Unter dem Sand - Das Versprechen der Freiheit
Regie: Martin Zandvliet
Produktionsland: Dänemark / 2015
Länge: 101 Minuten
Darsteller:
* Roland Møller: Carl Rasmussen
* Mikkel Boe Følsgaard: Ebbe Jensen
* Louis Hofmann: Sebastian
* Joel Basman: Helmut
* Leon Seidel: Wilhelm
* Emil und Oskar Belton: Ernst und Werner
* Oskar Bökelmann: Ludwig
Mancher Film zerrt allein deshalb an den Nerven, weil das Dargebotene auf wahren Begebenheiten beruht. Weil aufgrund der oft unfassbaren Wirklichkeit um so mehr mit den Protagonisten gelitten wird.
Dieses Antikriegsdrama erzählt die Geschichte einiger deutscher Jugendlicher, die nach der Kapitulation in dänische Gefangenschaft gerieten. Sie werden dem Feldwebel Rasmussen zugeteilt. Rasmussen, der ob der Kriegsgeschehnisse wie die meisten, die unter den Deutschen gelitten hatten, einen großen Hass auf die Deutschen entwickelte, begegnete der Gruppe Jugendlicher, allesamt zwischen 15 und 18 Jahre alt, mit Missachtung, Schikanen, Demütigungen und Sadismus.
Aufgabe der Kriegsgefangenen ist es, einen Teil der rund 40.000 Landminen, die irgendwo an der Küste vergraben sind, aufzuspüren und zu entschärfen. Dies geschieht nicht mit moderner Technik. Allein mit bloßen Händen müssen die Minen ausgegraben werden. Einziges Hilfsmittel ist ein langer Stab, der in den Sand gesteckt wird, um eine vermeintliche Mine aufzuspüren.
Die Schikanen des Feldwebels machen allein auf den Minenfeldern keinen Halt vor den Deutschen. Eingesperrt in ihrer Unterkunft lässt er sie Hunger leiden, quält sie mit Schlägen oder menschenunwürdigen Aufgaben.
Erst ganz langsam lässt Rasmussen wieder menschliche Züge und eine gewisse Nähe zu seinen Gefangenen zu. Als Grund hierfür sind die tödlichen Begebenheiten zu sehen, die sich auf oder neben den Minenfeldern ereigneten. Eine solche Nähe ist für den Vorgesetzten Rasmussen's nicht vorstellbar. So kommt es angesichts dessen, dass die Gefangenschaft der Deutschen sich dem Ende nähert, zu einer verbalen Auseinandersetzung zwischen Rasmussen und dem Hauptmann. Die Minen sind noch lange nicht abgeräumt, der Hauptmann verlangt, dass die Freiheit der Kriegsgefangenen eben warten müsse. Dies jedoch hatte der Feldwebel "seiner" Truppe mittlerweile versprochen...
Ob der Feldwebel sein Versprechen halten kann oder er sich dem Befehl seines Vorgesetzten unterordnet, soll hier nicht verraten werden...
Ein absolut sehenswerter Film über kaum bekannte Begebenheiten, über den Verlust und das Wiederfinden der Menschlichkeit, ohne die man selber als Mensch nur schwerlich überleben kann.
Aus "Zeit.de", April 2016 ---> zum Artikel
Der Hass liegt über den Figuren wie das Salz in der Luft über der Küste. Es ist ein hochexplosiver Hass, der jederzeit losbrechen und sich entladen kann: in einem Lachen über den Beinahe-Tod eines Jungen; in einer nächtlichen Misshandlung; in dem Befehl, ein als geräumt geltendes Minenfeld zwecks endgültiger Gewissheit noch einmal zu Fuß abzumarschieren.
Bei seinen Recherchen zu Unter dem Sand hat sich Zandvliet auf historische Fakten gestützt. Das britische Oberkommando in Dänemark hatte sofort nach der Kapitulation etwa 2.000 deutsche Kriegsgefangene verpflichtet, die Minen der deutschen Wehrmacht zu räumen. Schätzungsweise 2,2 Millionen lagen an der Nordseeküste vergraben – mehr als an allen anderen europäischen Küsten zusammen, weil die NS-Führer die Landung der Alliierten an dieser Stelle der Atlantikküste befürchteten und weniger in der Normandie. Dokumentiert ist die Entschärfung von 1,4 Millionen Land- und Seeminen allein in den ersten fünf Monaten nach Kriegsende. Erst 2012 wurden Dänemarks Küsten offiziell für minenfrei erklärt. Dennoch fand das dänische Militär unmittelbar vor den Dreharbeiten, als es den Strand, an dem gedreht wurde, zur Sicherheit noch einmal absuchte, einen weiteren alten Sprengsatz.
