In Teilen das konventionellste seiner AR Alben. Drum im Ganzen nicht ganz so faszinierend. Die ausufernden Klangexperimente des Vorgängers "Echo", sowie des Nachfolgers "IV", sind hier kürzeren Stücken gewichen. Diese sind teilweise im typischen AR Experimental-Stil, teilweise songartiger oder sogar richtige Songs, wie "Die Eigentümer der Welt", der dann etwas normal und fad daherkommt.

Trotzdem ein gutes Album wenn man den Stil von Reichel zu der Zeit mag, aber kein Musswerk. Weglassen wenn man die anderen Alben hat würde ich es nicht, als Erstkauf empfehle ich es aber nur den Mutlosen.

Die indische Sitarnummer "Alles geht nach Goa" mit Okko Bekker an der Sitar gefällt mir natürlich besonders.

Ungewöhnlich: Alle Stücke haben deutsche Titel, aber wenn Reichel in nem Song hier singt, tut er das immer in Englisch.


1. Warum Peter nur noch Ferien macht 7:22
2. Tarzans Abenteuer im Sommerschlussverkauf 5:18
3. 10 Jahre lebenslänglich 7:29
4. Die Tochter der Frostriesen 2:11
5. Die Eigentümer der Welt 6:40
6. Heute ist es wärmer als draussen 3:14
7. Auf deutsch heisst das Gewissenbisse 3:48
8. Wie ich mir so ich dir 2:21
9. Alles geht nach Goa 5:15

Jerry

gibt es da von AR eigentlich was auf CD?

dieter

Es gibt die Grüne Reise und die Erholung auf einer Doppel CD, sowie die Echo und AR IV. Ebenso gabs mal die Autovision auf CD.

Ob das alles so offiziell ist vermag ich nicht zu sagen. Ganz offiziell erschien mal die Grüne Reise, sowie ein von Reichel selbst zusammengestellter "Sampler" aus verschiedenen Stücken der ganzen Alben, die er wohl selbst neu zusammengemixt hat. Hieß "Echos aus Zeiten der grünen Reise".

Jerry

wenn ich mich nicht irre, handelt es sich bei all diesen CDs, außer natürlich "Echos aus Zeiten der grünen Reise", um Bootlegs.

Rudi

oh böse, böse. habe nur die erste als LP. kenne die anderen bis einschließlich IV. habe ich alle gehabt, aber leider auch alle wieder verkauft.

dieter

@GreenBrain: Die Grüne Reise gabs auch mal offiziell auf CD, auf Polydor/Universal 1994 erschienen. Der Rest dürfte Bootlegs sein, sind aber soundtechnisch nicht zu bemängeln. Nur ganz selten hört man mal ein ganz leises Knistern.

Jerry

besser ein bootleg von einer mint-LP als eine offizielle vom schlechten mutterband.

dieter

Besser überhaupt ein Bootleg zu hören, als gar keine CD. Ich bevorzuge immer die offiziellen, aber was soll man machen wenns keine offizielle gibt ?

Jerry

jo, jerry, ist schon vom ansatz her richtig. es gibt allerdings reichlich bootlegs
die so schlecht klingen, das es keinen spaß mach sie zu hören.
die klangqualität muß schon im bereich 3-2 liegen.

dieter

Sowieso klar

jerry

Ich höre bei meiner "Autovision" (AR 5) weder Knistern noch ein Rauschen. Erst jetzt, durch eure Postings ist mir bewußt geworden, dass diese Scheibe ein Bootleg ist!

Ich besitzte neben der CD auch noch die original Vinyl-Scheibe auf dem "Zebra-Label".

Ich habe meine AR alle bei "Mailorder" ordern können.

@Maranx: Die Autovision knistert auch tatsächlich nicht. Bei den anderen aber ganz leise ab und an mal, aber keinesfalls störend.

Jerry

ich habe auch diverse CD-Bootlegs, weil es manche Alben halt nur in dieser Form gibt und man sich das Vinyl häufig nicht leisten kann.

