Victor Camozzi - Cactus & Roses
Staubtrocken, dieser Ausdruck wird gelegentlich für die Beschreibung von Musik benutzt, oft im Bereich von Country oder Country Rock. Ja, genauso könnte das auf diese Musik passen, ohne große Schnörkel und Ausschmückungen zieht sie ihre Kreise. Der in Texas geborene und in Idaho aufgewachsene Camozzi legt nach Roadside Paradise sein drittes Album vor.
Dicht und sehr einheitlich präsentiert er Musik, die mich sehr stark berührt. Gleich von den ersten Takten an bin ich gefangen. So ist es eben manchmal, dass ein ganz bestimmter Nerv getroffen wird, und das dann auch über die ganze Laufzeit so bleibt. So sind es bei dieser Platte ganz bestimmte Elemente, die für mich den persönlichen Reiz ausmachen. Diese bewegen sich im Bereich der Begriffe Sehnsucht, Wehmut, Hoffnung, Freude, Wohlgefühl, Zufriedenheit, Lachen, Weinen, Traurigkeit.
Diese Musik im Umfeld von Outlaw-Country und Americana, erinnert mich ganz stark an jene von Greg Copeland, aber auch Gene Clark scheint gelegentlich durch, ebenso wie Terry Allen oder Gary P. Nunn.
Der ansonsten alle Instrumente spielende Matt Downs bekommt dieses Mal prominente Unterstützung von Gary Mallaber am Schlagzeug - einem Sessionspieler, den ich von Platten von Steve Miller, Bob Seger, Van Morrison und ganz vielen anderen kenne. Auch hier bietet er professionellen und sicheren Halt im Rhythmus. Darüber schwebt die eindrucksvolle und sehr ungewöhnliche Stimme des Protagonisten. Eine Stimme, die bei einem 'Schönsingwettbewerb' sicher keine Chance hätte, die aber die Botschaft perfekt und ausdruckstark treffend transportieren kann.
Wir starten mit einem Song über die wirklich wichtigen Dinge im Leben, "Pretty Smile". Ja, ein Lächeln ist es oft nur, das reicht, um jemanden glücklich zu machen. »The little things that catch my eye, are the little things you do so fine«, so heißt es in der Liebeserklärung. "Bottom Of My Broken Heart", hier berichtet Camozzi leicht schunkelnd aus der Tiefe seines gebrochenen Herzens und das wirkt so glaubhaft, als würde einem ein guter Freund diese Geschichte soeben live erzählen. Sehr schön wird es auch dann, wenn die Pedal Steel eingesetzt wird und beim dritten Song ist es dazu der mit dem Tamburin untermauerte Rhythmus, zusammen ergibt das ein Gefühl von Weite und Einsamkeit.
Tragik schwingt mit, wenn die "Ballad Of The Mystiqueros" - erzählt wie ein Märchen - uns in eine kleine Geschichte entführt. Auch hier wieder große Tiefe im Ausdruck, wie ganz besonders auffällig auch im Titelsong: »Cactus and roses, waltzin' teardrops cross the floor, the beautiful way we hurt each other, and never know what for, cactus and roses evermore.« "The Other Side Of The Mountain" schleppt sich lasziv dahin im Stil einiger Songs von Neil Young und mit dem letzten Song geht Camozzi ganz sensibel und emotional das Thema Kokain an.
Diese verschiedenen Eindrücke des Alltags bilden eigentlich die Eckpfeiler für die Musik der ganzen Platte, die weitgehend wie aus einem positiv wirkenden Antrieb läuft. Ja, das ist unaufgeregte Musik, oft sehr im 'Laid-Back-Modus', aber doch stets sehr eindringlich und berührend, sozusagen durch Mark und Bein gehend. Die kurzen Solobeiträge einzelner Instrumente sind sehr gut in die Gesamtstimmung eingeflochten und so gibt es unter anderem sehr schöne Beiträge von Downs an der Gitarre, ganz herrlich ist auch der Einsatz der 12-string auf "Like A Child" gelungen. Jedenfalls hat Victor mit dieser Veröffentlichung bei mir einen absoluten Volltreffer gelandet. Diese Platte hat das Zeug zu einem Klassiker des Genres, das behaupte ich einfach ganz salopp und forsch.
Victor Camozzi (lead vocals)
Danny Wilde (harmony vocals, except - #5)
Helen Henderson (harmony vocals - #5)
Gary Mallaber (drums)
Matt Downs (all other instruments, harmony vocals, except #5)
01:Pretty Smile (3:07)
02:Bottom Of My Broken Heart (3:37)
03:The Lost Girl (3:37)
04:Ballad Of The Mystiqueros (4:35)
05:Cactus And Roses (4:34)
06:Kinda In Love (2:52)
07:Like A Child (3:10)
08:The Other Side Of The Mountain (5:07)
09:Crooked (4:11)
10:Daddy Don't Do Cocaine (3:53)
(all songs written by Victor Camozzi)
http://www.victorcamozzi.com/
Wolfgang
Staubtrocken, dieser Ausdruck wird gelegentlich für die Beschreibung von Musik benutzt, oft im Bereich von Country oder Country Rock. Ja, genauso könnte das auf diese Musik passen, ohne große Schnörkel und Ausschmückungen zieht sie ihre Kreise. Der in Texas geborene und in Idaho aufgewachsene Camozzi legt nach Roadside Paradise sein drittes Album vor.
