The United Jazz + Rock Ensemble-The Break Even Point/United

 
firebyrd
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The United Jazz + Rock Ensemble-The Break Even Point/United

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Gepostet: 31.08.2010 - 08:04 Uhr  ·  #1
The United Jazz + Rock Ensemble -The Break Even Point / United Live Opus Sechs, 2:1 Edition


Was soll man schon erwarten, wenn sich die „Créme de la Créme“ der europäischen Jazzszene regelmäßig zusammenfindet? Eigentlich nichts - außer hochwertiger Musik.
Und genau die wird wieder auf dieser '2:1 Edition' geboten, wenn sich das United Jazz + Rock Ensemble mit einer Studioproduktion aus dem April 1979 gekoppelt mit einer Liveaufnahme vom Juni 1984 meldet.
Außerhalb ihrer eigentlichen Tätigkeit als Interpreten unter eigenem Namen mit unvergleichlichen Einspielungen haben es die Individualisten stets geschafft, einen einheitlichen Klangkörper zu schaffen, sich dabei der jeweiligen Kompositionen einzelner Mitspieler unterzuordnen und das zu verkörpern, was kompositorisch angedacht war. Dennoch ist es unüberhörbar, dass jede Komposition eine individuelle Handschrift trägt.

Wie geschrieben, eine Studio- und eine Liveaufnahme.
Sollte ich nun entscheiden, welche der beiden ich bevorzugte, so hätte ich hinsichtlich dessen Schwierigkeiten, denn auch im Studio vermochte die Band stets sehr lebendig zu klingen. Dennoch scheint live doch noch ein Quäntchen mehr Spontaneität durch. Nun gut, und länger sind sie im allgemeinen, die Livetitel. Dennoch bringt die dadurch größere Straffheit der Studiotitel keine Nachteile, sind die Feinheiten und das edle Design der Kompositionen und Arrangements doch stets präsent und begeisternd.
Und es passiert auch einiges innerhalb der Titel, so wenn z.B. bei "Side Walk" Volker Kriegel zu seinem Solo anhebt, ein druckvoller Groove entsteht, um danach, von Hiseman getrieben, zum Solo Ian Carrs etwas Fahrt aufzunehmen. Ein starkes Stück, wie aber auch alle anderen, entweder mit mystischer Komponente bei "Amber" oder das federnd-treibend-druckvoll, mit leichtem spanischen Flair ausgestattete "Song With No Name". Auch hier schiebt Hiseman kräftig an.
"Boorcet", das erscheint spontan wie eine Mischung aus Weather Report und Alphonse Mouzon. Der letzte Titel, "One Sin A While" hat vom Ausdruck eine stark jazzige Note mit dem balladesken Anstrich einiger Titel des Labels ECM.

Die Livescheibe startet mit einer jener typischen Kompositionen von Volker Kriegel, bei der der Komponist merkwürdigerweise nicht soliert. Das können wir auf dieser Platte erst auf dem letzten Stück von Ian Carr, "Lady Bountyful", genießen.
Dazwischen hören wir einen „typischen Dauner“, mit "Rip Off" den am stärksten swingenden Titel mit einem tollen Feature von Albert Mangelsdorff. Aber auch van Rooyen und Johannes Faber stellen sich hier auf brillante Weise vor, indem sie sich einen kleinen Schlagabtausch mit den Trompeten liefern. Der "Wendekreis des Steinbocks" weist eine hypnotisierende Klavierfigur auf, und Eberhard Weber darf man hier mit einem untadeligen Solo erleben.
Freuen darf man sich auch auf den fanfarenartig-pastoralen Charakter von "Die Wiederkehr" und ein wirklich wunderschönes Solo von Ack van Rooyen auf "Some Time In Silence", wo der Niederländer eindrucksvoll beweist, welch sensibler Trompeter er doch ist!

