My Life (3:10)
02:Burn (3:43)
03:Creature Of Habit (2:41)
04:On My Way (3:20)
05:Long Time (2:59)
06:Eye Of The Storm (3:13)
07:I Found Love (3:55)
08:Doing Time (2:42)
09:Your Eyes Are Bleeding (2:53)
10:Prisoners Of The Rodeo (3:35)
(all songs written by Carus Thompson

website:

http://www.carus.com.au/

Wolfgang
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