Narada Michael Walden - Thunder 2013

 
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Narada Michael Walden - Thunder 2013

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Gepostet: 25.09.2013 - 19:37 Uhr  ·  #1
Meine Vorliebe für Jazz Rock hat mich in den Siebzigern auch mit Narada Michael Walden zusammengebracht. Zuerst las ich den Namen des am 23. April 1952 in Michigan geborenen Schlagzeugers 1974 auf der Platte "Apocalypse" des Mahavishnu Orchestras, als er seinen dortigen Vorgänger Billy Cobham ablöste.

1976 veröffentlichte er sein erstes Soloalbum, "Garden Of Love Light", seinerzeit mit David Sancious an den Keyboards aufgenommen. Die Musik war recht religiös inspiriert und der Name Narada stammt dann auch von einer Begegnung mit dem Guru Sri Chinmoy in den frühen Siebzigern. Regelmäßig, bis 1988, veröffentlichte er weitere Soloplatten.

Danach wurde es in dieser Richtung stiller, doch sollte man bedenken, dass der Musiker zwischenzeitlich enorm rührig als Produzent war und zwar im Bereich von Pop, Soul und Rhythm & Blues. Unter anderem erhielt er einen Grammy als 'Producer Of The Year' im Jahre 1988. So hatte seine Zusammenarbeit mit Musikern wie Whitney Houston, Aretha Franklin, Starship oder Sister Sledge auch Zugriff auf die musikalische Ausrichtung seiner eigenen Platten genommen, mit der Folge, dass der gute alte Jazz Rock der Siebziger fast verschwunden war. Letztlich wurde dadurch bescheinigt, dass Walden über ein umfangreiches musikalisches Spektrum verfügt, Jazz, Rock, Pop, Funk, R&B und Fusion beinhaltend. 1985 eröffnete er übrigens auch ein eigenes Tonstudio, die Tarpan Studios.

Ja, und nun ist die neue Platte auf dem frisch entstandenen eigenen Label Tarpan Records erschienen und ich war gespannt, wie er heute klingen würde. Zunächst, denke ich, ist es wichtig zu erwähnen, dass der Drummer die beiden letzten Jahre regelmäßig mit Jeff Beck, mit dem er bereits in den Siebzigern zusammenarbeitete, auf Tournee unterwegs war. So dürfte dessen musikalische Ausrichtung auch auf die nun entstandene Musik abgefärbt haben. Und so ist es dann wohl auch, allerdings mit einer vorwiegend auf recht kräftigen Rock ausgelegten Richtung. Gleich der erste Titel erinnert jedoch mehr an Hendrix als an Beck, und mit dem zweiten Song marschiert es auch munter in Jimis Richtung weiter. Dabei rockt es hart mit einem Touch Funk im leicht versetzten Rhythmus. Dazu ein breitbandig-satter Klang von Bass und Gitarre, ein wenig vom Sound von Sly & The Family Stone schleicht sich ebenfalls ein. Insofern ein sehr lebhafter Song mit kraftvollem Gesangseinsatz des Protagonisten. Ja, im Laufe der Zeit hat sich sein Gesang doch verbessern können.

"Shake The House", es wird munter weiter geschüttelt und dazu trägt auch der engagierte Einsatz des Gitarristen Matthew Charles Heulitt bei, der einer der gefragtesten Gitarristen der Bay Area sein soll. Auf "40 Days" versucht er in einer geheimnisvoll wirkenden Atmosphäre eindeutig, in Richtung Beck zu spielen - genau so hätte ein Titel mit diesem auch klingen können. Schon fast von Prince stammen könnte "New York City". Eine Rockballade gibt es mit "We Belong Together" und "Dragonfly" fällt mit leicht indischem Ausdruck auf, sodass sich die Ausprägung der Musik insgesamt nicht auf einen Stil konzentriert.

Somit ist ein rundum zufriedenstellendes Werk für alle entstanden, die einen professionellen Rocksound mit etwas Groove und einem Hauch R&B mögen. Dieses wird noch einmal mit dem Abschlusstitel kraftvoll zusammengefasst - diesen Song hätte auch Buddy Miles in seinen besten Tagen vorlegen können. Gleichzeitig als reines Instrumental-Album wird nun auch die EP "Rising Sun" mit den weitgehend gleichen Musikern erscheinen.

Narada Michael Walden (drums, keyboards - #2,4,7,9,12, vocals - #2-8, 11-14, synth bass - #3,5, bass - #4,6, glockenspiel - #7)
Angeline Saris (bass - #1,2,5,9-15)
Matthew Charles Heulitt (guitars, except - #12)
Frank Martin (keyboards, exept - #4)
Nikita Germaine (background vocals - #2,11, vocals - #6,12,14)
Joel Angelo Margolis (keyboards - #3, percussion - #3)
Jim Reitzel (bass - #3,6, percussion - #5,6,8,11,14, organ - #7, drum programming - #10, keyboards - #10,12, synth bass - #10, guitar - #12)
Troy Lampkins (bass - #7)
T.M.Stevens (bass - #8)
Katie Mersereau (bells - #8)
Amit Datta (guitar - #10)
Pandit Prakash Sontakke (electric slide guitar - #10)


01:Thunder [Walden, Heulitt, Martin, Saris] (1:27)
02:Throw Your Hands Up [Walden, Bryant] (3:45)
03:Shake The House [Walden, Margolis, Cohen, Heulitt] (3:38)
04:40 Days (feat. Matthew Charles Heulitt) [Walden] (5:50)
05:Shirley May [Walden, Heulitt] (2:59)
06:New York City [Walden] (2:38)
07:We Belong Together [Walden, Heulitt] (4:12)
08:Down Low [Walden, Cohen, Mersereau] (3:18)
09:Miracle Of Fatima (Dedicated To Mother Mary & The Children Of Fatima) [Walden] (4:44)
10:Dragonfly [Walden, Begley, Reitzel] (5:05)
11:Movin' On [Walden, Heulitt, Brooks, Margolis] (3:42)
12:Dreams Of Vinyl (feat. Nikita Germaine) [Walden, Reitzel, Begley, Ambrose] (4:50)
13:Don't Wanna Let You Go [Walden, Schmidt] (3:13)
14:Power [Walden, Margolis, Mersereau] (3:26)
15:Thunder Angel Funk (feat. Angeline "Angel Funk" Saris) [Walden, Heulitt, Martin, Saris] (3:26)

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