TONY WILLIAMS, drums

 
firebyrd
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TONY WILLIAMS, drums

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Gepostet: 13.06.2006 - 11:34 Uhr  ·  #1
Tony Williams

Anthony Tillmon Williams kam am 12.12.1945 in Chicago zur Welt.

Der Vater war Jazzsaxophonist und nahm den Sohn mit in die Clubs, wo er bereits mit 11 seine ersten musikalischen Darbietungen als Schlagzeuger zeigen konnte.

Alan Dawson (u.a. Schlagzeuger bei Dave Brubeck) wurde sein Lehrer und bereits im Alter von 15 Jahren trat der junge Anthony auf.

Bevor er im Alter von 17 in die berühmte Formation mit Miles Davis eintrat (Davis, Wayne Shorter, Herbie Hancock, Ron Carter, Williams), spielte er mit Sam Rivers und Jackie McLean, den Saxophonisten.
In dieser Zeit kam es auch zu den ersten Soloplatten unter eigenem Namen auf BLUE NOTE.(hier unter anderem auch „sideman“ für Eric Dolphy auf „Out to lunch“)

Williams entwickelte auf der Basis der damaligen Jazzdrummer einen eigenen Stil, bisweilen recht hart und laut. Er betonte stets einen konstanten Beat, improvisierte jedoch viel, ohne gleich ganz frei zu spielen. Bisweilen konnte er ein höllisches Tempo vorlegen.

Bis 1969 blieb er Davis treu, um sich nun neuen, eigenen Aufgaben zu widmen.

Erstes Ergebnis war die berühmte Formation LIFETIME, zusammen mit dem Organisten Larry Young und dem Gitarristen John McLaughlin. LIFETIME existierte in anderen Zusammensetzungen noch eine Weile,

Daneben kam es zusammen mit den alten Kollegen der berühmten Davis-Formation zu einer Reunion unter dem Namen V.S.O.P., wobei den Part von Miles Davis der Trompeter Freddie Hubbard übernahm.

Unter anderem mit Allan Holdsworth an der Gitarre nahm er zwei Jazz-Rock-Platten auf, von denen die zweite Veröffentlichung (Million Dollar Legs) bereits damals aktuelle Disco-Elemente beinhaltete.

So liefen neben der Fusion-/Jazzrock-Schiene noch die Bemühungen , den Hard Bop am Leben zu erhalten. Nach V.S.O.P. ging Williams selbst in diese Richtung weiter, nachdem er ab 1982 wieder auf BLUE NOTE veröffentlichte.

Leute wie Wallace Roney an der Trompete, Bobby Hutcherson am Vibraphon, der Pianist Mulgrew Miller, Charnett Moffett, Bass, Billy Pierce, saxes, begleiteten ihn dabei auf mehreren hervorragenden Platten, die allesamt der längst überfälligen Wiederveröffentlichung harren, allen voran das geniale Doppelalbum „Tokyo Live“.

Nach dem Studium der Komposition führte Williams auf „Wilderness“ mit unterschiedlich aufgenommenen Echo eine Platte auf, die Hard Bop/Fusion-Elemente mit solchen klassischer Musik zu verbinden suchte, mit Streichern unterlegt auf einigen Stücken.
Pat Metheny, Herbie Hancock und Stanley Clarke waren bei diesem engagierten Projekt dabei. Dieses und die folgende Trio-Platte „Young at heart“ waren dann seine letzten Veröffentlichungen, denn entgegen des Titels der Trioplatte versagte sein Herz bei einer ansonsten routinemäßigen Gallenblasenoperation.
Tony Williams starb im Alter von 51 Jahren am 23.2.1997.


Seine Schallplatten:

Life Time (1964)
Spring (1965)
Emergency! (1969)
Turn it over (1970)
Ego (1970)
The old bum’s rush (1972)
Believe it (1975)
Million Dollar Legs (1976)
Joy Of Flying (1978)
Foreign intrigue (1985)
Civilization (1986)
Angel Street (1988)
Native heart (1989)
The story of Neptune (1991)
Tokyo Live (1992)
Wilderness (1996)
Young at heart (1998 veröffentlicht)



An Kollektionen gibt es noch :

Spectrum – The Anthology (die Zeit von 1969 – 1972), 2 CD
The Collection (das ist die Kopplung zweier Originale auf einer CD, „Believe it/Million Dollar legs)
The Best of (die Blue Note-Jahre 1985-1991)
The ultimate (auf einer CD eine Auswahl der Jahre 1969 – 1971)

Wolfgang :D
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Re: TONY WILLIAMS, drums

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Gepostet: 13.06.2006 - 12:22 Uhr  ·  #2
Schön, dass du ihn größer vorstellst. Sicherlich einer der wichtigsten Jazz-Drummer überhaupt.

Jerry
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