Larry Carlton - Plays The Sound of Philadelphia

A Tribute To Kenny Gamble & Leon Huff

 
firebyrd
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Larry Carlton - Plays The Sound of Philadelphia

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Gepostet: 30.04.2012 - 15:36 Uhr  ·  #1
Larry Carlton - Plays The Sound of Philadelphia

Der Untertitel zu dieser neuen CD Larry Carlton’s lautet: "A Tribute To Kenny Gamble & Leon Huff".
Wer war denn das noch gleich? Viele unter uns werden sich erinnern an den 'Phillysound', der uns solche Bands und Künstler wie Harold Melvin & The Blue Notes, Billy Paul oder MFSB bescherte. 1971 gründeten Gamble und Huff das Label Philadelphia International Records und legten damit einen Grundstein für viele erfolgreiche Jahre. "Plays The Sound of Philadelphia" ist nun eine Widmung an diese beiden Herren.

Produzent Billy Terrell hat dem Gitarristen namhafte Künstler zur Seite gestellt, als da wären Paul Shaffer (der langjährige 'Musical Director' für David Letterman) an der Orgel, mit Christopher Li'nard Jackson einen Bassisten, der schon mit den Stars des Phillysounds spielte, sowie Carla Benson, die ein Originalmitglied von MFSB ist. Alle anderen etablierten sich durch ihre Zusammenarbeit mit vielen bekannten Stars aus Jazz, Blues, Rhythm & Blues, Rock und Pop ebenfalls in der Musikszene. Musikalisch konnte insofern erst einmal gar nichts schief gehen, die Qualitätsmesslatte der Musik ist hoch aufgelegt worden.

Allerdings dürfte es auch jene Schar von Kritikern geben, die diese Musik eher höhnisch als 'Fahrstuhlmusik' bezeichnen werden. In der Tat, während des ersten Titels stellt sich schnell der Begriff 'Smooth Jazz' ein, wenn weibliche Background Vocals auf hintergründig agierende Bläser treffen und ein slappender Bass mit dem groovenden Schlagzeug die Grundlage für sanft perlendes Gitarrenspiel bildet.
Klar, hier geht es schließlich um Phillysound, und das ist unzweifelhaft Unterhaltungsmusik, aber hochwertig und wohl durchdacht hinsichtlich Komposition und Arrangement. Das erinnert zum Teil stark an jene Phase von Wes Montgomery, als seinerzeit die Produzenten versuchten, ihn auf Kosten seines innovativen Gitarrenspiels in den Kommerz zu drängen.
So kann Larry Carlton auch hier keine Glanzleistungen vollbringen, das ist jedoch mehr als solide, das ist perfekt, aber nicht kalt. Vielmehr verstehen er und seine Band, den alten 'Schlachtrössern' ein anderes Leben einzuhauchen. Das ist nicht das plumpe Nachspielen des typischen Phillysounds, hier ist durchaus etwas mit eigenem Charakter entstanden - leichtfüßig ist es eben, dennoch sollte man unterscheiden zwischen gut und schlecht. Und schlecht ist das überhaupt nicht, dazu ist die Musik mit viel Gefühl und Herzblut eingespielt worden.
Nur ist das Ergebnis für einige vielleicht zu glatt. Mich jedenfalls entspannt diese Art Musik, die zwar einerseits gut im Hintergrund laufen kann, ohne zu stören, aber andererseits auch so viel Potenzial aufweist, um aufmerksam zu lauschen und sich an den wirklich schönen Harmonien zu erfreuen.

Dezente Einwürfe von der Wah Wah-Gitarre und dazu ein gefühlvoller Gesang, so groovt "Drownin' In The Sea Of Love" mit eingängigem Sound dahin - ein wirklich feiner Song, der mit einem kleinen, aber feinen Gitarrensolo veredelt wird. Schade nur, dass nach etwas über drei Minuten bereits ausgeblendet wird. Ich hätte mir die Stücke gern etwas länger gewünscht, um den Solisten doch noch etwas Spielraum zu geben. Selbst im Fusion-Lager vergangener Tage gab es längere Spielzeiten. So wirkt die Musik letztlich sehr kompakt. Allerdings gewinnt auf diese Weise auch die Abwechslung an Boden.
Trotz der oft vorherrschenden relativen Einförmigkeit des Phillysounds, präsentiert die Band unterschiedliche Interpretationen. Das Ergebnis ist Musik ohne viel Tiefgang, aber mit hoher Qualität vorgetragen, und das Wichtigste ist (für mich), dass sie prächtig unterhält, gute Laune und Füße wippen inbegriffen.

Musiker:

Larry Carlton (guitars)
Tony Desare (piano, rhythm charts)
Paul Shaffer (organ)
Tommy Byrnes (rhythm guitar)
Christopher Li'nard Jackson (bass)
Andrea Valentini (drums)
Vic Stevens (percussion)
Bill LaBounty (vocal performances)
Carla Benson (background vocals)
Charlene Holloway (background vocals)
Mark Douthit (sax)
Darcy Hepner (baritone sax)
Steve Guttman (1st trumpet, horn charts)
Nick Marchione (trumpet)
Dale Kirkland (trombone)
Chris Komer (french horn)

Titel:

01:Could It Be I'm Falling In Love [Seals/Seals] (4:29)
02:Back Stabbers [Huff/McFadden/Whitehead] (3:32)
03:If You Don't Know Me By Now [Gamble/Huff] (3:02)
04:Drownin' In The Sea Of Love [Gamble/Huff] (3:30)
05:I'll Be Around [Bell/Hurtt] (3:34)
06:You Make Me Feel Brand New [Bell/Creed] (4:57)
07:Bad Luck [Carstaphen/McFadden/Whitehead] (3:25)
08:Never Gonna Give You Up [Butler/Gamble/Huff] (3:06)
09:Mama Can't Buy You Love [Bell/James] (3:47)
10:Only The Strong Survive [Butler/Gamble/Huff] (3:06)
11:Mighty Love [Hawes/Jefferson/Simmons] (2:40)


http://larrycarlton.com/wordpress/

Wolfgang
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Triskell
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Re: Larry Carlton - Plays The Sound of Philadelphia

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Gepostet: 30.04.2012 - 15:50 Uhr  ·  #2
Das Gitarrenspiel erinnert mich an George Benson.
Scoot
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Re: Larry Carlton - Plays The Sound of Philadelphia

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Gepostet: 30.04.2012 - 23:10 Uhr  ·  #3
Ich höre da jetzt mal rein....
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