Dicht und sehr einheitlich präsentiert er Musik, die mich sehr stark berührt. Gleich von den ersten Takten an bin ich gefangen. So ist es eben manchmal, dass ein ganz bestimmter Nerv getroffen wird, und das dann auch über die ganze Laufzeit so bleibt. So sind es bei dieser Platte ganz bestimmte Elemente, die für mich den persönlichen Reiz ausmachen. Diese bewegen sich im Bereich der Begriffe Sehnsucht, Wehmut, Hoffnung, Freude, Wohlgefühl, Zufriedenheit, Lachen, Weinen, Traurigkeit.
Diese Musik im Umfeld von Outlaw-Country und Americana, erinnert mich ganz stark an jene von Greg Copeland, aber auch Gene Clark scheint gelegentlich durch, ebenso wie Terry Allen oder Gary P. Nunn.
Der ansonsten alle Instrumente spielende Matt Downs bekommt dieses Mal prominente Unterstützung von Gary Mallaber am Schlagzeug - einem Sessionspieler, den ich von Platten von Steve Miller, Bob Seger, Van Morrison und ganz vielen anderen kenne. Auch hier bietet er professionellen und sicheren Halt im Rhythmus. Darüber schwebt die eindrucksvolle und sehr ungewöhnliche Stimme des Protagonisten. Eine Stimme, die bei einem 'Schönsingwettbewerb' sicher keine Chance hätte, die aber die Botschaft perfekt und ausdruckstark treffend transportieren kann.
Wir starten mit einem Song über die wirklich wichtigen Dinge im Leben, "Pretty Smile". Ja, ein Lächeln ist es oft nur, das reicht, um jemanden glücklich zu machen. »The little things that catch my eye, are the little things you do so fine«, so heißt es in der Liebeserklärung. "Bottom Of My Broken Heart", hier berichtet Camozzi leicht schunkelnd aus der Tiefe seines gebrochenen Herzens und das wirkt so glaubhaft, als würde einem ein guter Freund diese Geschichte soeben live erzählen. Sehr schön wird es auch dann, wenn die Pedal Steel eingesetzt wird und beim dritten Song ist es dazu der mit dem Tamburin untermauerte Rhythmus, zusammen ergibt das ein Gefühl von Weite und Einsamkeit.
Tragik schwingt mit, wenn die "Ballad Of The Mystiqueros" - erzählt wie ein Märchen - uns in eine kleine Geschichte entführt. Auch hier wieder große Tiefe im Ausdruck, wie ganz besonders auffällig auch im Titelsong: »Cactus and roses, waltzin' teardrops cross the floor, the beautiful way we hurt each other, and never know what for, cactus and roses evermore.« "The Other Side Of The Mountain" schleppt sich lasziv dahin im Stil einiger Songs von Neil Young und mit dem letzten Song geht Camozzi ganz sensibel und emotional das Thema Kokain an.
Diese verschiedenen Eindrücke des Alltags bilden eigentlich die Eckpfeiler für die Musik der ganzen Platte, die weitgehend wie aus einem positiv wirkenden Antrieb läuft. Ja, das ist unaufgeregte Musik, oft sehr im 'Laid-Back-Modus', aber doch stets sehr eindringlich und berührend, sozusagen durch Mark und Bein gehend. Die kurzen Solobeiträge einzelner Instrumente sind sehr gut in die Gesamtstimmung eingeflochten und so gibt es unter anderem sehr schöne Beiträge von Downs an der Gitarre, ganz herrlich ist auch der Einsatz der 12-string auf "Like A Child" gelungen. Jedenfalls hat Victor mit dieser Veröffentlichung bei mir einen absoluten Volltreffer gelandet. Diese Platte hat das Zeug zu einem Klassiker des Genres, das behaupte ich einfach ganz salopp und forsch.
Victor Camozzi (lead vocals)
Danny Wilde (harmony vocals, except - #5)
Helen Henderson (harmony vocals - #5)
Gary Mallaber (drums)
Matt Downs (all other instruments, harmony vocals, except #5)
01:Pretty Smile (3:07)
02:Bottom Of My Broken Heart (3:37)
03:The Lost Girl (3:37)
04:Ballad Of The Mystiqueros (4:35)
05:Cactus And Roses (4:34)
06:Kinda In Love (2:52)
07:Like A Child (3:10)
08:The Other Side Of The Mountain (5:07)
09:Crooked (4:11)
10:Daddy Don't Do Cocaine (3:53)
(all songs written by Victor Camozzi)
http://www.victorcamozzi.com/
Wolfgang
