Mirrormask
Lange habe ich auf diesen Film gewartet, nie gesehen dass er mal im Kino lief.
Ich besitze nur die englische Version, weil ich nicht auf die deutsche warten wollte, mitlerweile ist die synchronisierte Version erhältlich. Habe da auch schon reingelauscht, ziehe aber das Original vor.
Mirrormask ist der erste Kinofilm von meinem Comic-Traumgespann Dave McKean (Regie) und Neil Gaiman (Drehbuch) unterstütz von Jim Henson´s Creature Shop. Für mich also sowieso ein muss. McKeans Anliegen war es einen Film zu machen, den er auch mit seinen Kindern anschauen kann. Nach einer Woche eingesperrt mit Gaiman in Jim Hensons Haus zwischen überlebensgroßen Miss Piggys und Kermits hat er es auch geschafft Gaiman soweit zu bekommen den Horror außen vor zu lassen.
Und das ist daraus geworden:
Die Geschichte hat etwas von einer Mischung aus Alice im Wunderland und der Unendlichen Geschichte. Die Heldin der Geschichte ist die kleine Helena, ein Mädchen im Teenageralter, das im Zirkus ihrer Eltern aufwächst. Nach einem Streit mit ihrer Mutter - Helena würde gerne ein "richtiges" Leben führen - bekommt die Mutter einen Zusammenbruch und muss in die Klinik. Eine Notoperation steht bevor.
In der Nacht vor der OP macht sich Helena Vorwürfe und hat einen "Traum" - die Welt des Neil Gaiman - der sie in eine bizzare Welt voller Affenvögel, Giganten, gefährlichen Sphinxen und weiterer unglaublicher Geschöpfe zieht.
Doch diese Welt droht zu zerfallen, die weiße Königin schläft und erwacht nichtmehr. Um sie zu retten und in die eigene Welt zurückkehren zu können, macht sich Helena mit ihrem neu gefundenen Freund Valentine auf die Suche nach der "Mirrormask". Der Wettlauf gegen die schwarze Königin und die schwarze Prinzessin (Helenas dunkler Gegenpart der ihre Stelle in der "realen Welt" eingenommen hat) beginnt...
Soweit eigentlich nicht viel neues. Gaiman recycelte auch schon in seinen Comics (Sandman) sehr gerne alte Geschichten, aber das macht er meist recht gut mit viel Herz und einem Schuß liebenswerten Humor.
Das aussergewöhnliche an Mirrormask sind jedoch die wundervoll animierten Bilder. Ich bin ja großer Fan von McKeans grafischen Werken und dieser Film hat in diesem Punkt meine hochgesteckten Erwartungen absolut erfüllt. Ein Feuerwerk surrealer Bilder, dass sich wie eine einzige animierte McKean-Collage durch den Film zieht. Auch die Schauspieler haben mich sehr überzeugt. Hinzu kommt dann noch ein frischer - wenn auch ungewöhnlicher - Jazz-Pop-Soundtrack, der mit ausgefallenen Brass-Einlagen auch schonmal ein hektisch-buntes Zirkusfeeling aufkommen läßt.
Alles in allem für mich ein stimmiges, wunderschönes Kunstwerk, das das McManimalische Herz höher schlagen lässt.
Schöne Träume,
McVisual