Regie: Martin Zandvliet
Produktionsland: Dänemark / 2015
Länge: 101 Minuten
Darsteller:
* Roland Møller: Carl Rasmussen
* Mikkel Boe Følsgaard: Ebbe Jensen
* Louis Hofmann: Sebastian
* Joel Basman: Helmut
* Leon Seidel: Wilhelm
* Emil und Oskar Belton: Ernst und Werner
* Oskar Bökelmann: Ludwig
Mancher Film zerrt allein deshalb an den Nerven, weil das Dargebotene auf wahren Begebenheiten beruht. Weil aufgrund der oft unfassbaren Wirklichkeit um so mehr mit den Protagonisten gelitten wird.
Dieses Antikriegsdrama erzählt die Geschichte einiger deutscher Jugendlicher, die nach der Kapitulation in dänische Gefangenschaft gerieten. Sie werden dem Feldwebel Rasmussen zugeteilt. Rasmussen, der ob der Kriegsgeschehnisse wie die meisten, die unter den Deutschen gelitten hatten, einen großen Hass auf die Deutschen entwickelte, begegnete der Gruppe Jugendlicher, allesamt zwischen 15 und 18 Jahre alt, mit Missachtung, Schikanen, Demütigungen und Sadismus.
Aufgabe der Kriegsgefangenen ist es, einen Teil der rund 40.000 Landminen, die irgendwo an der Küste vergraben sind, aufzuspüren und zu entschärfen. Dies geschieht nicht mit moderner Technik. Allein mit bloßen Händen müssen die Minen ausgegraben werden. Einziges Hilfsmittel ist ein langer Stab, der in den Sand gesteckt wird, um eine vermeintliche Mine aufzuspüren.
Die Schikanen des Feldwebels machen allein auf den Minenfeldern keinen Halt vor den Deutschen. Eingesperrt in ihrer Unterkunft lässt er sie Hunger leiden, quält sie mit Schlägen oder menschenunwürdigen Aufgaben.
Erst ganz langsam lässt Rasmussen wieder menschliche Züge und eine gewisse Nähe zu seinen Gefangenen zu. Als Grund hierfür sind die tödlichen Begebenheiten zu sehen, die sich auf oder neben den Minenfeldern ereigneten. Eine solche Nähe ist für den Vorgesetzten Rasmussen's nicht vorstellbar. So kommt es angesichts dessen, dass die Gefangenschaft der Deutschen sich dem Ende nähert, zu einer verbalen Auseinandersetzung zwischen Rasmussen und dem Hauptmann. Die Minen sind noch lange nicht abgeräumt, der Hauptmann verlangt, dass die Freiheit der Kriegsgefangenen eben warten müsse. Dies jedoch hatte der Feldwebel "seiner" Truppe mittlerweile versprochen...
Ob der Feldwebel sein Versprechen halten kann oder er sich dem Befehl seines Vorgesetzten unterordnet, soll hier nicht verraten werden...
Ein absolut sehenswerter Film über kaum bekannte Begebenheiten, über den Verlust und das Wiederfinden der Menschlichkeit, ohne die man selber als Mensch nur schwerlich überleben kann.
Aus "Zeit.de", April 2016 ---> zum Artikel
Der Hass liegt über den Figuren wie das Salz in der Luft über der Küste. Es ist ein hochexplosiver Hass, der jederzeit losbrechen und sich entladen kann: in einem Lachen über den Beinahe-Tod eines Jungen; in einer nächtlichen Misshandlung; in dem Befehl, ein als geräumt geltendes Minenfeld zwecks endgültiger Gewissheit noch einmal zu Fuß abzumarschieren.
Bei seinen Recherchen zu Unter dem Sand hat sich Zandvliet auf historische Fakten gestützt. Das britische Oberkommando in Dänemark hatte sofort nach der Kapitulation etwa 2.000 deutsche Kriegsgefangene verpflichtet, die Minen der deutschen Wehrmacht zu räumen. Schätzungsweise 2,2 Millionen lagen an der Nordseeküste vergraben – mehr als an allen anderen europäischen Küsten zusammen, weil die NS-Führer die Landung der Alliierten an dieser Stelle der Atlantikküste befürchteten und weniger in der Normandie. Dokumentiert ist die Entschärfung von 1,4 Millionen Land- und Seeminen allein in den ersten fünf Monaten nach Kriegsende. Erst 2012 wurden Dänemarks Küsten offiziell für minenfrei erklärt. Dennoch fand das dänische Militär unmittelbar vor den Dreharbeiten, als es den Strand, an dem gedreht wurde, zur Sicherheit noch einmal absuchte, einen weiteren alten Sprengsatz.