Mon Dieu, was arbeitet man sich auch an solch alten Kamellen ab! Ich habe mal wieder, die Erinnerung meldete dunkel, dass ich da was Gedrucktes hätte, nachgeschlagen und wurde fündig zu "On the Beach". Es gibt da ein sehr interessantes Buch - "Neil Young: The Rolling Stone Files", © 1995 Rolling Stone Press, deutsche Ausgabe © 1995 Hannibal Verlag GmbH - in dem Neil Young Platten und Konzerte von 1967 - 1997 besprochen werden. Mithin eine Zeit, in der die journalistischen Leistungen des „Rolling Stone“ mehr als lesenswert waren.
Zu „On The Beach“ (Untertitel: Der Sand rieselt, die Zeit vergeht) schreibt Stephen Holden am 26.9.1974 zusammenfassend:
„ On the Beach ist eines der verzweifeltsten Alben des Jahrzehntes, ein bitteres Testament eines Mannes, der aus dem Feuer kam und wieder dorthin zurückgegangen ist.“
Und gerade über den Titelsong schreibt Holden:
„On the Beach, der siebenminütige Titel-Cut, ist der fragwürdigste Teil des Albums – eine lethargische, jammernde Meditation darüber, warum man in Los Angeles nicht psychisch isoliert bleiben sollte. Der Song zeigt Young in tiefes Selbstmitleid eingetaucht – eines der Tabus der Rockmusik, das Young seit langem schon salonfähig zu machen versucht.“
Letztlich wird „On the Beach“ 1974 von Holden als bestes Album seit „After the Goldrush“ bezeichnet.
Na ja, es gab dann im Laufe der Zeit noch ein paar andere gelungene Alben von Young.
Zum Glück.
radiot grüßt!