Part three:
Das Nachfolgealbum..
1975
Das zweite Album von Randy Pie hatte den Titel Highway Driver erschien im Februar 1975 und enthielt ganz eigenständige Musik und Stilrichtungen. "Es war eine Mischung aus dem Rhythmusgefühle der Farbigen Amerikas, verbunden mit dem europäischen Harmoniegefühl und dem Hang zum Sphärischen." (O-Ton Bernd Wippich) Aber es gab erneut Hindernisse auf dem Weg noch oben, denn die Plattenfirma, und ihre Tochtergesellschaften, führten auf dem Rücken der Band interne Machtkämpfe aus und so wuchs stetig die Unzufriedenheit bei allen Beteiligten.
Endlich auch Lob..
Beim bereits fertiggestellten Album Highway Driver wurde ständig das Cover oder der Titel geändert und der Machtkampf zerrte an den Nerven der Band. Das einzig positive war, das alle Titel eingespielt waren und das es an den Stücken oder Texten nichts auszusetzen gab. Ganz im Gegenteil, Highway Driver wurde vom Record Mirror und Rolling Stone ob der Texte und der ausgefeilten Kompositionen über die Maße gelobt. Das Lob ist umso höher einzustufen, da doch die Stil oder die Musikrichtung als veraltet galt, jetzt aber gab es eine Band die dem Musikstil wieder neues Leben einhauchte. Außerdem war sie in der Lage dieses Feeling auch live rüber zu bringen. Sie gaben der Szene in Hamburg neue Impulse. Jetzt gab es auch Lob und Ehrungen in Deutschland, was eigentlich schon viel früher hätte stattfinden müssen, da es in der deutschen Szene kaum musikalische Alternativen gab.
Die Fachzeitung POP kürte sie als "eine der besten Nachwuchsbands" und der Musik Express stellte im gleichen Jahr Jean Jaques Kravetz als besten Organisten des Jahres vor. SOUNDS erklärte Randy Pie "zu der besten neuen Gruppe des Jahres 1975." Der Ehrungen waren es viele doch an der breiten Publikumsgunst mangelte es aber immer noch, wofür man eigentlich keinerlei Erklärungen hatte.
Neues Album..
Das dritte Album mit dem Titel Kitsch, ist im Oktober 1975 erschienen, also noch im gleichen Jahr wie der Tonträger Highway Driver und hatte für viele Anhänger der Band erstmals nach dem Debütalbum das Potenzial ein wirkliches Erfolgsalbum zu werden. Hier stimmte einfach alles. Funk, Soul, aber auch Balladen waren auf der Scheibe vertreten und die wirkliche Fangemeinde liebte das rundum gelungene Album, das einen unglaublichen Drive hatte.
Der Anfang vom Ende.. ?.
1976
Im Jahr 1976, genauer im Dezember, wurde England, England veröffentlicht. Es war ein Livemitschnitt, der während der großen Deutschlandtournee aufgezeichnet wurde. Randy Pie hatten, das führte eventuell zum Split der Formation Ende 1977, immer eine feste, beständige Fangemeinde.
Aber das Massenpublikum, das Plattenfirmen und letztlich auch der Musiker benötigt, war nur den reinen Popgruppen treu und man hat diese "Art" Fangemeinde nie richtig erreicht. Es war klar das Randy Pie keine Hitparadenmusik wollte, sondern in der momentanen Formation sich über die Musik beweisen und nicht zuletzt auch zu sich selbst finden wollte. Trotzdem gab es Hits die durchaus internationalen Zuschnitts waren. Highway Driver war ein großer Erfolg, und ließ die Kassen der Plattenfirma mehr oder weniger klingeln. Aber die eigentliche Fangemeinde liebte Nummern wie Back to Universe, die aber dem Popfreund zumeist verborgen blieben.
Neue Phase..
1977
Im Jahr 1977 begann eine neue Phase mit Aufnahmen in Los Angeles, die unter der Beratung des amerikanischen Profis Spencer Proffer der als Produzent von Ike & Tina Turner, Paul Anka und Alan Clarke und mit dem nach sechs Wochen das Album Fast Forward eingespielt wurde. Titel der vorerst letzten Randy Pie Produktion, die teilweise schon in geänderter Besetzung eingespielt wurden sind Stand up, oder Hot Afternoon.
Personeller Wechsel..
Schon vor der USA Produktionen haben Lead Sänger Bernd Wippich und Tastenmann Werner Becker der Band den Rücken zugewandt. Bernd Wippich, der als bester Deutscher Rocksänger galt, entschloss sich seiner Frau Freya mehr Zeit zu widmen und mit ihr gemeinsam neue Wege zu beschreiten. Er produzierte kurze Zeit später, gemeinsam mit seiner Frau, das Album In eigener S(pr)ache.
