Na ja, der von dir verlinkte Artikel, lieber badMoon, ist einer von der Sorte die man getrost vergessen kann. Derartige Szenarien werden immer und immer wieder heraufbeschworen. Also passend zum Sommerloch. Steigt oder fällt der Umsatz mit Musik, egal in welcher Form, wird gleich darauf das gerade aktuellste Format des "Musikgenusses" bzw. des "Musikerwerbs" gehypt. Aktuell eben das Streaming. Egal in welcher Form, aber die Versprechen sind fast alle gleich. Exemplarisch mal Spotify erwähnt, dieser Dienst wirbt u.a. damit: "Kostenlose Musik. Millionen Songs." Millionen Songs? Wer soll die hören? Wie soll man aus Millionen Songs auswählen? Zeit scheint kein Problem zu sein. Für mich sind das nur dümmliche Werbeaussagen bzw. Ansagen oder Versprechen. Millionen Songs kann keiner hören noch aus Millionen Songs sinnvoll auswählen. Es ist ähnlich wie bei der Telefonwerbung, da hat es auch ein Anbieter geschafft, mit der Ansage bzw. dem Versprechen "Unendlich telefonieren!" sein Produkt zu bewerben. Unendlich telefonieren? Also IMMER? Bullshit!
Aber immerhin werden nicht nur die Sonnenseiten des Streamings erwähnt, sondern auch die Schattenseiten (in Netzwelt z.B.):
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Was sind die Nachteile des Musik-Streamings?
Der Trend geht heutzutage in vielerlei Hinsicht weg vom dauerhaften Besitzanspruch und hin zur Flatrate. Das gilt nicht nur für Filme und Serien, sondern auch für Musik. Die permanente Verfügbarkeit sowie riesige Auswahl birgt aber natürlich auch Nachteile - die Wertschätzung und der intensive Genuss von Musik kann mitunter sehr darunter leiden, wenn man sich nicht mehr die ihr eigentlich zustehende Zeit nimmt. Der Überfluss an Songs sowie die stets gegebene Verfügbarkeit kann auch überfordern und der Musik ihren Reiz nehmen.
Als weiterer Nachteil ist anzumerken, dass die gemieteten Songs aus lizenztechnischen Gründen aus dem Angebot unterschiedlicher Anbieter unvermittelt verschwinden können und euch dann nicht länger zur Verfügung stehen. Auch ist es natürlich nicht gänzlich ausgeschlossen, dass ein Streaming-Dienst vom Netz geht, sprich entsprechende Dienstleistung einstellt oder durch Störungen beeinträchtigt wird. Zudem könnt ihr Songs von Musik-Streaming-Diensten nicht ohne Weiteres exportieren, um sie beispielsweise als musikalische Untermalung für den Videoschnitt nutzen zu können. "
Nun gut, dies betrifft die reinen Streamer, mehr oder weniger. Erwähnt wurde es hier schon, was denn überhaupt bei den Musikern hängen bleibt. Viel ist es wohl nicht, oder?
Bei den hochwertigeren Möglichkeiten des Musikdownloads sieht es etwas anders aus, exemplarisch auch hier mal diese Seite:
https://www.sony.de/electronic…sikdienste
Da bekommt man die Daten, mehr ist es nicht, in entsprechender Qualität. Obwohl, für Holzohren reicht mp3 128 oder so, die hören sowieso nichts.
Aber selbst solche Musikproduzenten wie ECM bieten Downloads an, immerhin. Ich selbst habe da noch nichts bewegt, sprich runtergeladen. Das Booklet fehlt, ich habe nur eine Datei irgendwo auf einer Festplatte oder anderswo und müsste diese immer bemühen, die Haptik ist völlig passé. Die Musik wäre/ist über all die Jahre von der reinen Ätherwelle über die Schallplatte zur CD zum NICHTS geworden. Schöne neue Welt? Vielleicht, vielleicht aber auch nicht.
Die Abonnenten habe das Bonmot längst gelesen, ich zitiere es aber gerne. In MINT Nr. 21 ist ein Artikel über das Tonstudio Bauer/Ludwigsburg, einige Musikfreunde wissen auch, auf welchen Platten, auf welchem Label früher als Aufnahmeort öfters eben "Tonstudio Bauer/Ludwigsburg" stand, und von Eva Bauer-Oppeland ist, freilich aus der Sicht einer Tonstudio-Betreiberin, folgender Satz zu lesen:
"Wir wollen zeigen, dass Musik noch immer einen Wert hat. Im Internet oder auf Spotify hat sie noch nie einen Wert besessen."
radiot grüßt!