Adaro - Words Never Spoken

 
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Adaro - Words Never Spoken

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Gepostet: 09.04.2013 - 19:52 Uhr  ·  #1
Adaro - Words Never Spoken

(2004 - Bielfeldt, Kulinsky, Mumm, Pelgen, Treyz)

Label: Tempus Fugit (SPV)

Tracks:
1. Feuertanz
2. Words Never Spoken
3. Mich Wundert Harte
4. Macar E
5. Hermann Kaletzky 1853 (Ansage)
6. Dakar
7. Wigen Wagen
8. Stella Splendens
9. Die 9 Pilger In Rocamadour (Ansage)
10. Non Soffre Santa Maria
11. Wan Si Dahs
12. Marcha D'Anton El Nena
13. Cassano D'Adda
14. Words Never Spoken
15. Sanctus Dominus
16. Palästina
17. Der Todten Tanz
18. Inperayritz

Es ist schon erstaunlich, welche Alben manchmal hier bei mir landen. Bei Adaro handelt es sich um lupenreine Mittelaltermusiker, die sich mehr oder minder klassischem Minnesang bzw. mittelalterlicher Musik im allgemeinen verschrieben haben. Was das ganze für Progrockfans interessant macht ist, bei allen mittelalterlichen Klängen, angefangen bei der althochdeutschen Sprache bis hin zu Instrumenten wie der Drehleier oder dem Dudelsack, immer auch ein gewisser Rockmusikeinschlag, denn Adaro verzichten auch nicht auf elektrische Gitarren und Schlagzeug - sie bemühen sich also nicht, die mittelalterlichen Klänge naturgetreu zu reproduzieren, sondern lockern das Schema mit zeitgenössischen Instrumenten und Rhythmen auf.

Nun gibt oder gab es einige Bands aus dem Progressive Rock, die gerne mal Einflüsse aus der mittelalterlichen Musik in ihren Klang integriert hatten, Gentle Giant z.B., die selbst wiederum von neueren Bands immer wieder auch zitiert wurden. Adaro befinden sich damit sozusagen auf dem anderen Ende der Wippe. Hier gibt es sehr viel mittelalterliches und immer wieder auch einen (wohl nicht unbedingt beabsichtigten) Ausflug in progressivere Gefilde, in denen die Musik als solches einfach beheimatet ist.

"Words Never Spoken" selbst ist die Neuauflage einer EP der Band aus dem Jahr 1999, die zwischenzeitlich vergriffen war und jetzt neu aufgelegt wurde, aufgewertet durch zusätzliche Liveaufnahmen aus dem Jahr 2004, was dann die CD fast randvoll füllt und für das Geld reichlich Gegenwert bietet. Das Booklet zeigt sich auch sehr informativ. Neben allen Texten findet man dort auch Informationen zum Ursprung des jeweiligen Liedes. Adaro sind zwar sicherlich nicht dem Progressive Rock zuzuordnen, doch können sich Fans des Genres auf jeden Fall von der Musik angesprochen fühlen. Abseits aller Genregrenzen ist die Musik von Adaro mitunter sehr romantisch, vor allem wenn die zweite Sängerin und Drehleierspielerin Konstanze Kulinsky zum Mikro greift (was sie zu selten tut, wie ich finde), wie bei ""Wigen wagen" zu hören, rockiger geht es dagegen bei "Mich wundert harte" zu, aber auch instrumentale Stücke fehlen nicht, wie das mitreißende Drehleierstück "Feuertanz" oder das sehr elegische, vom Dudelsack gespielte "Marcha d'Antón el Nenu". Generell verleihen die heutzutage doch recht selten benutzten mittelalterlichen Instrumente sowie die archaische Sprache der Musik ihren ganz besonderen Charme und Zauber. "Words Never Spoken" könnte sich damit als echter Geheimtip erweisen. Adaro sind ein bunter Tupfer am äußersten Rand des Progrocks, nicht wirklich dort angesiedelt, aber mit vielem ausgestattet, was Progfans lieben.

11 Punkte

TO für den Musikzirkus

Amazone schreibt:
„In der Sparte Deutscher Mittelalterrock gehören Adaro wie Kreator zum Thrash Metal, nun haben sie eine Extended Edition der verschollenen Sammler- EP Words Never Spoken auf den Markt geworfen. Bevor nun jemand Ausverkauf brüllt sollte er sich zügeln, denn diese Version hat es in sich, zu den eigentlich EP-Tracks wurden noch 14 weitere Songs zugefügt. Alle wurden auf einem Fanclub-Konzerts in Tübingen aufgenommen und enthalten Songs der Band von '98 bis zum Jahre 2001.
Den richtigen Einstieg auf fast 78min Mittelaltermusik bietet bereits das Drehleierstück Feuertanz auf den folgenden Minuten bieten Adaro ihre volle Spielkunst zur Schau, ob es nun orientalisch angehauchte Songs wie Dakar oder härtere Gitarrentracks wie Wan Si Dhas sind, die Scheibe wird nicht langweilig. Langweilig wird sie alleine schon wegen des spielerischen und Gesangtechnischen Könnens nicht, hier fällt einem besonders der Engelsgesang von Drehleierspielerin Konstanze Kulinsky auf.
Noch eine Besonderheit auf dieser Cd sind die beiden Ansprachen oder besser gesagt Geschichten Hermann Kaletzky 1853 und Die 9 Pilger In Rocamadour, die durch den Witz von Sänger Cristoph Pelgen diese Cd deutlich auflockern.
Ich kann die Cd eigentlich nur jedem wärmstens Empfehlen der sich für Mittelalterrock interessiert, hört mal rein es lohnt sich sicherlich.„
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