Erneut eine gelungene Wiederveröffentlichung von Inakustik, aber auch hier mit einem kleinen Schönheitsfehler im Booklet hinsichtlich der Besetzung, wo man die Daten der Studioscheibe einfach für die Livescheibe übernahm, dabei aber völlig übersah, dass man live noch an der Trompete Johannes Faber hören kann!

Nun denn, hier die Musiker:


Barbara Thompson (flute, soprano sax, tenor sax)
Johannes Faber (trumpet, flugelhorn - only on CD 2)
Ian Carr (trumpet )
Wolfgang Dauner (piano, clavinet, synthesizer)
Jon Hiseman (drums)
Volker Kriegel (guitar)
Albert Mangeldsorff (trombone)
Charlie Mariano (nagaswaran, soprano sax, alto sax)
Ack van Rooyen (trumpet, flugelhorn)
Eberhard Weber (bass)
Kenny Wheeler (trumpet, flugelhorn)


Mit folgenden Titeln:


CD 1:

01:Boorcet (Dauner) (6:11)
02:Chateau Sentimental (Kriegel) (5:40)
03:Sparrhärmlingslied (Mangelsdorff) (6:08)
04:Alfred Schmack (Weber) (4:44)
05:Sidewalk (Carr) (5:34)
06:Amber (Mariano) (4:48)
07:Song With No Name (Thompson) (6:33)
08:One Sin A While (Wheeler) (5:26


CD 2:

01:Garberville (Kriegel/Bettermann) (6:09)
02:Wendekreis des Steinbocks (Dauner) (8:22)
03:Rip Off (Mangelsdorff) (7:00)
04:Die Wiederkehr (Thompson) (8:17)
05:Some Time In Silence (Weber) (6:18)
06:Lady Bountyful (Carr) (7:15)


http://www.ujre.net/


Wolfgang
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Re: The United Jazz + Rock Ensemble-The Break Even Point/United

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Gepostet: 31.08.2010 - 10:34 Uhr  ·  #2
Sehr interessante Besetzung, das macht mich neugierig.
Sir Henry
 
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Re: The United Jazz + Rock Ensemble-The Break Even Point/United

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Gepostet: 31.08.2010 - 12:51 Uhr  ·  #3
Ich habe ein Doppelalbum von ihnen mit ihren besten Liveaufnahmen. Allererste Sahne das Teil. Gab's für kleines Geld bei 2001. Wer auf europäischen Jazz/Jazzrock der Extraklasse steht...zugreifen!

Gruss
Sir Henry
Mr. Upduff
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Re: The United Jazz + Rock Ensemble-The Break Even Point/United

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Gepostet: 31.08.2010 - 20:21 Uhr  ·  #4
Mehr ein United Jazz als Rock Ensemble...für mich immer egal welches Album ein 2001er-Laden-Zugreifer gewesen...das für mich stärkste Studioalbum war "Teamwork" und das beste Live-Album das aus dem Schützenhaus...aber auch diese 2:1er schon allein wegen dem wunderschönen "Die Wiederkehr" ein echtes Schmankel...
freaksound
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Re: The United Jazz + Rock Ensemble-The Break Even Point/United

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Gepostet: 13.09.2010 - 14:24 Uhr  ·  #5
schön, daß sich endlich wieder ein Laber den UJRE-Sachen annimmt.

2001 hat die Mood-Scheiben ja schon seit geraumer Zeit ausgelistet und bisher waren mir auch keine Neuauflagen bekannt.

Als nur teilzeit-Jazz-Fan gibt es zwar auf fast allen UJRE-Platten das eine oder andere Lied welches nicht so meines ist, aber summa sumarum sind alle Scheiben (die ich kenne) edle Teile von allerfeinsten Musiker mit Spass an der Freude eingespielt !

hier stehen mittlerweile:

Live im Schüzenhaus
the break even point
Live in Berlin
United Live Opus Sechs
Round Seven
na endlich! live in concert
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