Lieber Radiot,
"All Is Lost", "12 Years A Slave" und "Erbarmen" stehen hier auch auf der Liste, und ich denke, ich werde nicht warten, bis das im Pantoffelkino-Format das Licht der Welt erblickt.
Nun zu Deinen Anmerkungen:
Ich gebe zu - ich wäre noch viel rigoroser und unnachgiebiger als Du!
Beginnen würde das bei mir schon vor Beginn der Vorstellung:
Wer zu spät kommt, bleibt draußen!!! Mich nerven diese Typen, die während der Trailer, schlimmer noch, während des Hauptfilmes erscheinen. Reihenweise stehen die Leute auf, um diese Schnarchsäcke an ihren Platz zu lassen. Meist mit Taschenlampenbeleuchtung des Kinopersonals, weil im Dunkeln die Plätze sonst nicht zu finden sind. Einfach rücksichtslos den meisten Kinobesuchern gegenüber, die rechtzeitig ihren Platz einnehmen und UNGESTÖRT einen schönen, teuren Kinoabend genießen wollen.
Essen und Trinken: Bleibt draußen! Zeit und Platz, um dies vor dem Film zu erledigen, ist im Foyer zur Genüge. Ich werde wohl nie verstehen, warum man nicht für zwei Stunden die Nahrungsaufnahme unterbrechen kann, kübelweise Popcorn und literweise Cola ins Kino schleppen muss, um möglichst geräuschvoll leise Filmpassagen zu stören. Ultra-kinotauglich sind natürlich die Tüten, in denen man laut raschelnd am Grunde der Plastikverpackung noch die letzten Krümel von Sonstwas rausfischen muss.
Handy: Geht ebensowenig wie das obige. Das sollte auch für den Blindesten gut sichtbar an der Eingangstüre des Saals angebracht sein. Und wen das nicht stört und wer trotzdem auf sein Display glotzen muss um sich der letzten wahnsinnigen sms zu vergewissern - der fliegt!!! Her mit mutigem Kinopersonal!!!
Abspann: Ja, immer wieder kommt es vor, dass mich interessiert, wer welche Rolle gespielt hat, wer am Film beteiligt war oder von wem die tolle Musik kam. Leider ist es aber so, dass die ersten bereits den Saal verlassen, wenn das Filmende auch nur zu riechen ist. Das wird wohl kaum noch zu ändern sein - unhöflich denen gegenüber, die aber auch diese Informationen interessieren, finde ich es trotzdem.
Ich oute mich hier einmal: Würde ich als Nicht-Lotto-Spieler mal einen Riesenjackpot knacken, würde ich in der Tat ein Kino auf die Beine stellen, was all das obige bietet: Genussvolles, leises Kino für Filmgenießer. Keine Störungen während des Films, volle Rücksicht auf die Handvoll Cineasten, die ins Kino kommen, und tatsächlich nur noch eines wollen: Ungestört einen Film genießen.
Und da ich mir als Lotto-Trillionär natürlich leisten könnte, dass ein Saal nur zu einem Zehntel besetzt ist, störte mich das auch gar nicht: Meine Kinobesucher sind glücklich und kommen gerne wieder. Und ich bin mir sicher: Der Kreis würde immer größer werden.
Und zum Schluss:
Solle ich jetzt in die Reihe der Spaßverderber und Spießer eingereiht werden, so nehme ich in diesem Fall diese Bezeichnungen gerne entgegen und betrachte sie als eine Auszeichnung.
Kenn ich nicht - muss gut sein