Martin Turner-BJH (Les Holroyd) und Manfred Mann 25.10.13

 
sunny
 
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Martin Turner-BJH (Les Holroyd) und Manfred Mann 25.10.13

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Gepostet: 04.11.2013 - 07:09 Uhr  ·  #1
Nachdem es mit Würzburg nicht geklappt hatte, war also Aalen (Ostalb) angesagt.
Mit den Rock-Legenden waren wir wirklich gut bedient.
Martin Turners Wishbone Ash, Barclay James Harvest featuring Les Holroyd und
Manfred Mann's Earth Band kommen nicht alle Tage in die beschauliche Ecke.

Die Greuthalle in Aalen war anfangs überschaubar gefüllt und so kam kein großes Gedrängel an dem Essensstand bzw. Getränkestand auf. Verwunderlich immer wieder die Preise, Wasser 3.-€ und das gutgefüllte Weinschorle 3,50.-€ in 0,5 l versteht sich, na gut egal.
Die etwas wenigen Stehtische luden schnell zu Gesprächen ein, eins vorweg keiner brauchte Ohrenstöpsel und Tinnitus scheint weiter verbreitet zu sein, wie man denkt.

Ziemlich pünktlich um 19:00 h betrat Martin Turner Wishbone Ash die Bühne und brachten sofort Stimmung in den Saal. Der Sound war in allen Ecken sehr gut. Der charismatische Frontmann ist ein Original und ein Profi durch und durch. Das meiste wurde von der „Argus“ gespielt, wobei bei Blowin‘ Free als Übergang zu Jail Bait ein dicker Patzer vorkam. Lady Jay, Warrior oder Living Proof und wurden ca. in 50 Minuten den Zuhörern vorgespielt. Martin Turner hat mit Ray Hatfield (Gitarre) Danny Willson (Gitarre) und Dave Wagstaffe (Schlagzeug) eine durchaus sehenswerte und vielseitige Band. Der Vergleich zu den anderen Wishbone Ash ist der, dass Martin Turner die alten Sachen spielt und Andy Powell spielt einen Mix aus alt und neu. Mir gefallen beide Bands, weil sie sich überhaupt von ihrer Art her nicht groß überschneiden. Überhaupt hat Martin Turner erstklassige Musiker, dies sollte man auch mal erwähnen. Bei einigen Liveauftritten war Keith Buck noch mit bei, der zusammen mit Ray Hatfield bei der Band Talon-Best of the Eagles mitwirkte. Ray Hatfield ist auch Solo unterwegs, zu empfehlen sind beide CD’s. Zurück zu Martin Turner, schade das diese Band den Opener machen musste und ohne Zugabe von der Bühne trabte.
In der Pause war ich doch mehr als erstaunt, als ich am Merchstand original Wishbone Ash T-Shirt zum Kauf angeboten bekam. Die Motive „Argus“ und „Pilgrimage“ bzw. „New England“ waren nicht mehr in der Standard Größe XL vorhanden, komisch früher war die Größe M noch gängig.

Nach der Umbaupause betrat korrekt ausgeschrieben Barclay James Harvest featuring Les Holroyd die Bühne. Ich traute meinen Augen nicht, was sich da bot.
Liebe BJH Fans überlest das Ganze einfach.
Les Holroyd hatte einen Radius der einem Bierdeckel gleicht, Aufmerksamkeit bekam er gleich, als er den Eingangssong mit rosa Gitarre zupfte. Die zweite Aufmerksamkeit, als er Magnesiumpulver fürs spielen benötigte. Mag ja sein, er hatte früher die Stimme der Originalband doch das war einfach nicht die Musik die ich von früher kannte. Die Akustikgitarren waren falsch platziert und der Sound fixierte sich hauptsächlich über Michael Byron-Hehir. Mein Kumpel der nicht dabei war meinte, jeder hat mal einen schlechten Tag. (Er ist BJH-Fan durch und durch)
Ich wurde schon damals mit der Musik nicht so vertraut und zog wegen des schmalen Geldbeutels andere Bands vor.

Michael Byron-Hehir (Lead guitar, acoustic guitar, backing vocals.)
Colin Browne (Keyboards, acoustic guitar, backing vocals)
Steve Butler (Backing vocals, percussion, keyboards, additional guitar)
Louie Palmer (Drums and percussion)

Mag sein das John Lees einen besseren Part abgibt, aber Les Holroyd spielte sich in einen Feng Shui Vortrag. Selbstverständlich durften diese 2 Zugaben mit „Hymn“ und „Life is for living“ spielen, somit waren einige Pärchen engumschlungen vor der Bühne auch glücklich gestellt.
Fazit: die Musik ist Apothekenpflichtig oder mit Räucherstäbchen erträglich.

