Danke für die interessante "Entdeckung", Firebyrd!
Zuerst dieser Link:
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-14018329.html
Dann der Literaturhinweis
(Wladimir Tschekassin vom Ganelin Trio auf dem Titelfoto des Buches)
Kozlov (den jüngeren Jazzmusiker russischer Herkunft) kenne ich nur aus der Literatur. Und zwar aus obigem Buch von S. Frederick Starr "Red And Hot", Jazz in Rußland 1917 - 1990; erschien bei Hannibal, Wien 1990(?). Das Buch im Original ist von 1983 (Oxford University Press, Inc.)
Eine breit angelegte Geschichte des Jazz in Russland von 1917 - 1990, z.T. ausufernd, vor allem die frühen Jahre, aber im politischen Kontext sehr interessant, Jazz in Russland von Lenin bis Gorbatschow, Zitat:
"Es gibt nichts Vergleichbares zu RED AND HOT - es ist lustig und tragisch, ernst und komisch - die Geschichte des Jazz unter den Politkommissaren." (Harrison E. Salisbury, New York Times)
Kozlov - als Jazzmusiker nicht unumstritten - wandte sich nach erfolglosem Bemühen im Fach der Rockmusik zu und erzielte da seine Erfolge. Ob er mit seiner Band nun die Größe im russischen/sowjetischen Jazz/Rock war, kann ich nicht beurteilen. Mir war der Mann völlig unbekannt. Bekannt hingegen der Jazzexportschlager damals aus der Sowjetunion, das Wjatscheslaw Ganelin Trio, welches wir mehrfach hören konnten (auch in Ostberlin!) und von dem hier einige Platten und CDs stehen. Allerdings rockten die nicht, sondern frönten eher der freien Spielart des Jazz. Dafür dann aber fast weltweit. Jedenfalls auf den einschlägigen Festivals.
Auch in Nickelsdorf waren sie zu hören:
DCD von 1985, 2002 auf Golden Years of Jazz / Leo Records
Bemerkenswert auch diese Zusammenarbeit von Ganelin mit Petras Vysniauskas
Petras Vysniauskas "Vienna Concert", 1989 auf Leo Records.
Petras Viysniauskas sehr intensiv am Sopransaxophon. Ich hatte ihn einmal live erlebt, ein Leckerbissen!
Freilich ist dies alles kein Jazzrock russischer Machart, aber eben das, was ich kenne.
Vielleicht kommt Kozlov ja auch mal vorbei?
radiot grüßt!