WORLD SAXOPHONE QUARTET - Experience

Hendrix was also a jazz musician

 
firebyrd
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WORLD SAXOPHONE QUARTET - Experience

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Gepostet: 05.05.2006 - 19:06 Uhr  ·  #1
WORLD SAXOPHONE QUARTET - Experience

Erschienen 2004 auf dem Label „Justin Time“, spielen hier folgende Musiker:


David Murray, Tenor sax, Bass Clarinet
Hamiett Bluiett, Baritone Sax
Oliver Lake, alto und soprano sax
Bruce Williams, Curved soprano und alto sax
Craig Harris, trombone, didgeridoo & spoken word
Billy Bang, violin
Gene Lake, drums
Matthew Garrison, bass guitar


Das WSQ hier also um einige Musiker als ursprünglich erweitert, um so vielleicht der Musik Jimi Hendrix noch gerechter zu werden, denn genau darum geht's beim Album "Experience".

Hier die Titel im einzelnen:


1) Freedom (7:15)

Sehr funky und extrem groovend, vielleicht eines der zugänglichsten Stücke der CD.
Sehr starke Schlagzeugarbeit, das Thema wird von den Saxophonen ineinander verflochten , gerade sehr interessant durch die Vewendung vieler verschiedener Saxophone. Dazwischen wird das Thema auch einzeln weitergeführt und die restlichen Bläsern bilden , bigbandähnlich, das Rückgrat.
Zwischendurch immer wieder Breaks und Soli einzelner Musiker. Man weiß nicht ob der Vielschichtigkeit, wohin man zuerst hören soll.
Plötzlich ändert sich der Rhythmus zum vom Thema letztendlich losgelösten Solopart.
Ein brillanter und packender Opener.
Das hätte Gil Evans sicher Freude bereitet!


2) If 6 was 9 (5:17)

Zunächst wird das typische Thema vorgetragen. („if the sun refused to shine, I don't mind.“...usw....)
Dann löst sich die Atmosphäre und es swingt höllisch los mit entfesselten Soli aller, einzeln und zusammen.
Lake an den drums treibt die Meute vor sich her!
Es wird zunehmend freier.....
Dann zurück zum Eingangsthema. Hat beides, den Wiedererkennungswert des Hendrix-Stückes als auch hervorragende Improvisation...


3) Hey Joe (7:10)

Das kommt als träumerische Ballade ohne Rhythmusbegleitung.
Man muss schon genau zuhören, will man das Stück erkennen.
Wirklich schön ist das. Doch Ecken und Kanten hat es auch, wenn das eine oder andere Solo etwas heftiger wird. Insgesamt eine sehr ungewöhnliche Interpretation dieses Klassikers. Hey Joe als Jazzballade mit dem gewissen Etwas des Arrangements!


4) Machine Gun (8:02)

Das erkennt man anfänglich eigentlich so gar nicht.
Stakkatohafte kollektive Saxophonattacken bestimmen das Thema, dahinter ein pumpender E-Bass und ein energiegeladenes Schlagzeug, bis dann Billy Bang , der Mann an der Violine, durchbricht und "den Hendrix macht" (?)
Hendrix hatte das Stück ja u.a. den Soldaten in Vietnam gewidmet und darum ist Bang vielleicht dabei, zumal er einst in Vietnam diente, und all' das erlebte Grauen später selbst musikalisch auf seinen Platten verarbeitete.
Zum Schluss hin bestimmen Saxophone dann wieder das Geschehen.
Bang untermalt sehr angemessen.
Im Gegensatz zum Original ist das hier ein recht schnelles Stück.
Zum Schluss dann die Eskalation, volle Steigerung, die Musik zerrt an den Nerven, die "Machine Gun" schlägt zu.


5) Little Wing (7:31)

Ein weicher Einstieg mit diesem, einem der schönsten Hendrix-Themen, schöne Melodieführung durch wiederum ineinander verflochtene Saxophone, sich im Thema herrlich unterstützend.
Vom Rhythmus ist das sehr an das Original angelehnt.
Lake bringt das seht locker aus dem Handgelenk an den drums.
Wirklich schöne Soli folgen, ohne gleich zu schön zu werden. Die Bläser bringen hier stets ihre "Ecken und Kanten " ein. Wohl am dichtesten am Original und man scheint zu spüren, daß man dessen Schönheit hier einfangen und interpretieren wollte.


6) Foxey Lady (5:28)

Leicht und locker ist die „Lady“ hier, brav das Thema vorgetragen, brechen die Burschen dann bald zur Kollektivimprovisation aus. Das zweite Stück ohne Rhythmusbegleitung.


7) Hear my train a comin' (8:37)

Sehr ungewöhnlich. Es beginnt verdammt bluesig mit Bassklarinette und Didgeridoo(!).
Aber: es passt!
Die anderen Bläser stoßen hinzu, lassen die Eingangsinstrumente Thema und Rhythmus weiter spielen.
Mein Gott, das klingt unglaublich!
Das Bluesfeeling ist hier durchaus gut eingefangen!
Wieder ein Titel ohne Bass und Drums und sicher das ungewöhnlichste Stück des Albums!
Nach einer Reihe Soli wieder der Eingangspart mit den knappen Bläserarrangements...


8) The wind cries Mary (7:42)

Das ist mit "spoken intro", Hendrix' Text.
Im Hintergrund gurren und blubbern die Saxes.
Nach Textende ein weicher Saxophonteppich, auf dem sich Craig Harris an der Trombone sanft bewegt.
Schööööönnn!
Wieder ohne Bass und Drums.


Rundum eine sehr interessante Platte mit einer Musik, die unter vielen Hendrix-Interpretationen ihresgleichen sucht und die nicht stures Nachspielen bietet, sondern freie Ausprägung der Hendrix-Atmosphäre.

Murray sagt auch kurz im Booklet , "because deep down inside he(Hendrix) was also a jazz musician".

Dem ist nichts hinzuzufügen!


Wolfgang
firebyrd
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Re: WORLD SAXOPHONE QUARTET - Experience

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Gepostet: 07.05.2009 - 13:58 Uhr  ·  #2
so, diese REZI ist auch noch einmal "aufgefrischt" worden und zur Erinnerung NACH OBEN! 😉
hmc
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Re: WORLD SAXOPHONE QUARTET - Experience

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Gepostet: 07.05.2009 - 15:26 Uhr  ·  #3
Gute Platte, habe ich inzwischen einige male hören können.
freaksound
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Re: WORLD SAXOPHONE QUARTET - Experience

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Gepostet: 08.05.2009 - 13:24 Uhr  ·  #4
:sad::sad::sad:
firebyrd
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Re: WORLD SAXOPHONE QUARTET - Experience

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Gepostet: 08.05.2009 - 19:07 Uhr  ·  #5
Zitat geschrieben von freaksound
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warum bist Du denn so traurig, sag es dem Feuervogel.... :sister:
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