Twana Rhodes - Home - The U.F.O. Sessions

 
firebyrd
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Twana Rhodes - Home - The U.F.O. Sessions

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Gepostet: 28.02.2011 - 08:05 Uhr  ·  #1
Twana Rhodes - Home - The U.F.O. Sessions

Nein, mit Außerirdischen haben diese Sessions nichts zu tun. Vielmehr verhält es sich so, dass die Aufnahmen im November 2008 in den UFO-Studios in Berlin stattfanden.

Twana wurde in Oklahoma geboren und wuchs in Texas auf. Nach einem Job als Sängerin auf einem Kreuzfahrtschiff siedelt sie nach Europa über, so geht es von Amsterdam über Köln schließlich nach Berlin.
Nach einem Engagement im Friedrichstadtpalast erscheint 2001 die erste Platte, "Calling Card".
Produziert worden ist die neue Scheibe letztlich dann in New York und niemand Geringerer als Adam Holzman, genau, jener Keyboarder, der einst bei Miles Davis die Tasten drückte, war der Produzent, und als Keyboarder ist er auch hier dabei.
Der Vater von Adam, Jac Holzman, wurde zum Mentor dieses Projektes. Dieser Name dürfte so manchem Musikliebhaber geläufig sein, ist er doch der Gründer von Elektra Records.
Wenn man die Pressemitteilung und sonstige Äußerungen zu dieser Künstlerin liest, wird man automatisch hellhörig, werden doch gewaltige Erwartungen geweckt. Da ist von »gesanglichen Qualitäten, die dem Vermögen Whitney Houstons ähneln, der Sensibilität von Sade entsprechen und unbändige Kraft, wie die Stimme von Melissa Etheridge mitbringt «.
Nun, ich bin 'gewarnt'!
Um die Spannung gleich zu nehmen, ich erkläre mich bereit, obige Aussagen für Sade gelten zu lassen. Das gilt unter anderem für die Gestaltung des Titels "Turn Out The Light", in dem ganz hintergründig und 'smooth' Musik vor sich hin plätschert - absolut geeignet für jeden gestressten Besucher einer Loungebar. Eigentlich ist hier nicht viel, was passiert, nichts, was wirklich Akzente setzen würde. Da fehlt mir einfach etwas, das ist sehr, sehr kühl, was Emotionen angeht (aber:»everything's fine« , so im Text).
Man muss da schon auf Tracks wie "Keeping Time" warten, um etwas aus der 'Nebenbei-Hör-Lethargie' gerissen zu werden.
Bei "Take Me Back" fällt die gestalterische Arbeit des Bassisten auf. Zusammen mit der Perkussion wird ein weicher Teppich gewebt, auf dem der Gesang schwebt - unterstützt von zarten Gitarrentönen. Diese Geschmeidigkeit ist sehr angenehm. Selbige wird im nächsten Stück fortgeführt, das heißt, der Hörer wird quasi genötigt, zu entschleunigen.

Und nun "Keeping Time": Energie! Ah, ja, da legt der Drummer nun etwas Kohle auf, treibt an, einige Fetzen vom Fender Rhodes sowie leichte Synthieklänge und die akustische Gitarre malt die freien Felder aus. Rhodes singt sehr gefällig und macht nun auch etwas mehr Druck. Im Mittelteil wird es auch noch fast leicht jazzig, wenn das E-Piano anhebt, doch viel zu schnell vorbei ist dieser 'Ausbruchsversuch'. So bleibt es auch hier bei virtuosen Sprenkeln, die insofern nur verheißungsvoll bleiben.

Was fällt sonst auf? Sanfter Funk ("Bidin' My Time"), auch leichte Jazz Rock/Fusion-Anteile auf "Hide & Seek", hier wechselt die Stimmung dann auch einmal angenehm, oder eine sanfte Hinwendung zu südamerikanischer Stimmung auf "Seed", ganz sachte von Eudinho Soares auf der Akustikgitarre gestaltet.
Bei "Letter To The Devil", in tieferer Stimmlage vorgetragen, hebt die Künstlerin ihre Stimme auch in höhere Tonlagen, was die Band aber leider nicht veranlasst, mitzuziehen. Raum dafür wäre genug vorhanden. Leider nur einmal erfolgt der leise Einsatz des Saxofons, auf "The Long Run", diese Abwechslung hätte dem Album auf mehreren Titeln sicher gut getan.

Einmal gar vernehme ich eine etwas stärker akzentuierte, elektrische Gitarre, und zwar auf dem schon fast kraftvoll gespielten "Cherish The People", aber mit "Sun" werden wir dann wieder mit sehr lauschigen Klängen verabschiedet.
Es überwiegen die Songelemente, jazzmäßige Improvisation ist weitestgehend ein Fremdwort. Da bedarf es dann schon eher einer Cassandra Wilson, um mich auf diesem 'Terrain' kräftiger zu packen.
Mir ist das bei aller hoher Musikalität und Professionalität zumeist zu glattgebügelt, so verspüre ich wenig Leidenschaft bei den meisten Titeln. Selbst die langsamsten Songs einer Roberta Flack versprühen meiner Meinung nach mehr Feuer ...

...und von Adam Holzman ist auch nicht viel zu hören...

Musiker:

Twana Rhodes (vocals)
Eudinho Soares (guitar)
Jan Fabricius (bass)
Matthias Wendl (drums)
Adam Holzman (keyboards, piano, synth - #3, 4, 7, 8, 9, 12, 13)
Aaron Heick (saxophone -#10)
Freddy Cash (bass - #8)
Jane Getter (guitar - #8, 12)
Lionel Cordew (drums - #8, 13)

Titel:


01:Take Me Back (3:42)
02:Child Of Mine (7:58)
03:Keeping Time (5:04)
04:Bidin' My Time (5:00)
05:I Do (6:05)
06:Letter To The Devil (3:46)
07:Turn Out The Light (6:10)
08:Hide & Seek (4:06)
09:The Winged Man (6:02)
10:The Long Run (5.14)
11:Seed (4:07)
12:Cherish The People (4:58)
13:Sun (4:12)
(all lyrics & songs written by Twana Rhodes)


http://www.twana-rhodes.com/

Wolfgang
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Re: Twana Rhodes - Home - The U.F.O. Sessions

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Gepostet: 28.02.2011 - 14:31 Uhr  ·  #2
zu glatt?
Dann wäre es ja fast etwas für mich.
firebyrd
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Re: Twana Rhodes - Home - The U.F.O. Sessions

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Gepostet: 28.02.2011 - 19:35 Uhr  ·  #3
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