FATES WARNING - The spectre within

 
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FATES WARNING - The spectre within

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Gepostet: 29.09.2006 - 16:16 Uhr  ·  #1
1985, lange bevor es den Begriff des Progressive Metals gab, erschien diese Scheibe. Da ich schon immer ein Neugieriger war hatte ich nach den ersten schlechten Kritiken dieses Album ausprobiert.

Und es gehört noch heute zu den wenigen Metal-Scheiben die mich begleiten. Nicht einer meiner damaligen Kumpels aus den Metal Rock-Clubs mochte diese Platte. Und ich verstehe schon warum.

Fates Warning waren die ersten die verstanden, dass Heavy Metal nicht nur straight sein muß. Verschachtelte Kompositionen, Breaks, Tempiwechsel - die trotzdem genug hart und heavy waren und auch immer wieder nur nach vorne rocken.
Nervige Double-Bass Drum Attacken gibts hier kaum und da die Drums nicht in den Vordergrund gemischt sind und auch längst nicht so fett wie heutzutage klingen (gottseidank) nimmt man die schweinegut riffenden Gitarristen umso mehr wahr.

Was dieses Album so ungenießbar für meine damaligen Zeitgenossen machte (und vielleicht für heutige auch) ist Sänger John Arch. Du liebst ihn oder du hasst ihn.

John Arch singt hoch, ja, das macht ihn noch nicht besonders denn grade im Metalbereich gibts und gabs viele davon. Aber keiner phrasiert wie John Arch. Er singt Melodiebögen die du einfach beim ersten Mal überhaupt nicht hörst.

Er singt quasi seinen eigenen Song, während die Band dahinter ihren Song spielt und den auch noch immer wieder im Tempo und der Stimmung bricht. Das geht dir entweder so auf den Senkel, dass du gar nicht dahinter steigen willst oder du wirst wie ich nach einmal hören süchtig auf den Kerl und willst unbedingt rauskriegen was der denn da zusammensingt.
Dabei kreischt er nicht, meist nicht jedenfalls. Er hat einfach eine hohe Stimmlage und hört im Kopf seine eigenen Melodien. Absolut faszinierend für mich.

"The spectre within" war FWs zweites Album. Ihr erstes ist noch gewöhnlicherer Metal. Ihr drittes "Awaken the guardian" war dann kompositorisch nochmal verfeinert und verschachtelter und gilt allgemein als absoluter Metal-Meilenstein. "Awaken...." ist keinen Deut schlechter als das hier, das "Spectre" Album hat mich aber angefixt und ist darum es wert hier extra vorgestellt zu werden.

Nach "Awaken the guardian" stieg John Arch aus weil er lieber Familie gründen wollte, als sich den stressigen Tour- und Plattenalltag anzutun. Ja auch das gibts bei den bösen Heavy Metal Buben.
Bis vor zwei Jahren hat Arch keinen Ton mehr auf Platte gesungen, dann erschien ne EP mit zwei sehr langen Stücken von ihm, auf denen Ex-Mitmusiker und andere Freunde ihn unterstützen.

"Spectre" und "Awaken" bleiben aber unangetastete Meisterwerke für mich. Einmal im Jahr läuft das Ding auch heute noch. Es ist inzwischen remastered erschienen mit ein paar (unnötigen) Demo-Versionen als Bonustracks und für billig zu haben.

Fates Warning gelten heute als Vorreiter dessen, was als Progressive Metal bezeichnet wird. Verschachtelt um die Ecke komponiert, aber hart wie Heavy Metal.

Besetzung:
John Arch: Vocals
Jim Matheos: Lead Guitars
Victor Arduini: Lead Guitars
Joe Dibiase: Bass
Steve Zimmermann: Drums

Jahr: 1985
Label: Metal Blade Records

Songs:

1.) Traveler in time 7.12
2.) Orphan gypsy 6.00
3.) Without a trace 4.51
4.) Pirates of the underground 7.09
5.) The Apparition 5.50
6.) Kyrie Eleison 5.24
7.) Epitaph 11.58
8.) Radio Underground (Live bonus) 6.57
9.) The Apparition (Demo bonus) 5.54
10.) Kyrie Eleison (Demo bonus) 5.50
11.) Epitaph (Demo bonus) 11.54

Jerry
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Wrdlbrmf
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Re: FATES WARNING - The spectre within

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Gepostet: 29.09.2006 - 16:54 Uhr  ·  #2
Ich hatte das Album mal auf Vinyl und habs ganz schnell wieder verschenkt. Es stimmt, den Sänger kann man lieben oder hassen. Da ich der Ansicht bin, ein Mann sollte auch nach Mann klingen, habe ich ihn gehasst. Das Album war für mich ein Greuel, schauderhaft, scheußlich, einfach nervig. Ein paar derartige Attribute habe ich noch in Petto. Geschmäcker halt...
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Re: FATES WARNING - The spectre within

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Gepostet: 29.09.2006 - 16:56 Uhr  ·  #3
@Wrdlbrmf: Um ein Mann zu sein braucht man etwas mehr als nur ne dunkle Stimme... 😉

Jerry
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Re: FATES WARNING - The spectre within

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Gepostet: 29.09.2006 - 19:16 Uhr  ·  #4
Komisch, meine derzeitigen Damen sagen das auch..
Mmh, muß ich mir Gedanken machen?
xanadu
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Re: FATES WARNING - The spectre within

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Gepostet: 29.09.2006 - 23:42 Uhr  ·  #5
Es gibt immer wieder ausnahmen:
2 Beispiele:

David Surkamp singt wie eine Frau
Inga Rumpf singt wie ein Mann :roll:
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Re: FATES WARNING - The spectre within

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Gepostet: 30.09.2006 - 13:17 Uhr  ·  #6
Eben. Mann - Frau.....alles relativ und gut so.

Jerry
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