Zitat geschrieben von badMoon
Mal drei Gegenbeispiele zu unseren hier zitierten Musikern, die KEINEN Publikumskontakt suchen:
Roger Chapman
Habe ich in Krefeld erlebt. Er flirtete regelrecht mit dem Publikum. Beispiel: auf den Zuruf aus dem Publikum "...Roger, spiel mal den xy-Song" erwiderte er (sinngemäß), schmunzelnd zum Publikum gewandt: "...eye, ich bin hier der Chef und regel, was gespielt wird". Lachen und Beifall, prima Laune, und weiter ging's. War ein Spitzen-Konzert
John Mayall, ebenfalls Krefeld (KuFa):
Neben der Tatsache, dass er gemeinsam mit seiner Crew das gesamt Equipment auf die Bühne schleppte und aufbaute, nahm er während dieser Aufbauphase und während des Konzertes immer wieder Kontakt zum Publikum auf. Während der Aufbauphase beantwortete er Fragen aus dem Publikum, und, ...manno, er war einfach durchweg sympathisch.
Manfred Mann (...ohje, auch Krefeld (Rennbahn))
Er ist ja absolut still und zurückhaltend, eigentlich fast menschenscheu. Während Noel McGalla und Mick Rogers während des Konzertes immer wieder mit dem Publikum kokettieren (...der Hardcore-MMEB-Besucherkern hat sowieso schon ein fast familiäres Verhältnis zur Band), trat Manni himself nur einmal an den Bühnenrand: während des Konzertes gab es zweimal eine technische Panne. Die erste wurde quasi nebenbei behoben. Bei der zweiten trat MM an den Bühnenrand und sagt verschmitzt lächelnd in radebrecherischem Deutsch ins Mikro: "...ich glaube, wir haben ein kleines technisches Problem. Es geht gleich weiter". Nix von abgehoben, einfach natürlich-sympathisch.
Ist zwar dem Thema des Threads gegenläufig, soll aber auch einfach mal erwähnt werden.
Vielleicht sollte man einen Extra Thread aufmachen "Dieser Musiker war sympathisch" oder so etwas.
Mir fällt da an erster Stelle
Tony Joe White ein. Ist ca. 15 Jahre her. Für Sonntag Abend um 24 Uhr ein kurzfristig anberaumtes Konzert in der Großen Freiheit in HH.
Tone Joe kommt alleine auf die Bühne und bittet das Publikum um "requests". Dann spielte er 3 der angefragten Nummern, holte die Band auf die Bühne und ab gings.
Mitten im Konzert sagte er "Ich hab da in einem Gitarrenladen hier in Hamburg einen Typen gehört, der spielt fantastisch". Dann holte er den auf die Bühne und überließ ihm den nächsten Song. Der Typ war wirklich nicht besonders toll, aber Tony stand die ganze Zeit im Hintergrund und forderte das Publikum auf ihn zu "bewundern".
Als dann nach und nach auch noch die komplette Joe Cocker Band auf die Bühne kam und T.J. es immer wieder verstand jedem seinen Auftritt zu verschaffen, da war ich hin und weg und das bin ich auch heute noch.
Und als 2. der als "muffelig" verschrieene
Mitch Ryder ca. 1995 im Hamburger Knust. Lässt erst seine Band
Engerling losrocken, kommt nach 2 Nummern auf die Bühne "Hi, we just finished recording our new album, tomorrow I will fly back in the USA. This is my way to say thank you to my German friends".
Während des Konzerts (in den Schuppen gehen geschätzt 400 Leute rein, wenn sie übereinander liegen) begrüßte er immer wieder "friends". Vor und nach ihm spielten noch andere Bands. Das Ganze hat ca. 15 DM gekostet.