Was man so alles in Kisten findet. Beim Lesen der Rezi fiel mir zuallererst der Name Mathias Rüegg auf, soweit ok. Dann hörte ich mir die Musik an, im Fluss und auf der Website der Sängerin. Ein Robert Schumann Kenner bin ich natürlich nicht, aber ich muss stutzig werden, vor allem nach Anhören "klassischer" Interpretationen von teils denselben Schumann Liedern,
warum du, lieber Ziggy, meinst, hier wären Schumann Lieder in die Neuzeit gerettet? Und warum überhaupt werden sie auf englisch gesungen? Völlig verquer für mich. Sicher ist es dem Umstand geschuldet, dass Rüegg Jazzkomponist ist. Aber wie zwei deutschsprachige Musiker auf die Idee kommen, deutsches Liedgut (ich nenn das jetzt mal so, völlig wertfrei, keine Konnotationen bitte mit "deutsch" und "Lied" und so!) ins Englische zu übertragen, ist mir schleierhaft. Dass die Lieder "verjazzt" werden ist klar, bei Rüeggs Hintergrund - Gründer des "Vienna Art Orchestra" welches auch das eine oder andere Mal in d. gr. DDR d. Welt gastierte und es sogar zu einer Amiga Jazz Platte brachte, dieser hier:
Vienna Art Orchestra, Jazzbühne Berlin 1985, (Amiga 1986)
Aber dass die Lieder auf englisch vorgetragen werden verwundert mich schon. Aber egal, wem es gefällt, ich kann damit nichts anfangen. Trotz guter Aufnahme und Singstimme.
Dass es auch anders geht, und hier bin ich wieder bei Mathias Rüegg's Vienna Art Orchestra, "beweist" (für mich) diese CD:
Lauren Newton "Kindertotenlieder" Klangräume Musikproduktion 1994,
Lauren Newton voc, Henning Schmiedt key, p; Wolfgang Schmiedt g; feat. Jörg Huke tb und Ulrich Moritz perc.
Die Sängerin, eine Amerikanerin, singt hier Mahlers Kindertotenlieder. Auf deutsch! Freilich ist das Arrangement der Lieder anders und nicht werkgetreu, aber immerhin wird deutsch gesungen.
Zu Lauren Newton: eben jene war Sängerin des Vienna Art Orchestra und hatte (vielleicht immer noch?) eine fantastische Stimme..
Trotzdem danke für die Rezi und diese ganz andere Musik; da ist es nicht ganz so langweilig hier.
radiot grüßt!