Sarah McLachlan - Laws Of Illusion

schön, .....einfach schön

 
firebyrd
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Sarah McLachlan - Laws Of Illusion

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Gepostet: 01.07.2010 - 08:14 Uhr  ·  #1
Sarah McLachlan - Laws Of Illusion

Seit ihrem Debütalbum aus dem Jahr 1988 ("Touch") ist Sarah McLachlan Garantin für gut gemachte, atmosphärisch dichte und dahintreibende Musik mit leichtem Pop-Anstrich, mal mehr, mal weniger. Auch Singer/Songwriter-Elemente drangen stets durch, oder der Bereich des 'Independent Pops' wurde berührt.

Die 1968 in Halifax Geborene hatte als Kind Gesangs- und Klavierunterricht, beides kommt ihr in der Ausgestaltung der Musik natürlich entgegen. Denn die Titel waren stets in ihrem Aufbau durchdacht, ihre Stimme ist sehr warm und ansprechend im Ausdruck.

Selbst kennen gelernt habe ich die Musik durch die Veröffentlichung "Fumbling Toward Ecstasy" aus dem Jahr 1993. Hier trat auch entscheidend und prägend der Komponist und Musiker Pierre Marchand in Erscheinung. Auch beim neuen Album ist er dabei. Das 1993er Album ist für mich bis heute das 'modernste' und interessanteste geblieben. Danach glättete sich der Sound, Ecken und Kanten mussten verstärkter Harmonie weichen, natürlich zum Nachteil beispielsweise der Tiefe von Songs.

Doch unabhängig davon gab es danach aus meiner Sicht nie schlechte Platten, und mit "Fallen" aus dem Album "Afterglow" (2003) gab es gar einen großartigen 'chartstauglichen Übersong'.
Doch Musik für die Charts, das war es letztlich lobenswerterweise nicht, was die Künstlerin anstrebte, um etwa im Sog aktueller Strömungen à la Lady Gaga mitzumischen.

So ist dann eher Musik entstanden, die nicht zeitgemäß ist, und darüber bin ich froh. Popmusik der nicht allzu glatten Art, Sperriges und Außergewöhnliches ist hier und da noch immer zu entdecken, und sei es die 'singende Säge' auf "Changes", das im übrigen sehr stark Strömungen der Popmusik der Spätsechziger integriert - ich muss unweigerlich immer wieder an die Beatles denken!

Diese Musik beruhigt und hinterlässt schöne harmonische Gefühle, die durch Songs wie "Forgiveness" gefördert werden.
Der kleine 'Kiekser' in der Stimme wird einige vielleicht an die Cranberries oder Dido erinnern. Schließlich kann man sich einer Sache sicher sein: Auch das ist keine schlechte Platte, das ist hochwertige Musik.

Doch Sarah blieb offensichtlich 'bei ihren Leisten', es werden keine neuen Impulse gegeben, es wird keine neue Tür aufgestoßen. Sie scheint wohl 'auf Nummer sicher' gegangen zu sein.
Einerseits schade, denn nach so vielen Jahren hätte man schon erwarten können, etwas musikalischen Zuwachs zu genießen.
Das war jetzt objektiv, denn andererseits - subjektiv - stört mich das weniger, findet sich auf der CD doch die eine oder andere Perle, wirklich schöne Musik, die eigentlich so gar nicht in die 'moderne Musikwelt' passen mag.

Auch das macht mir gar nichts aus, denn die Seele wird positiv berührt, die zarte Melancholie ist auch geblieben, aber keine depressive Ausrichtung, eher sehr verträumt, man kann sich wirklich einfach zurücklehnen und unbeschwert zuhören, dann eröffnen sich die Feinheiten:
Mal ist es ein feines Pianospiel, das harmonische Akzente setzt, dann wieder eine Lap Steel, die einfach nur Klänge beisteuert, dann ist es wieder ein dezent hintergründig eingesetztes Vokalarrangement, und die gelegentlich doch etwas aus der Lethargie reißenden Gitarrenklänge sind es, die dem Geschehen bunte Farbtupfer verpassen und eine ’milde Würze’ darstellen.

Mit einem Wort - ganz erstklassig, und die grundsätzlich durchgehende Atmosphäre und Stimmung ist aus einem Guss, ohne jedoch auf Dauer zu ermüdend zu wirken, weil die einzelnen Stücke doch mit Unterschieden subtiler Natur aufwarten können. Man sollte daher die Musik nicht oberflächlich konsumieren, denn die Feinheiten erschließen sich erst langsam. Musik zum 'Fallenlassen', zum Entspannen, und die Texte verbreiten dazu Optimismus, hier spricht jemand, der sich nicht unterkriegen lässt, auch nicht vom 'Herzschmerz' ("Heartbreak"). Textauszug: »And heartbreak no you can't catch me, hot on my heals but I move too fast... «.