Wieder nach einer Umbaupause, betrat endlich Manfred Mann's Earth Band die Bühne.
Ich war fasziniert und gleichzeitig erstaunt was die alten Säcke wirklich draufhaben.
Ein krönender und bleibender Abschluss sollte es werden, Robert Hart, der neue Sänger passt richtig gut zur Band, hat eine geniale Stimme und hatte das Publikum sehr gut im Griff. Er powerte immer wieder, seine Showeinlagen mit dem Mikroständer waren für mich nervig und daneben. Ich denke einmal den Mikroständer über Kopf ist okay, aber keine 10-mal. Nun denn einen gefällt so was mir überhaupt nicht. Die Solos von Mick Rogers und Manfred Mann waren klasse und haben viele verzückt, der Mann an der Gitarre ist ein Unikum und prägt den Musikstil inklusive Manfred Mann. Bei father of day father of night war Mick Rogers am Gesang und meiner Meinung nach der beste Song des Abends.

Dies ist eine Aufnahme aus Heilbronn, wo auch gut vorgetragen wurde:
http://www.youtube.com/watch?v=FyE5h9KeyB8

Ansonsten bleibt die Diskussion um die Setliste, die seit 1994 fast unverändert steht.

Band:
Manfred Mann (Keyboard und Gesang)
Robert Hart (Gesang seit 2011)
Mick Rogers (Gitarre, Gesang)
Steve Kinch (Bass)
Jimmy Copley (Schlagzeug)

Setliste:
Bobby
Martha
Dancing
You Angel
Father
For You
Carol
Blinded
Davy
Zugabe: Quinn

Mighty Quinn ist seit vielen Jahren das Schlusslied, ich glaub einmal wurde dies verändert beim Livekonzert in Moskau.

Da fachkundige MMEB Band unter uns sind, hoffe ich auf etwaige Verbesserung.
Die Setliste habe ich dank einer kleinen Aufwendung mein eigen nennen können. Der Sound war bei allen Bands fantastisch und ansprechend und wann kommt man schon in die erste Reihe.
Sitzpreise gab es gegen Aufpreis auch, doch als Manfred Mann spielte kamen viele in den Stehbereich.
Maddrax
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Re: Martin Turner-BJH (Les Holroyd) und Manfred Mann 25.10.13

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Gepostet: 04.11.2013 - 08:57 Uhr  ·  #2
Hey Sunny!
Danke für die ausführliche und sehr gute Konzert-Festivalkritik

Wie schon anderer Stelle geschrieben, Martin Turner's WA würde ich SEHR GERNE auch mal Live sehen, weil
a) Auch schon mehrfach geschrieben: A. Powell's WA für mich wegen der brachialen Lautstärke bei Livekonzerten untragbar sind.
b) ich eher auf die "alten" WA stehe und daher von der Songauswahl beim Turner's WA wohl besser bedient werde.

Hat leider noch nicht geklappt mit einem konzert von Martin Turner's Wishbone Ash ... vielleicht klappt es irgendwann mal...


BJH kann ich net viel dazu sagen. Ich kenn ein paar ihrer Hits, das wars auch schon. live habe ich sie noch nie gesehen.
Würde ich aber auch gerne mal, weil die Hits gefallen mir eigentlich sehr gut.


Manfred Mann's Earth Band hast Du eigentlich genau das geschrieben, was auch mich immr wieder zu den Konzerten hintreibt. Das sind einfach starke Könner an ihren Instrumenten, allen voran "Mr. Earthband" Manfred Mann an den Keyboards.
Hat er auch wieder sein tragbares Keyboard gespielt ?
Die set-list, na ja. Das ist schade.
Ich glaube die einzigste wirkliche Änderung war das wieder in sRepertoire aufnehmen von Cpt. Bobby Stout...und das ist nun auch schon wieder etliche Jahre her ...

Sunny, wir sehen und ja dann höchstwahrscheinlich bei Epitaph in "Bense"

So long
badMoon
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Re: Martin Turner-BJH (Les Holroyd) und Manfred Mann 25.10.13

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Gepostet: 04.11.2013 - 12:08 Uhr  ·  #3
Hallo Sunny,

vielen Dank für Deinen Bericht und Deine Mühe.

Zu Wishbone Ash und BJH kann ich, da live noch nicht erlebt, leider nichts sagen.

Bezüglich MMEB teile ich Deine Meinung. Das ist einfach eine phantastische Liveband, jeder Ton sitzt punktgenau. Das sind einfach Profis. Den aktuellen Sänger habe ich noch nicht erlebt, aber er scheint ja richtig gut zu sein, wenngleich mir der Showfirlefanz mit dem Mikrophon schon auf den Keks gehen würde. Das ist ja eben nicht der Mercury.

Was die Setlist betrifft, entspricht sie im Wesentlichen tatsächlich der der vergangenen Jahre. Das kann ich bei einer Band, die einen solchen Songfundus hat, einfach nicht verstehen. Zumal mit dieser Setlist bei Weitem nicht das beste Songmaterial auf die Bühne gebracht wird. Mit Mick Rogers hat der alte Manni tatsächlich einen hervorragenden Gitarristen im Team. Und seine Darbietung von "Father" - sowohl an den Saiten als auch am Mikro - ist in der Tat zum Niederknien. Absolut unverständlich, dass M.M. den Song einmal aus der Setliste kippen wollte. Gottseidank hat Rogers genügend Rabatz (hahahaaaa) gemacht, und diese Perle blieb dem Publikum erhalten.

