Gericht bestraft Profi / Sechs Monate Knast für Killerfoul

Rotterdam - Was für ein Urteil: Der Oberste Gerichtshof in Holland hat Fußball-Profi Rachid Bouazouan zu sechs Monaten Knast verurteilt - für ein Killerfoul der ganz besonders fiesen Art.

Die Tat ereignete sich bereits vor vier Jahren. Der Niederländer mit marokkanischen Wurzeln nietete damals in Diensten des holländischen Klubs Sparta Rotterdam seinen Gegenspieler Niels Kokmeijer (Go Ahead Eagles Deventer) um - und beendete damit dessen Laufbahn (siehe Video unten).

Zwar wurde er bereits damals zu der Haftstrafe verurteilt, er legte aber immer wieder Einspruch ein - und machte sich daran, seine Karriere in England bei Wigan Athletic fortzusetzen. Ein Schmerzensgeld von 100.000 Euro überwies Bouazouan erst im November 2007.

Nun aber muss der inzwischen 24-Jährige tatsächlich hinter Gitter. Der Oberste Gerichtshof bestätigte das Urteil - ein vielleicht wegweisender Schritt für die Zukunft des Sports.


FOUL

Sehr unsympathisch, dass Rachid Bouazouan das Schmerzensgeld erst kürzlich bezahlte, obwohl er mit seinem brutalen Foul die Karriere des anderen schon vor Jahren beendete.

@Mr. Upduff: "Ich finde, im Fußball hat das Zivilrecht NICHTS zu verurteilen. Wo ist denn da die Grenze. Bei diesem Standardfoul wäre nichts passiert, wenn das Opfer sich nur leicht verletzt hätte. Eine saftige Sperre mit den Regeln des Fußballs (und nicht des Zivilrechts) hätte m.M.n. gereicht."

Wenn dann mal die Sportgerichtsbarkeit so wäre wie sie sein sollte: Gerecht und für den "Täter" auch gnadenlos.
Da sie das aber meines Erachtens nach oft genug nicht ist wird wohl jetzt in den Niederlanden das Mittel "Zivilgericht" öfter zur Hilfe gerufen werden.

Das würde dann auch vielleicht manch niederländischen Bayern Spieler von Terriermäßiger Trittweise abhalten.

hier gehts ja auch um Geld und Berufsunfähigkeit. Da gings wohl nicht ohne Zivilrecht ?!

Ich denke, daß JEDER Profisportler sehr gut bei einer Berufsunfähigkeit versichert ist und er sich somit keine Gedanken über seine finanzielle Zukunft machen muß.

Nun ist es ja so, daß das Foul im Fußball nicht verboten ist - Fouls werden einkalkuliert, weil sie sich einfach aufgrund der Natur eines aus Geld- oder Stammesstolzgründen hinterm Ball herhetzenden Humadoiden nicht ausschließen lassen. Das Regelwerk sieht ja soger vor, wie im Fall eines Fouls geahndet (Gelb, Rot) werden soll.

Jedes noch so kleine Foul wäre somit zivilrechtlich relevant, wenn der Gegenüber dadurch dummerweise berufsunfähig würde. Und das wäre doch ein Hohn, wenn ein Fußballspieler in den Knast muß, wenn er z.B. bei einem kleinen Ellenbogenrempler im Nebeneinanderherrennen den anderen so zu Fall bringt, daß der sich etwas Fußballnotwendiges so bricht, daß er nie wieder diesem Sport nachgehen kann.

Dieser geschilderte Fall konnte nur deshalb so hart bestarft werden, weil es zum einen Filmbelege gibt und zum anderen der "Täter" recht brutal (aber schon 1000x woanders ähnlich passiert - nur ohne solche Folgen) sein Foul beging.

Ich denke, daß jeder der so einen Sport ausübt, auch sämtliche Konsequenzen einer Verletzung zu tragen hat. Und wenn er weiß, daß die Regeln auch Fouls vorsehen, so muß er davon ausgehen, daß auch mal was passieren kann. Fußball ist halt oft der testostorongetränkte Kriegs(sschauplatz) der "kleinen" Leute.

Die einzige Lösung wäre die: Alle Fouls sind immer mit einer zivilrechtlichen Strafe zu belegen , weil sie ja absichtlich verübt werden unter Einbeziehung der Möglichkeit, daß sich er Gegenüber verletzt - und dann wäre der Fußball wohl nicht mehr möglich. Eine andere wäre, daß alle Spieler einen Gnazkörperschutzanzug tragen müssen .

Ohne hier Missstimmung verbreiten zu wollen: diese Strafe ist berechtigt und lange überfällig!! Ich gucke nur sehr selten Fussball, nur wenn ich immer wieder sehe wie manche Typen da rumholzen... nein, das hat nicht mit Sport und Berufsrisiko zu tun.

Dann wäre ja jeder über den Haufen gefahrener, z.B. Taxifahrer... Berufsrisiko.

Nein, das war vorsätzliche Körperverletzung. Und sowas gehört nicht vor vergreiste Sportfunktionäre sondern vor ein "anständiges" Gericht.

Für solch ein Foul solle, auch wenn "nur" leichte Verletzungen die Folge sind, der Täter auf jeden Fall für 1/2 Jahr gesperrt werden. Anders lernen Mehlwürmer nun mal nicht...

Gruß exPsychedelic