Ein Schmankerl bietet noch der auf dem Text des Jewelcases gar nicht aufgeführte dreizehnte Track, "Love Come" (Piano Version). Zum romantischen Gesangsvortrag gesellen sich lediglich Piano und Cello, umrahmt von sanften Keyboardsounds. Ein gutes 'Auf Wiedersehen' für eine Platte mit ganz einfach schöner Musik!

Nun bietet sich noch die Möglichkeit, sich der DVD der mir vorliegenden Version (die 'DeLuxe Edition') zu widmen.
Neben dem 'Intro' werden fünf Titel geboten. Im Intro gibt die Künstlerin einige Erläuterungen zur Entstehung der einzelnen Aufnahmen, danach singt sie und begleitet sich dazu am Piano, in ihrem Heimstudio.
Schön, wenn man das so nachvollziehen kann, wenn sie die fünf Titel quasi 'unplugged' noch einmal zum Besten gibt.
Hier schält sich die Tiefe und Schönheit der Stücke auf harmonische Weise heraus. Da wünschte ich mir doch ein komplettes Album solcher Versionen! Besonders "Forgiveness" berührt mich sehr, ein ganz wunderbares und wunderschönes Stück!


Es singen und spielen:

Sarah McLachlan (Wurlitzer piano, piano,vocals, glockenspiel - #12)
Matt Chamberlain (drums, percussion # 1, 2, 4, 7, 8, 9, 10, 11)
Luke Doucet (guitars, backing vocals, dobro - #3)
Colin Cripps (acoustic and electric guitars - # 1, 2, 3, 5, 6 )
Robbie Kuster (backing vocals, percussion - #2, 3, 5, drums - #3, 5, 6)
Pierre Marchand (backing vocals, keyboards - #2, 3, 4, 7, 8, 10, 11, 13, harmonium - #6, bass - #7, 8, 9, 10, 11, tack piano - #9, acoustic guitar - #10, glockenspiel - #10)
J.F. Lemieux (backing vocals, bass - #3, 4, 5, 6)
Bill Dillon (acoustic and electric guitars - #2, 8, 10, 11)
Robbie K (saw - #4)
Yves Desrosiers (acoustic and electric guitars - #8, 10, 11, slide bass - #10, 11, lap steel - #10, 11)
Maxime St. Pierre (trumpet, flugelhorn - #8)
Michel Pepin (acoustic and electric guitars - #10)
Catherine LeSaunier (cello - #13)

Die Titel:

CD:

01:Awakenings (McLachlan)
02:Illusions Of Bliss (McLachlan/Marchand)
03:Loving You Is Easy (McLachlan)
04:Changes (McLachlan/Marchand)
05:Forgiveness (McLachlan/Marchand)
06:Rivers Of Love (McLachlan/Marchand)
07:Love Come (McLachlan)
08:Out Of Tune (McLachlan/Marchand)
09:Heartbreak (McLachlan/Marchand)
10:Don't Give Up On Us (McLachlan/Marchand)
11:U Want Me 2 (McLachlan/Marchand)
12:Bring On The Wonder (Susan Enan)
13:Love Come (Piano Version) (McLachlan)


DVD:

01:Loving You Is Easy
02:Forgiveness
03:Rivers Of Love
04:Love Come
05:Illusions Of Bliss


website:

http://www.sarahmclachlan.com/


Wolfgang
hmc
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Re: Sarah McLachlan - Laws Of Illusion

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Gepostet: 01.07.2010 - 11:35 Uhr  ·  #2
Zitat
Mit einem Wort - ganz erstklassig, und die grundsätzlich durchgehende Atmosphäre und Stimmung ist aus einem Guss, ohne jedoch auf Dauer zu ermüdend zu wirken, weil die einzelnen Stücke doch mit Unterschieden subtiler Natur aufwarten können.


Das liest sich nach einem Kauf.
Wieder klasse besprochen, aber das kennen und lieben wir ja an Dir.
firebyrd
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Re: Sarah McLachlan - Laws Of Illusion

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Gepostet: 01.07.2010 - 11:43 Uhr  ·  #3
Zitat geschrieben von hmc
Zitat
Mit einem Wort - ganz erstklassig, und die grundsätzlich durchgehende Atmosphäre und Stimmung ist aus einem Guss, ohne jedoch auf Dauer zu ermüdend zu wirken, weil die einzelnen Stücke doch mit Unterschieden subtiler Natur aufwarten können.


Das liest sich nach einem Kauf.
Wieder klasse besprochen, aber das kennen und lieben wir ja an Dir.


danke..... :oops: ( :D )
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Re: Sarah McLachlan - Laws Of Illusion

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Gepostet: 01.07.2010 - 15:21 Uhr  ·  #4
Hier steht so einiges von ihr,aber die neue Cd kenne ich noch gar nicht.

Klingt gut ,was du da schreibst.

Danke!!!!
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