Was mich aber ankotzt ist
-dass auf den CDs "Digitally remastered" draufsteht und manche Leute sogar glauben, dass das stimmt. Für ein Remastering braucht man immer noch die Mastertapes und nicht eine guterhaltene Schallplatte. Das ist unverschämter Betrug. Als gewerblicher Verkäufer müßte ich eigentlich die größten Schwierigkeiten bekomme, wenn ich meine Artikel absichtlich falsch beschreibe.
-dass die Käufer glauben, weil ein Bootlegger seine meisten CDs für NUR EUR 12,49 verkauft, wären EUR 15,00 für ein Original zu teuer.

Rudi

zu a) Keine Frage das ist Betrug und nix anderes. Ist nur dazu da um sich nen offiziellen Anstrich zu geben.

zu b) kommt hoffentlich nicht so oft vor, dass jemand so schlußfolgert oder hast du da öfters Kundenmeinungen in der Richtung ?

Jerry

zu jerrys b:

ich denke schon das der rudi damit häufig probleme hat.
das ist halt die Geiz-Ist-Geil-Mentalität, die leute denken nicht mehr nach, deutschland wird immer dümmer.

dieter

:daumen:

Jerry

oder besser, die Deutschen werden immer dümmer.
sehe das ja auch hier täglich. nicht nur die jungen leute (so bis 25) sondern
auch die älteren (bis 50) werden immer dümmer, obwohl man bei letztgenannten
doch noch eine vernünftige schulbildung voraussetzen sollte.
manchmal ist es einfach nur grauselig mit welchen fragen die einem kommen.

dieter

Nicht mehr lesen, viel und wahllos glotzen. Das sind meiner Meinung nach immer noch die Hauptfaktoren. Bei Jugendlichen kommen natürlich noch andere geisttötende Freizeitfaktoren dazu.

Ne neue Kampagne täte Not

GEIST IST GEIL

Jerry

Counterfeiths zu machen ist zweifellos illegal, aber dieser Aussage kann ich nicht zustimmen.

Wieso Betrug - kann ja durchaus so sein.
Ich glaube ihr interpretiert in den Begriff Sachen rein, die er überhaupt nicht enthält.

Digitally Remastering bedeutet ja per definition, daß ein digitales Signal rechnerisch verändert wird, mehr nicht.
Ob das analog-Signal, daß ich in digital-Signale umwandle, von Platte oder Tonband kommt, hat damit gar nichts zu tun.

Auch renomierte Reissue-Labels greifen manchmal auf Platten zu, weil kein Band mehr vorhanden ist.
Ausschlaggebend ist nur, wie gut derjenige am Computer arbeitet und wie gut die Platte ist und wie gut sie abgetastet wurde.
Es gibt ja auch Counterfeiths die erst durch diese Nachbearbeitung gut klingen.

Was ich schlimm finde, ist die Tatsache, daß durch diesen Aufdruck ein "Qualitässiegel" suggeriert wird, das in vielen Fällen in keinster Weise hält, was man sich erhofft. Enttäuschte Hoffnungen erfüllen aber nicht den Tatbestand des Betruges.

Remastern ist halt schwer und zeitaufwändig. Nicht umsonst ist Toningenieuer ein Beruf den man lernen muß.

Habe auch schon Platten digitalisiert und "Digitally remastered".
Das beschränkt sich dann aber meistens auf einen gewissen Einsatz von Denoiser, Decrackler, etwas EQ und ggsf Balance oder Volumen.
Klingt danach meist etwas weniger schlecht als vorher, hat aber nix mit dem zu tun was Profis machen. Bin ich jetzt ein Betrüger?

@Jerry und Dieter: Wenn wir von unseren deutschen Kleinlabels neue Produktionen wollen, dann müssen wir deren Produkte auch kaufen. Sonst wird es irgendwann nur noch Bootlegs geben. (Wobei ich jetzt nicht UNS meine, wenn ich WIR sage :8) !).

