Hier eine Gastbesprechung die ich gern hier posten möchte.
Soll natürlich eine Außnahme bleiben, normalerweise sollten nur Mitglieder posten.
Tubes – The Completion Backward Principle
Label: Capitol Records 1981
Besetzung:
Bill Spooner – Analysis, Guitar, Vocals
Vince Welnick – Accounts, Keyboards, Vocals
Michael Cotton – Trend, Synthesizers
Fee Waybill – Motivation, Lead Vocals
Roger Steen – Development, Guitar, Vocals
Prairie Prince – Systems, Drums
Rick Anderson – Policy, Bass
Songs:
Talk to ya later
Sushi girl
Amnesia
Mr. Hate
Attack of the fifty foot woman
Think about me
A matter of pride
Don’t want to wait anymore
Power tools
Let’ make some noise
Wer Tubes auf ihren Hit “White punks on dope” (in deutsch “Ich glotz TV“ von Nina Hagen) reduziert, wird dieser Gruppe nicht gerecht.
Die „Completion Backward Principle“ ist für Tubes das, was The Dark Side of the Moon“ für Pink Floyd ist, nämlich das herausragende Werk. Anders als bei Pink Floyd ist bei den Tubes der kommerzielle Erfolg nicht annähernd so gut ausgefallen, und das zu unrecht. Hier wird Progressiver Rock im wahrsten Sinne des Wortes (fortschrittliche Rockmusik) geboten.
Die Ausnahmestellung dieser Scheibe im Schaffenswerk der Band ist schon auf der Hülle ersichtlich. Statt im flippigen Outfit sind alle Musiker im feinsten Business-Anzug mit Schlips und ordentlicher Frisur abgebildet. Dazu hat jeder noch einen „Business Titel“ neben seinem Instrument.
Das ganze ist als ironischer Seitenhieb auf die gerade entstehende Yuppie-Bewegung der jungen Dynamiker zu sehen, die in der Piece & Love Bewegung aufgewachsen sind und dann Anfang der 80er zu coolen Geschäftsleuten mutierten.
Die CD beginnt mit einem hektischen „Talk to you later“ (von Hob Goblin als „Mit dir red ich später“ etwas weichgespült), dass die typische Oberflächlichkeit der Beziehungen in diesem Umfeld anprangert. Weiter geht es mit einem bizarren „Sushi Girl“ und einem befremdlichen „Amnesia“, bei dem ein Mann ohne Gedächtnis sich selbst sucht. Alles toll musikalisch umgesetzt, immer schön rockig und trotz zwei Gitarren und zwei Keyboardern nie überladen.
„Mr. Hate“ ist topaktuell und beschreibt einen von Hass auf die Welt zum Amokläufer mutierten Menschen. Fee Waybill mit überzeugender Stimme bringt die Wut gekonnt rüber.
Bei „Attack of the fifty foot woman“ geht es um den Filmklassiker aus den 50ern, in typischer Tubes Manier aber mit etwas schlüpfrigem Text.
„Think about me“ und „A matter of pride“ sind schöne Rocknummern mit dezenten Seitenhieben auf die verschrobenen Weltbilder der Yuppies.
Dann kommt einer der für mich schönsten Rockballaden aller Zeiten, das wunderschön triefende „Don’t want to wait anymore“, gesungen nicht von Fee Waybill sondern von Gitarrist Bill Spooner, der hier einen tollen Job macht. Ohne aufgeblasene Streicher klingt es dank der Keyboards und Gitarren trotzdem schön wuchtig.
Für das Video wurde ein ganzes Studio unter Wasser gesetzt und in der Mitte dieses „Sees“ steht einsam eine Treppe, die Bill Sponner langsam heraufgeht und dabei vom immer stärker werdenden Regen berieselt wird. Das Stück geht richtig unter die Haut.
Während man noch tief durchatmet und die letzte Träne aus den Augen drückt geht es gleich mit einem Power Rocksong weiter, der auch treffend „Power tools“ heißt, die richtige Nummer, um wieder in Schwung zu kommen.
Den Abschluß bildet die Nummer „Let’s make some noise“, quasi die Rockvariante des Optimistensongs „Alway look on the bright side of life“.
Die ganze Scheibe ist wie aus einem Guss, sowohl thematisch als auch musikalisch.
Trotz üppiger Besetzung kommt nie der Eindruck auf, dass hier zu viel des Guten aufgefahren wird und die Songs kommen schön schlank und differenziert rüber.
Dazu kommt noch eine weitere Gemeinsamkeit mit „Dark Side“: Beide Scheiben sind auf ihre Art zeitlos und könnten auch aus diesem Jahr sein. Leider reichten die folgenden CDs nicht mehr an diese Scheibe heran. Tubes gibt es aber noch, so bleibt die Hoffnung auf eine weitere geniale Scheibe und auf Konzerte in Deutschland.
Außerdem gab es passend zur CD noch ein Video.
Diese CD bekommt von mir 9 von 10 Punkten."
