Anyone's Daughter - Wrong
Wrong
(2004 - Carswell, Karpa, Kumpf, Walton, Ulmer)
Anyone's Daughter brachten 1979 mit ihrem Debut "Adonis" ein Progressive Rock Album auf den Markt, als es für diese Musik eigentlich schon keinen Markt mehr gab. In der Folge wurde die Musik etwas geradliniger, was nichts daran änderte, daß Anfang der 80er bereits wieder Schluß war für Anyone's Daughter.
2001 folgte dann mit stark veränderter Besetzung ein neues Album, es gab zwei Livealben mit Aufnahmen aus der ersten Periode von Anyone's Daughter und nun mit "Wrong" im Jahr 2004 wieder ein neues Studioalbum. Von der Urformation der Band sind nur Matthias Ulmer und Uwe Karpa verblieben, neuer Sänger ist der US-Amerikaner André Carswell, während Bassist und Schlagzeuger begehrte Sessionmusiker sind.
"Wrong" hat mit der ersten Inkarnation von Anyone's Daughter nicht mehr sonderlich viel zu tun. Die einst eher lyrische und kunstvolle Musik macht auf "Wrong" exzellent produziertem AOR Platz. Anyone's Daughter machen intelligente und gepflegte Rockmusik, hier und da gibt es, vor allem bei den Keyboards von Matthias Ulmer, leichte Neoprogeinflüsse, doch im Großen und Ganzen sind die Lieder eher geradlinig gehalten, aber nicht geradlinig genug, um wohl wirklich jemals eine Chance im Formatradio oder im Formatfernsehen zu haben. Weshalb auch die Frage gestellt werden muß, ob für eine Band wie Anyone's Daughter es wirklich lohnenswert ist, AOR zu spielen. Letztlich befinden sich die Lieder auf "Wrong" im Niemandsland zwischen Rockmusik die potentiell im Radio gespielt werden könnte und Progressive Rock oder Art Rock, der alte Fans und neue Anhänger des Genres ansprechen könnte. Für Progrockfans dürfte "Wrong", trotz der an sich gelungenen Kompositionen, vielleicht zu anspruchslos und geradlinig sein, während Rockmusikfans Anyone's Daughter zu filigran und komplex finden können.
Macht es also Sinn, mit einem Auge aufs Radio zu schielen (es gibt eine Radioversion von "Out Of This World" als Bonus auf der CD) und dabei vielleicht alte Fans zu verlieren, die sich von einer Reunion etwas anderes erhofft hatten, und dabei trotzdem niemals wirklich eine Chance zu haben, ins Chartradio zu kommen?
Angesichts der zur Zeit doch erfreulich zahlreichen erfolgreichen deutschsprachigen Gruppen kann man auch hinterfragen, warum Anyone's Daughter als eigentlich deutsche Band, die einst auch exzellente deutsche Texte hatte, jetzt mit dem an sich guten Sänger André Carswell (dessen Gesangsstil rein gar nichts mit Harald Bareth zu tun hat) auf englisch daherkommt.
Kurzum: "Wrong" ist ein schönes Stück Musik für alle Fans des AOR. Die Lieder sind durchweg gelungen und eingängig. Sind aber eben auch nicht mehr als AOR. Wer Anyone's Daughter für Stücke wie "Adonis" oder "Tanz und Tod" mochte, wird davon wenig bis gar nichts auf "Wrong" wiederfinden. Was angesichts der Bandgeschichte etwas schade ist. So ist es Rockmusik für etwas gehobenere Ansprüche die irgendwie zwischen allen Stühlen sitzt.
10/15 Punkte
Wrong
(2004 - Carswell, Karpa, Kumpf, Walton, Ulmer)
Anyone's Daughter brachten 1979 mit ihrem Debut "Adonis" ein Progressive Rock Album auf den Markt, als es für diese Musik eigentlich schon keinen Markt mehr gab. In der Folge wurde die Musik etwas geradliniger, was nichts daran änderte, daß Anfang der 80er bereits wieder Schluß war für Anyone's Daughter.
2001 folgte dann mit stark veränderter Besetzung ein neues Album, es gab zwei Livealben mit Aufnahmen aus der ersten Periode von Anyone's Daughter und nun mit "Wrong" im Jahr 2004 wieder ein neues Studioalbum. Von der Urformation der Band sind nur Matthias Ulmer und Uwe Karpa verblieben, neuer Sänger ist der US-Amerikaner André Carswell, während Bassist und Schlagzeuger begehrte Sessionmusiker sind.
"Wrong" hat mit der ersten Inkarnation von Anyone's Daughter nicht mehr sonderlich viel zu tun. Die einst eher lyrische und kunstvolle Musik macht auf "Wrong" exzellent produziertem AOR Platz. Anyone's Daughter machen intelligente und gepflegte Rockmusik, hier und da gibt es, vor allem bei den Keyboards von Matthias Ulmer, leichte Neoprogeinflüsse, doch im Großen und Ganzen sind die Lieder eher geradlinig gehalten, aber nicht geradlinig genug, um wohl wirklich jemals eine Chance im Formatradio oder im Formatfernsehen zu haben. Weshalb auch die Frage gestellt werden muß, ob für eine Band wie Anyone's Daughter es wirklich lohnenswert ist, AOR zu spielen. Letztlich befinden sich die Lieder auf "Wrong" im Niemandsland zwischen Rockmusik die potentiell im Radio gespielt werden könnte und Progressive Rock oder Art Rock, der alte Fans und neue Anhänger des Genres ansprechen könnte. Für Progrockfans dürfte "Wrong", trotz der an sich gelungenen Kompositionen, vielleicht zu anspruchslos und geradlinig sein, während Rockmusikfans Anyone's Daughter zu filigran und komplex finden können.
Macht es also Sinn, mit einem Auge aufs Radio zu schielen (es gibt eine Radioversion von "Out Of This World" als Bonus auf der CD) und dabei vielleicht alte Fans zu verlieren, die sich von einer Reunion etwas anderes erhofft hatten, und dabei trotzdem niemals wirklich eine Chance zu haben, ins Chartradio zu kommen?
Angesichts der zur Zeit doch erfreulich zahlreichen erfolgreichen deutschsprachigen Gruppen kann man auch hinterfragen, warum Anyone's Daughter als eigentlich deutsche Band, die einst auch exzellente deutsche Texte hatte, jetzt mit dem an sich guten Sänger André Carswell (dessen Gesangsstil rein gar nichts mit Harald Bareth zu tun hat) auf englisch daherkommt.
Kurzum: "Wrong" ist ein schönes Stück Musik für alle Fans des AOR. Die Lieder sind durchweg gelungen und eingängig. Sind aber eben auch nicht mehr als AOR. Wer Anyone's Daughter für Stücke wie "Adonis" oder "Tanz und Tod" mochte, wird davon wenig bis gar nichts auf "Wrong" wiederfinden. Was angesichts der Bandgeschichte etwas schade ist. So ist es Rockmusik für etwas gehobenere Ansprüche die irgendwie zwischen allen Stühlen sitzt.
10/15 Punkte