Creedence Clearwater Revival - Bayou Country
Rock - USA 1969
[Die Band]
John Fogerty: Lead Vocals, Lead Guitar, Harmonica
Tom Fogerty (bis 1971, gest. 1990): Rhythm Guitar, Backing Vocals
Doug Clifford: Drums
Stu Cook: Bass
[Die Songs]
Born on the Bayou - 5:16
Bootleg - 3:03
Graveyard Train - 8:37
Good Golly Miss Molly (Robert "Bumps" Blackwell, John Marascalco) - 2:44
Penthouse Pauper - 3:39
Proud Mary - 3:09
Keep on Chooglin - 7:43
Mit "Bayou Country" erschien 1969 das zweite Album dieser US-amerikanischen Band um den unumstrittenen Chef der Truppe, John Fogerty. Bemerkenswert, was mit der "Standard-Instrumentierung" damaliger Rockbands, verbunden mit einigen Rückkoppelungen der E-Guitar, ohne sonstigen Firlefanz auf die Beine gestellt werden konnte. Und unnachahmlich, wie sich Fogertys' heiseres Timbre durch sämtliche Songs dieser Scheibe schraubt - eine Stimme, deren Art in der Rockmusik unerreicht bleibt und ihresgleichen sucht.
Der Opener "
Born On The Bayou" startet mit einem langgezogenen Gitarrenton, gefolgt durch ein simple Gitarrentonfolge, die sich durch fast den ganzen Song zieht. Cliffords' knarztrockene Drums setzen ein, und schon beherrscht der Gesang bis 1:30 das Geschehen. Hier folgt ein kleines, feines Gitarrensolo, welches wiederum durch den Gesang unterbrochen wird. In dieser Reihenfolge geht es fast bis zum Ende des Stückes weiter. Wunderbar, wie diese Gesamtkomposition durch das trockene Schlagzeug und Cooks' Bass begleitet wird. Ein klasse Opener, eine Super ("Swamp")-Rocknummer mit leichtem Bluesfeeling. In keinem anderen Creedence-Song kommt Fogertys' Stimme so intensiv-heiser daher wie hier. Vielleicht noch interessant: mit diesem Song wurden die meisten Creedence-Konzerte eröffnet, er war die B-Seite der Single-Veröffentlichung "Proud Mary" und wurde u.a. von Little Richard gecovert.
Mit "
Bootleg" folgt eine kleine, feine, schmissige Nummer. Kein Ton zuviel, kein Instrument spielt sich in den Vordergrund,
Da-Da-Dam-Dam-Dam-DamDaDam-Dam-Dam-Dam-DamDaDam, ...dieser simple, aber grandiose Basslauf eröffet "
Graveyard Train", und dieser Basslauf begleitet den gesamten Achtminüter. Für Abwechslung und Spannung sorgen - mal wieder - Fogertys' Stimme sowie die immer wieder dominante Harmonica und sparsam eingesetzten Gitarrenanschläge. So "einfach" und gleichtönig der Song vordergründig daherkommt, so genial spannend ist er durch die immer wieder aus dem Nichts auftauchenden Instrumente in seiner Gesamtheit. Einer meiner Top-Songs der Band, ...leider viel zu selten auf irgendeinem Sender zu hören.
Mit dem Rock'n Roll Song "
Good Golly Miss Molly" ist die einzige Fremdkomposition auf dieser Scheibe zu finden. Wikipedia: "Creedence Clearwater Revival übernahm den Song 1969 mit leicht veränderten Texten. Statt der Zeile ""When she hugs me, her kissin' make me ting-a-ling-a-ling," sang John Fogerty: "Would you pardon me a kissin' and a ting-a-ling-a-ling?"
Schnörkellos kommt "
Penthouse Pauper" daher, mit leicht schräg und schrill eingespielten, kurzen E-Guitar-Solis.
Und nun die Single-A-Seite, "
Proud Mary". So einfach der Ohrwurm-Song dahinfließt, so schnell setzen sich seine Melodie und Refrain im Hörgedächtnis fest. Die bekannteste Cover-Version dürfte die von Ike And Tina Turner sein, auch Springsteen bediente sich auf seinen Tourneen der Proud Mary. Ein echter Creedence-Song, eine typische Creedence-Hitnummer, damit aber m.M.n. noch lange nicht die beste Stück dieses Longplayers. Dieses folgt am Schluss mit ...
... "
Keep On Chooglin'", einer kraftvoll treibenden Achtminuten-Nummer. Phantastisch, wie die Combo diese Scheibe vor sich hertreibt. Cook zupft sparsam seinen Bass und legt mit der Tonfolge den Grundrhythmus der Scheibe, Clifford drischt gekonnt auf die Becken ein, und die Fogerty-Brüder sorgen mit ihren Gitarren für das nötige Tempo. Viel Raum wird den Soli der E-Gitarre sowie der top geblasenen Harmonica (...für mich ein Highlight in diesem Song) gelassen. Klasse auch die langgezogenen verzerrten Gitarrenläufe. Einfach ein Song, den ich immer wieder hören kann, ein Highlight unter den vielen Fogertys' Feder entstammenden musikalischen Einfällen. Zu Recht schloss diese Nummer regelmäßig die Creedence-Konzerte ab. Wie heißt es so schön? "Wenn es am Besten wird, soll man aufhören".
Diese Scheibe ist mein Favorit unter den Creedence - Longplayern.
Neben dem obigen Plattencover gab es noch eine weitere (französische???) Version, welche bei mir im Plattenschrank steht:
[Meine Wertung]
Musik 15/15
Klang 12/15
[Weitere CCR-Rezensionen]
Pendulum, Verfasser
stanweb
John Fogerty / Centerfield, Verfasser
Firebyrd
Green River, Verfasser
badMoon