ALLAN HOLDSWORTH
Eigentlich kein Jazz-Gitarrist, denn Holdsworth ist mehr im Bereich FUSION anzusiedeln, desgleichen hat er sich auch schon in PROG-ROCK- Gefilden herumgetrieben.
1946 wurde er in Bradford, Yorkshire, geboren und erhielt schon früh Unterricht durch seinen klavierspielenden Vater. Außerdem lernte er Saxophon, bis er sich dann erst im Alter von 17 der Gitarre zuwandte, und nebenbei noch der Violine.
Seine musikalischen Vorbilder(hier : der Gitarre) waren schon früh die Jazzgitarristen Django Reinhardt, Charlie Christian, Joe Pass, Jimmy Raney, darüber hinaus Eric Clapton und der Saxer John Coltrane.
Sein erster Auftritt auf Platte ist mit der Band IGGINBOTTOM’S WRENCH dokumentiert.(1969)
Nach einigen Auftritten in kleinen Clubs wurde der Saxophonspieler Ray Warleigh auf ihn aufmerksam, und verschaffte ihm Auftritte in London .
In diese Zeit fallen seine weiteren Mitwirkungen im Studio bei Produktionen von IAN CARR’S NUCLEUS (Belladonna – 1972) und bei der neuen Band von Jon Hiseman, TEMPEST (1973).
Weitere wichtige Stationen waren Aufnahmen mit SOFT MACHINE (Bundles – 1975, später noch einmal auf Land of Cockayne – 1981), TONY WILLIAMS’ LIFETIME(Believe it! - 1975 – Million Dollar legs -1976), GONG(Gazeuse-1976, Expresso – 1978),BILL BRUFORD (Feels good to me – 1977, und One of a kind – 1979),JEAN-LUC PONTY(Enigmatic Ocean – 1977)UK (same – 1978).
Als Sessionmusiker auf einigen Stücken tauchte er dann auch auf bei Aufnahmen von Jack Bruce, Stanley Clarke, Level 42 u.v.a..
Seine eigene Diskographie begann 1976 mit „Velvet Darkness“ aus dem Jahre 1976 und hat danach noch 16 weitere Alben veröffentlicht, zuletzt 2003 mit „Then!“, einer Live-Veröffentlichung.
2003 war er auch bei einer „Fast-Reunion“ von Soft Machine unter dem Namen SOFT WORKS beteiligt und letztes Jahr betätigte er sich im Prog-Rock-Bereich bei der Band K2.
Wer einen guten Einstieg möchte, dem sei die aktuelle Best-Of-Doppel-CD, „Against the clock“, empfohlen.
Holdsworth ist ein Gitarrist, der immer versucht hat, die technischen Möglichkeiten der Gitarre auszuloten und voranzutreiben. Seine Soli entwickeln sich langsam und man muß oft genau und konzentriert zuhören, um die Abläufe verfolgen zu können. Es wurde über ihn auch schon gesagt, er modelliere seine Soli wie ein Bildhauer.
Das gute daran ist, dass er hierbei nicht zum rein technischen Spieler verkommt, sondern durchaus viel „Feeling“ und Ideenreichtum einbringt, nicht nur schnell, sondern auch langsam spielt, kurzum immens „gestaltend wie ein Maler mit den Farben“.
Neben dem Gitarrenspiel trieb er auch maßgeblich die Entwicklung der sogenannten SYNTHAXE voran. (ein gitarrenähnlicher Synthesizer, die Musiker hier im Forum mögen es genau erklären können) Ab 1988 experimentierte er verstärkt damit.
Überhaupt scheinet er auch einer der „ständig Suchenden“ zu sein, die wahrscheinlich nie zufrieden sind mit ihrem jeweiligen Ergebnis.
Enthusiasten haben mittlerweile auch ein eigenes Holdsworth-Forum errrichtet:
http://www.therealallanholdsworth.com/forum/index.php
Als Einstieg empfahl ich bereits „Against the clock“, ansonsten noch, repräsentativ:
I.O.U. (1982)
Metal Fatigue (1985)
Wardenclyffe Tower(1992)
None too soon( 1996)
All night wrong(2002)
Quellen:
The Complete Allan Holdsworth Discography (http://www.enter.net/)
http://www.therealallanholdsworth.com/
http://www.allmusic.com
Wolfgang