Gastschreiber - Elmar Kühle
Soll natürlich eine Außnahme bleiben, normalerweise sollten nur Mitglieder posten.
Tubes – The Completion Backward Principle
Label: Capitol Records 1981
Besetzung:
Bill Spooner – Analysis, Guitar, Vocals
Vince Welnick – Accounts, Keyboards, Vocals
Michael Cotton – Trend, Synthesizers
Fee Waybill – Motivation, Lead Vocals
Roger Steen – Development, Guitar, Vocals
Prairie Prince – Systems, Drums
Rick Anderson – Policy, Bass
Songs:
Talk to ya later
Sushi girl
Amnesia
Mr. Hate
Attack of the fifty foot woman
Think about me
A matter of pride
Don’t want to wait anymore
Power tools
Let’ make some noise
Wer Tubes auf ihren Hit “White punks on dope” (in deutsch “Ich glotz TV“ von Nina Hagen) reduziert, wird dieser Gruppe nicht gerecht.
Die „Completion Backward Principle“ ist für Tubes das, was The Dark Side of the Moon“ für Pink Floyd ist, nämlich das herausragende Werk. Anders als bei Pink Floyd ist bei den Tubes der kommerzielle Erfolg nicht annähernd so gut ausgefallen, und das zu unrecht. Hier wird Progressiver Rock im wahrsten Sinne des Wortes (fortschrittliche Rockmusik) geboten.
Die Ausnahmestellung dieser Scheibe im Schaffenswerk der Band ist schon auf der Hülle ersichtlich. Statt im flippigen Outfit sind alle Musiker im feinsten Business-Anzug mit Schlips und ordentlicher Frisur abgebildet. Dazu hat jeder noch einen „Business Titel“ neben seinem Instrument.
Das ganze ist als ironischer Seitenhieb auf die gerade entstehende Yuppie-Bewegung der jungen Dynamiker zu sehen, die in der Piece & Love Bewegung aufgewachsen sind und dann Anfang der 80er zu coolen Geschäftsleuten mutierten.
Die CD beginnt mit einem hektischen „Talk to you later“ (von Hob Goblin als „Mit dir red ich später“ etwas weichgespült), dass die typische Oberflächlichkeit der Beziehungen in diesem Umfeld anprangert. Weiter geht es mit einem bizarren „Sushi Girl“ und einem befremdlichen „Amnesia“, bei dem ein Mann ohne Gedächtnis sich selbst sucht. Alles toll musikalisch umgesetzt, immer schön rockig und trotz zwei Gitarren und zwei Keyboardern nie überladen.
„Mr. Hate“ ist topaktuell und beschreibt einen von Hass auf die Welt zum Amokläufer mutierten Menschen. Fee Waybill mit überzeugender Stimme bringt die Wut gekonnt rüber.
Bei „Attack of the fifty foot woman“ geht es um den Filmklassiker aus den 50ern, in typischer Tubes Manier aber mit etwas schlüpfrigem Text.
„Think about me“ und „A matter of pride“ sind schöne Rocknummern mit dezenten Seitenhieben auf die verschrobenen Weltbilder der Yuppies.
Dann kommt einer der für mich schönsten Rockballaden aller Zeiten, das wunderschön triefende „Don’t want to wait anymore“, gesungen nicht von Fee Waybill sondern von Gitarrist Bill Spooner, der hier einen tollen Job macht. Ohne aufgeblasene Streicher klingt es dank der Keyboards und Gitarren trotzdem schön wuchtig.
Für das Video wurde ein ganzes Studio unter Wasser gesetzt und in der Mitte dieses „Sees“ steht einsam eine Treppe, die Bill Sponner langsam heraufgeht und dabei vom immer stärker werdenden Regen berieselt wird. Das Stück geht richtig unter die Haut.
Während man noch tief durchatmet und die letzte Träne aus den Augen drückt geht es gleich mit einem Power Rocksong weiter, der auch treffend „Power tools“ heißt, die richtige Nummer, um wieder in Schwung zu kommen.
Den Abschluß bildet die Nummer „Let’s make some noise“, quasi die Rockvariante des Optimistensongs „Alway look on the bright side of life“.
Die ganze Scheibe ist wie aus einem Guss, sowohl thematisch als auch musikalisch.
Trotz üppiger Besetzung kommt nie der Eindruck auf, dass hier zu viel des Guten aufgefahren wird und die Songs kommen schön schlank und differenziert rüber.
Dazu kommt noch eine weitere Gemeinsamkeit mit „Dark Side“: Beide Scheiben sind auf ihre Art zeitlos und könnten auch aus diesem Jahr sein. Leider reichten die folgenden CDs nicht mehr an diese Scheibe heran. Tubes gibt es aber noch, so bleibt die Hoffnung auf eine weitere geniale Scheibe und auf Konzerte in Deutschland.
Außerdem gab es passend zur CD noch ein Video.
Diese CD bekommt von mir 9 von 10 Punkten."
Gastschreiber - Elmar Kühle
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