Zwei kamen noch..
Von einer Krise wollte natürlich niemand etwas wissen und man hatte auch schnell zwei "Neue" an Bord. Frank Diez (Gitarre) und Peter French (Vocals), die für Sänger und Gitarrist Bernd Wippich in die Band kamen, waren adäquate "Ersatzleute" und man ging erneut frohen Mutes an die Arbeit. Frank Diez hatte zuvor bei Armaggedon die Seiten gezupft. Die Gruppe Armaggedon produzierte allerdings nur ein Album.
Wesentlich fruchtender war dann der Einstieg von Frank bei Atlantis, wo er zusammen mit Inga Rumpf kraftvollen Deutsch-Rock zelebrierte. Zu erwähnen ist auch sein Mitwirken bei der Gruppe Emergency, die aber mehr dem Jazz- Rock zugewandt war. Frank Diez hat auch, allerdings nach Randy Pie, bei Snowball die Gitarrenarbeit verrichtet.
Peter French, neuer Lead Sänger bei Randy Pie wurde von vielen als eine Art "Notlösung" gesehen, was ihm natürlich nicht gerecht wurde, hat er doch bei Cactus und Atomic Rooster vorzügliche Arbeit abgeliefert. Nein, es war wohl mehr der Einfluss der Produzenten und Plattenfirma, die das neue Album eindeutig auf den, mehr in der rockigen, als in der Soul und Funkszene heimischen Front-Mann Peter French zuschnitten. Das Management und auch Randy Pie waren, nicht zuletzt auch durch die gute Presse, der festen Überzeugung das nun, für die einen die ihnen gebührende Kasse und für den anderen das "Brot" des Künstlers Einzug halten würde. Tournee-Erfolge, nicht nur in England, nein, auch in anderen Ländern und auch endlich wieder in Deutschland, ließen die besten Prognosen zu.
1977 sollte in L. A. der entgültige Sprung in die Elite der Rockmusik vorbereitet und auch gestartet werden. Aber die Funky Riffs und Souleinflüsse gehörten der Vergangenheit an und der Gesamtsound wurde in den Staaten deutlich härter und kompromissloser, leider aber auch durchsichtiger und subtiler. Das war auch der Anlass den Werner Becker und kurze Zeit danach auch Jochen Petersen bewogen haben, auszusteigen. Das Ausscheiden von Bernd Wippich war zum größten Teil reine Dickköpfigkeit, mit der er innerhalb der Band etwas durchsetzen wollte ohne die nötige Mehrheit dafür zu haben. Da er das mit der Drohung seines Ausstiegs verbunden hatte, ist er gegangen. Der Grund von Werner Becker war nach eigener Aussage, dass er ohne Bernd Wippich nicht weitermachen wolle. Er castete in England noch mit den anderen nach einem neuen Sänger, der ja, mit Pete gefunden wurde und verließ danach die Band. Er war bei den Aufnahmen in L.A. nicht mehr mit dabei. Zweifel am Erfolg von Randy Pie oder Misserfolg spielte für sie überhaupt keine Rolle. Man nahm es als Musiker. Die künstlerische Seite zählte mehr als Geld. Jochen Petersen stieg aus, weil er mit dem diktatorischen Produktionsstil von Spencer Proffer nicht zurecht kam. Für ihn bestand Randy Pie aus dem vorher beschriebenen Stiltöpfchen. Da hätte es für ihn weitergehen müssen. Proffer war für Jochen zu stark Mainstream orientiert. Sie gerieten sich im Kreativbereich immer öfter in die Wolle. Jochen Petersen sah sich durch diese Entwicklung nicht mehr musikalisch bei Randy Pie beheimatet und flog nach Hause.
Mit neuer Besetzung..
Mit der neuen, rockigeren Band ging es zurück nach Deutschland um sich der Öffentlichkeit mit neuem Stil und Songmaterial zu präsentieren. Das Erstaunliche war, die etwas härtere Richtung schien dem deutschen Publikum zu gefallen. Die Kritiken waren durchweg positiv und man schöpfte für kurze Zeit neue Hoffnung, das die Band es doch schaffen könnte. Doch wie jedem Hoch ein Tief folgt, war es bei Randy Pie nicht anders. Differenzen mit der Plattenfirma und auch innerhalb der Band, sorgten für das Aus von Randy Pie.
Lange Zeit im Niemandsland ?