Tony Denikos - Under The Church

 
firebyrd
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Tony Denikos - Under The Church

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Gepostet: 17.08.2012 - 08:21 Uhr  ·  #1
Tony Denikos - Under The Church


Tony Denikos stammt aus Maryland und soll regional wohl schon eine Größe im Geschäft sein, doch so richtig bekannt geworden ist er über die Grenzen hinaus noch nicht. Dabei wurde in Europa in diversen Radiostationen viel Werbung gemacht und sein 2009er Album “Already Gone“ erreichte immerhin Platz zwei der Euro American Charts. "Under The Church" ist seine sechste Veröffentlichung inklusive zweier Kompilationen.

Nun geht es also weiter und die Musik startet mit einem locker aus dem Ärmel geschüttelten Song, der mich gesanglich ein wenig an Bugs Henderson erinnert, wenn dieser ähnlich undeutlich und sehr texanisch sang. Der Opener klingt wie eine Mischung aus ein wenig 'spelunkigem' Honkytonk-Sound mit jazzig-lasziver Ausrichtung - auf jeden Fall nicht uninteressant, wie das rüberkommt... auf gewisse Weise ganz cool, wie das kurze knackige Gitarrensolo, das ich leider keinem Musiker zuordnen kann, weil der CD alle Angaben zum Line-up fehlen.

"Under The Church" - wie passend, dass da die Orgel schwillt und ein Tamburin begleitet, bis dann eine harmonische Begleitung durch weitere Instrumente schön klingend einsetzt. Hier quillt so etwas wie Musik längst vergangener Tage aus den Boxen, ein wenig Greg Copeland vielleicht, einen Hauch von John Prine vernehme ich deutlich, Steve Earle - ja, in diese Richtung geht das, ab an die Westcoast, ein klein wenig Dramatik kommt auch zum Ausdruck. Mir gefällt der Titelsong sehr gut. Das ist Musik, die mich berührt - sehr viel Gefühl wird hier transportiert. Überhaupt ist der Tenor der Musik sehr stark von Emotionen geprägt und das in aller Couleur. Tragik, Freude, Kummer, Melancholie, Entrüstung, Romantik, zusammen in einer stimmigen Melange, sehr authentisch vorgetragen; ganz besonders feinfühlig sind die Arrangements, wenn sich Geige oder Banjo einmischen. Ach, plötzlich fällt mir die Musik von Butch Hancock oder Terry Allen ein, erneut ein Hinweis auf die aus meiner Sicht gewisse texanische Ausrichtung der Musik.

"Tip Of My Tongue", geht wiederum ein wenig in die Richtung Jackson Browne. Zusammengefasst sind das alles Schattierungen der Musik solcher Künstler, die ich zu meinen Favoriten zähle. Tony Denikos kopiert hier jedoch nicht, er reiht sich lediglich in die Liste der Genannten mit einem eigenen Profil ein. Dazu zählt sicher auch seine Stimme, die eigen klingt, nicht immer sehr kraftvoll, aber stets voller Gefühl und Aussagekraft. "I Am What I Am", das hat ein wenig von Tony Joe White und mit "Glimmer" erwartet uns eine schillernde Ballade im seichten Walzerrhythmus. Mit ganz ruhigen Klängen werden wir verabschiedet und ich hoffe, dass man Tony Denikos Gehör schenken wird, ob dieser wirklich gefühlvollen Musik.


Die Songs:

01:High In The Low Country
02:Under The Church
03:No Way Home
04:Tip Of My Tongue
05:Bad Boy Blues (Susie's Song)
06:When The Morning Comes
07:I Am What I Am
08:Glimmer
09:Save Me
10:The Sentence


http://tonydenikos.com/

Wolfgang
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