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ATTILA ZOLLER, der feurige Ungar an der Gitarre

firebyrd

Betreff:

ATTILA ZOLLER, der feurige Ungar an der Gitarre

 ·  Gepostet: 31.05.2006 - 10:17 Uhr  ·  #1924
ATTILA ZOLLER

Attila Cornelius Zoller wurde am 13.6.1927 in Visegrád, Ungarn geboren.
Er starb am 25.1.1998 in Vermont.

Unter den Jazzgitarristen nicht unbedingt einer der bekanntesten, so hat er doch einen großen Stellenwert und pflegte einen eigenen Stil.

Als Kind lernte er die Geige, Bass und das Flügelhorn zu spielen, bevor er sich endgültig der Gitarre zuwandte. Seine Livekarriere begann in den Jazzbclubs von Budapest nach dem Kriege. Ungarn verließ er wegen der Unruhen im Jahre 1948 mit dem Ziel Wien.

Musikalische Begegnungen, auch nach einer weiteren Durchgangsstation in Deutschland, gab es in den 50ern mit Albert Mangelsdorff, Jutta Hipp, Hans Koller, Oscar Pettiford.

Dann entschied er sich , 1959 in die USA überzusiedeln. Neben den dann gängigen Formen des Jazz kam auch, wohl durch Ornette Coleman, der erste Kontakt mit freierem Jazz zustande.

Dieses sollte ihn entscheidend beeinflussen, denn 1965 widmete er sich dieser Jazzform verstärkt, ohne nicht auch andere Strömungen der späteren Jahre mit zu übernehmen. Stets schwang ein folkloristisch ungarischer Einfluß mit.

Vorher aber gab es Begegnungen und Zusammenarbeiten mit Herbie Mann, in dessen Gruppe Zoller eine Zeitlang mit Erfolg spielte, Don Friedman, Dave Pike, Lee Konitz und Benny Goodman.

Daneben machte Zoller sich einen Namen mit Filmmusiken für die Filme „Das Brot der frühen Jahre“(Böll) und „Katz und Maus“(Grass).

Weiter vertonte er Gedichte von Heinrich Heine, nachzuhören auf „Jazz und Lyrik“ , aus 1964.

In der von ihm 1974 gegründeten Meisterschule „Attila Zoller Jazz Clinics“ in Vermont lernte u.a. der später berühmt gewordene Pat Metheny sein Handwerk.

In den 60er/70ern kam es zu Plattenaufnahmen mit BASF/MPS und später, bis zum Schluß erschienen Veröffentlichungen auf dem Münchner ENJA-Label.

So umspannt Zoller’s Plattenkarriere den Zeitraum der ersten Aufnahmen aus 1950 mit Vera Auer, Gert Steffens, Helmut Czukovits, Frank Mikuliska und Liane Augustin, aufgenommen in Wien(eine Single – Nachts ruft ein Lied/Meine Augen sagen ja) bis zum 7.1.1998, wo Zoller in Brooklyn seine letzten Aufnahmen mit Tommy Flanagan und George Mraz einspielte, nachzuhören auf „The Last Recordings“ auf ENJA.

Ein Gitarrist mit einem ganz besonderen Klang und einem eigenen Stil.....

Wolfgang
:roll: