Zitat geschrieben von dan
Wird ja gerade mal wieder drüber diskutiert (ja, ja die Geschmäcker sind halt unterschiedlich) aber diese höre ich z.B. von ihm immer wieder sehr gerne:
FRANK ZAPPA - ONE SIZE FITS ALL
Zitat geschrieben von MusicalBox
Frank Zappa - Joe's Garage I-III
Nicht zu komplex der Einstieg, aber doch ungewöhnlich: dunkle, hart klingende Gitarren, eine flüsternde Stimme und immer wieder mal ein Xylophon.
Zitat geschrieben von MusicalBox
Frank Zappa & The Mothers - We're only in it for the money
Neben "Absolutley Free" eine meiner Favoriten
Hier wird ja mächtig gezappt! Ein Grund mehr, um auf diese Platte zu kommen:
"The Gloaming"
Verehrt wurde sie mir als „Hörmuster“ von Frau C., dafür nochmals herzlichen Dank!
Aber nun: Zappa und irische Musik, Irish Folk oder was man dafür hält, was dafür ausgegeben wird oder was tatsächlich dort einzuordnen ist? Ja. Zappa und irische Musik. Gehört hat er wohl vieles in seinem Leben, was er für Platten hortete, ist nicht überliefert. Gerne hätte ich mal sein Plattenregal gesehen. Auf irische Musik, noch dazu aus der Folk-Ecke wäre ich nicht gekommen.
Aber es hat 1992 eine Begegnung zwischen Zappa und den Chieftains gegeben, mir allerdings nicht geläufig und eher zufällig habe ich darüber gelesen bzw. ich erinnerte absolut nicht, darüber gelesen zu haben. Zappas „zusammengetragener (eklektischer) Musikgeschmack" wird von Barry Miles in Zappas Biografie beschrieben als von „arabischer Musik zu bulgarischen Volksliedern, von Varèse bis Doo-Wop“ reichend.
Zappa selbst: „Ich glaube, meine Musik beruht vielleicht am ehesten auf den Folkplatten, die ich gehört habe; Musik aus dem Mittleren Osten, indische Musik, solche Sachen. Ich hatte jahrelang etwas namens ‚Music of the desert road’, ein Album mit aller möglichen Volksmusik aus dem Mittleren Osten. Das habe ich mir immer wieder angehört – ich mochte diese Art von melodischem Gespür.“
Irische Folkmusik / Traditionals standen lange oder überhaupt nicht auf Zappas Speiseplan, bis er 1988 (beim Auftritt in einem BBC-World-Service-Programm) auf die Paddy Moloney bzw. die Chieftains traf, wie Barry Miles weiter ausführt. Zappa sei fasziniert gewesen. Erneut trafen sie 1991 bei einer Sendung von BBC Radio 4 zusammen. Zappa erbat sich einen Anruf von Moloney, wenn die Chieftains irgendwann mal wieder in LA seien. Dieses Treffen fand dann auch 1992 statt und es gab sogar eine Session im Zappas UMRK Studio. Aus dieser Session hat es ein Track auf Platte gebracht – „The Greenfields of America“, a-capella gesungen von Kevin Conneff, erschien auf der Chieftains - Platte „The Celtic Harp“ 1993.
Über das Stück „Mac Allistrum’s March / Máirseail Alasdroim“ von „The Celtic Harp“ über „Allistrum’s March“ auf der Platte „The Gloaming“ bin ich nun wieder beim Ausgangspunkt – „The Gloaming“.
Von mir völlig unbeachtet erschien die Platte, unbeachtet wie der größte Teil aller Neuerscheinungen. Die Presse und die Kritiken, wie ich im Nachhinein lesen konnte, überschlagen sich mit Superlativen zur Musik und den Musikern der Band, die Caramel ausführlich vorgestellt hat.
