Audience – Friend's Friend's Friend (Charisma 1969)
1 Nothing You Do 4:38
2 Belladonna Moonshine 2:40
3 It Brings A Tear 2:55
4 Raid 8:44
5 Right On Their Side 5:24
6 Ebony Variations 5:29
7 Priestess 6:14
8 Friends, Friends, Friend 3:28
---- bonus ----
9 The Big Spell 3:03
Nothing You Do:
https://www.youtube.com/watch?v=TANL27zLlTk
Howard Werth - Acoustic Guitar, Banjo, Lead Vocls;
Trevor Williams - Bass, Vocals;
Tony Connor - Drums, Percussion, Piano;
Keith Gemmell - Saxophone, Flute, Klarinette
1968 in London gegründete progressive rocker um nicht einen,
sondern gleich vier individualisten, die jeweils persönliche
akzente setzten und bis auf Tony auch eigene stücke schrieben.
vom Melody Maker hochgelobt und von John Peel detailliert vorgestellt,
erwies sich diese zweite von insgesamt vier lps tatsächlich als ein meilenstein,
der bis heute frisch und unverbraucht klingt.
zu hören gibt es rock (mit jazz und gelegentlichen folk-tupfern), bei dem
statt leadgitarre immer saxophone oder flöte im vordergrund stehen;
unterstützt durch elektrisch verstärkte konzertgitarre und einen sehr
markigen sänger.
für die meisten stücke gilt: 3-5 minuten sind genug; dabei ist es erstaunlich,
wieviel man in diese zeit hineinpacken kann. denn hier gibt es melodie-
bögen en masse (zu denen Howard seine geschichten erzählt, die alle
hand und fuß haben und 'rund' sind); das ist gleichzeitig eingängig und doch
auch komplex. weil sich viele tempiwechsel hören lassen und stimmung, bzw.
atmospäre regelmäßig wechseln, erlebt man die stücke also eher abschnitthaft;
was der langlebigkeit natürlich ungeheuer nützt.
An manchen stellen möchte man fast die kategorie 'jazz-boogie' schöpfen
und daraus läßt sich verstehen, daß die rhytmusgruppe sehr akzentuiert
zulangt; Tony war damals ein angesagter drummer für connaisseure des metiers
das sie auch anders können, beweist die abhandlung eines wikingerüberfalls
im 9-minütigen 'Raid'; natürlich komplett mit ausufernden soli;
oder dem fast schon Black Sabbath-artigen 'Right On Their Side' (das wären dann B.S. ohne
leadgitarre)
oder dem düster/dräuenden 'Priestess' (welches diese düsterkeit aber rasch verliert).
'Ebony Variations' setzt sogar eine klarinette ein, ohne daß dieses so zwiespältige instrument
den alten rock'n'roller in mir vergrätzen könnte.
Musikalisch sind das alles eigene ideen aus der zeit, als es noch urheber
statt nachäffer gab; diese jungs mußten sich wirklich selber etwas ausdenken
und das waren ideen, die sie auch von zeitgenössischen bands abhoben:
das soll aber nur heißen, man kann sie stilistisch nicht mit einer anderen truppe
vergleichen.
ein bißchen exzentrik und eigenwilliger humor findet sich auch; damit
disqualifizierten Audience sich beim hitparadenpublikum.
Und natürlich war der name ein großer Witz; nicht
sie waren die Audience,
sondern
wir waren es, die da saßen, z.b. im Marquee Club, wo sie gerne
auftraten, um diesen ungewöhnlichen jungs zuzuhören.
Friend's Friend's Friend
I had a friend who had a friend that knew a man
Who didn't look unlike Toulouse Lautrec
And every chance he'd get this man would play his Pipes of Pan
Invoking scenes that no-one could forget
The one dreary day the man began to play
And the greyness of the day just blew away