Anlässlich der fast unveränderten Setlist würde ich jedoch momentan kein Konzert besuchen. Lediglich, wenn Frau C. den Wunsch verspürt, könnte ich mich aufraffen. Das fällt dann sowohl unter "ihrzuliebe" als auch unter "musikalische Resozialisierung".

:-F
sunny
 
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Re: Martin Turner-BJH (Les Holroyd) und Manfred Mann 25.10.13

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Gepostet: 05.11.2013 - 07:30 Uhr  ·  #4
das Rahmenprogramm passte soweit, bis auf den Totalausfall von Barclay James Harvest featuring Les Holroyd.
Ich denke das hat auch Martin Turner gewurmt, keine Zugabe ist schon der Hammer.
Im Liveact bei Martin Turner sind die alten Klassiker, man wird mit Sicherheit keine Musik der Neuzeit hören. Die Musik selbst war ideal, hier hatte man am Mischpult eine gute Hand.
In allen Teilen der Halle gute Soundqualität und nicht zu laut.
Der Vergleich zu Andy Powells Wishbone Ash, die sind lauter keine Frage.

Manfred Mann spielten trotz unveränderter Setliste überraschend gut.
Die Solos mit Manfred Mann tragbares Keyboard und Mick Rogers sind herausragend,
hier waren wirklich "Gute " am Werk. Manfred Mann suchte bei fast allen Stücken die Nähe zu Mick Rogers.
Auch hier muss ich sagen, es lohnt sich!
Vom Sound her, klar, war alles einen Tick lauter, obwohl ich wusste, alte Setliste,
die Showeinlage von Robert Hart, wahrscheinlich würde ich es mir noch einmal antun.

Ihr Handwerkzeug beherrschten alle Musiker.
moody
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Re: Martin Turner-BJH (Les Holroyd) und Manfred Mann 25.10.13

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Gepostet: 10.11.2013 - 10:10 Uhr  ·  #5
Wäre bestimmt besser gewesen, man hätte nur den 2er Pack (WA und MM) präsentiert weil, mit MM ist es immer eine sichere Bank. WA mit Turner habe ich noch nicht gesehen.

Was ging denn mit BJH schief? Vor Jahren hatte die mal gesehen. Schmalz ohne Ende, wegen des "Stimmchens" von Holroyd.
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Re: Martin Turner-BJH (Les Holroyd) und Manfred Mann 25.10.13

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Gepostet: 10.11.2013 - 10:29 Uhr  ·  #6
Zitat geschrieben von moody

Wäre bestimmt besser gewesen, man hätte nur den 2er Pack (WA und MM) präsentiert weil, mit MM ist es immer eine sichere Bank. WA mit Turner habe ich noch nicht gesehen.

Was ging denn mit BJH schief? Vor Jahren hatte die mal gesehen. Schmalz ohne Ende, wegen des "Stimmchens" von Holroyd.


WA und MM wäre zumindest aus meiner Sicht, viel besser gewesen.
BJH mit Holroyd hat einfach nicht gepasst, hm, Camel wäre eine Option!
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Re: Martin Turner-BJH (Les Holroyd) und Manfred Mann 25.10.13

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Gepostet: 15.11.2013 - 16:30 Uhr  ·  #7
nachdem Martin Turner in Sachen Markenrechte "Wishbone Ash" den Prozess gegen Andy Powell verloren hat, bin ich mal gespannt wie es weitergeht.
So wie es aussieht darf er die Internet-Domain, Bandnamen und Werbung nicht mehr mit dem Markennamen "Wishbone Ash" schmücken.

Kann sich jetzt jeder dazu Gedanken machen.

Inzwischen ist Dave Wagstaffe der Drummer raus, der neue heißt Tim Brown.
Dieser tourte mit Don Airey, Kee Marcello, Phil Campbell, Aynsley Lister, Vivid, Persian Risk, King King, The Garden, Maybe Grace, The Four Tops und Nickolodeon.
moody
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Re: Martin Turner-BJH (Les Holroyd) und Manfred Mann 25.10.13

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Gepostet: 16.11.2013 - 09:23 Uhr  ·  #8
Es ist schon beschämend, wie "alte Freunde" zu Feinden werden.

Man denkt da nur u.a. an BJH, JANE etc.
sunny
 
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Re: Martin Turner-BJH (Les Holroyd) und Manfred Mann 25.10.13

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Gepostet: 16.11.2013 - 10:50 Uhr  ·  #9
Zitat geschrieben von moody

Es ist schon beschämend, wie "alte Freunde" zu Feinden werden.

Man denkt da nur u.a. an BJH, JANE etc.


ja, ist wie im richtigen Leben, solche Aktionen sind einfach Kagge.
Traurig aber wahr!
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