JPC schreibt:
„Zusammen verbinden sie die reiche irische Folktradition mit der zeitgenössischen Musikszene New Yorks. Von eindringlichen irischen Sean-nós-Liedern (benannt nach einem gälischen Gesangsstil) bis hin zu lärmenden Folkexplosionen reicht die Palette an Songs und Sounds, die gleichsam alt und völlig neu klingen.
2011 kamen die fünf das erste Mal zusammen, im selben Jahr gründeten sie ihre Band und gingen in Irland auf Tour, wo ihre Mischung aus eingängigen und sehnsüchtigen Melodien mit Progressivität auf großes Interesse stieß. Das selbst betitelte Debütalbum erhielt in Irland und den USA euphorische Kritiken.
Hier wird noch draufgesattelt:
„,Im Zentrum stehen die zum Niederknien schönen gälischen Melodien zu Texten namhafter irischer Poeten." (Rolling Stone, März 2014)
Und „Stereo“ sowie „Audio“ vermelden:
,,Dem irischen Quintett gelingt ein höchst faszinierender Brückenschlag zwischen gälischer Folklore und New Yorker Avantgarde-Experiment." (Stereo, März 2014)
,,Die Stimmung auf dem exzellent aufgenommenen Album ist sehr ruhig, die Musiker geben ihren Songs und dem Zuhörer viel Zeit und verstärken gerade dadurch die Wirkung ihrer Musik." (Audio, April 2014)
Und es steigert sich bei „Glitterhouse“, wobei ich hier noch auf die Einstufung des „Fiddlers“ Martin Hayes hinweisen möchte: „Fiddle-Player extraordinaire“, was ich mit einer nach oben offenen Anzahl von Ausrufezeichen bekräftigen möchte, !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!........
GLITTERHOUSE
14er. Eine grandiose irisch-amerikanische Allstar-Band: Iarla O´Lionaird (Vocals, ex-Afro Celt Sound System); Martin Hayes (eine kleine Legende, Fiddle-Player extraordinaire); Caoimhin O Raghallaigh (10-string-Hardanger-Geige mit Drone-Strings); Dennis Cahill (Gitarren-As, der eher unauffällig-musikdienlich agiert); Thomas Bartlett (Doveman, s. u.a. Antony & The Johnsons, Rufus Wainwright, am nicht sehr folkig wirkenden Piano). Ihre Musik nimmt ganz schnell gefangen, läßt nicht mehr los, so unfaßbar schön ist sie, so zutiefst anrührend (der Gesang z.B.!), so einfühlsam, so wunderbar gespielt! Irische Folk-Traditionen ja, reichlich, darauf bauen sie auf, aber selten (also: Manchmal doch) richtig pur interpretiert, es klingt irgendwie „anders“, transformiert in einen eigenen/individuellen (und ungeheuer reizvollen) Stil, sporadisch auch versetzt mit (Edel-) Pop-Elementen oder verstecktem Klassik/Jazz-Einfluß, 1x gar irgendwie Avantgarde-artiger kammermusikalischer Extravaganz (überhaupt Kammermusik!), aber folkig grundiert. Sie vereinen leise Tonkunst mit lebhafterem Spiel (gleichzeitig!) und jeder Menge Melancholie, ganz zarte getupfte Klänge (viele) mit unprätentiös melodramatisch-aufwühlenden (wenige), manches wirkt auf so seltsame wie ungemein attraktive Art verzögert. Wie sie z.B. im 16-minütigen (!) „Opening Set“ eine ganz traditionelle irische Ballade beschleunigen/rhythmisieren und zunächst fast unmerklich mit genrefremden „Querschüssen“ unterfüttern (Piano!), ist total begeisternd, faszinierend – und ziemlich einzigartig! Große Kunst, 1 Stunde wundervolle Musik!! (dvd)
Kritiken voller Superlative, überschwänglich ist gar kein Ausdruck, die kriegen sich alle gar nicht mehr ein, können sich kaum halten vor Begeisterung, flippen förmlich aus, lassen die Post abgehen.
Und was soll ich dazu sagen? Sie haben völlig recht!
radiot grüßt!