Es ist erschreckend, wieviele Käufer sich darüber beklagen, wie T E U E R meine CDs sind. Wenn ein gewisser eBay-Powerseller HUNDERTE seiner aus nicht näher definierten Quellen (habe ich von einer Börse aus dem Ausland; stammen aus Korea, Australien) stammenden Titel für 12,49 Euros (meistens noch 2 on 1) anbieten kann, dann müssen green-brain und andere ehrliche Verkäufer wohl eine sehr verbraucherunfreundliche Kalkulation haben!

Und noch ein Gedanke: einerseits schreien wir Zeter und Mordio (berechtigt), wenn die 6-Euro-CDs von Zyx manchmal von LP überspielt sind und man ein leises Knistern hört. Beim wesentlich teureren Bootleg wird es dagegen akzeptiert, hauptsache es klingt nicht zuuu schlecht :8) !

Schlimm ist es ja, dass dieses bestens organisierte Bootleg-Business nicht etwa im Versteckten, sondern rotzfrech seit Jahren öffentlich betrieben wird und weder Justiz noch Rechteinhaber sich groß daran stören. Eigentlich sind wir ja blöd, dass wir nicht sofort selber anfangen, Bootlegs zu produzieren. Einen Plattenspieler und einen Brenner besitzen wir ja wohl alle. Und der Weg zum nächsten Presswerk ist nicht weit. Die CDs könnten wir dann zu einem "verbraucherfreundlichen" Preis anbieten und uns dumm und dämlich verdienen. Achtung: Das war Ironie!

Als ich mich mal bei der Polizei erkundigt habe, ob man gegen so etwas nicht vorgehen kann, habe ich recht lange gebraucht, um dem Beamten den Unterschied zwischen einem Bootleg und einem Booklet zu erklären.

Rudi

Rudi

@Freaky: Verkaufst du diese von dir so hergestellten CDs ? Nein ? Dann bist du auch kein Betrüger. Übrigens - Counterfeit heißt übersetzt Fälschung. Ne Fälschung ist aber wohl per se ein Betrug, oder ? Es sei denn ich schreibs drauf.

Das Problem mit diesen Aufdrucken ist doch, dass der normale Käufer keine Ahnung von dem dahinter hat und sowas für offiziell nimmt. Also ganz wie du schreibst eine Qualität vorgetäuscht wird, die nicht unbedingt vorhanden ist.

Das Problem bei der ganzen Sache ist halt, dass es zwar Nachfrage nach einigen Scheiben gibt, die aber wohl nicht so groß ist, das es sich für ein seriös handelndes Label lohnt. Ich nehme mal an, GOD oder Long Hair operieren immer im Plus-Minus-Null Bereich. Das verführt natürlich zu so nem Bootleg-Gehabe, weil Sammler natürlich lieber so ein Teil, als gar keine CD von ner gesuchten Scheibe haben.

Außerdem spielen natürlich die persönlichen Finanzen eine Rolle. Für 20 Euro eine offizielle zu kaufen, oder 2 Bootlegs, da nehmen halt viele den schlechteren Sound in Kauf.

Ich persönlich hätte immer lieber ne offizielle Ausgabe, weil mir ein gscheites Booklet mit sauberem Druck, Fotos, Infotexte usw. sehr wichtig sind. Auch mag ich Geknister an leisen Stellen überhaupt nicht.

Aber auch ich weich halt auf die anderen Ausgaben aus, wenns keine offizielle gibt. Aber ich bin kein Maßstab.

Jerry

@Jerry: auch ich kaufe mir Bootlegs. Aber dann bin mir dessen bewußt, dass es sich welche handelt.

Und wenn es später eine rechtmäßige Ausgabe gibt, dann lege ich mir die zu, da mir eine schöne Aufmachung, ganz zu schweigen von einem umfangreichen Booklet und exzellenten Remastering, wichtig ist.

Rudi

Genau so handhabe ich das auch, es sei denn das Album gefällt mir überhaupt nicht (mehr).

Jerry

Bitte sauberer argumentieren!
Du mischt hier die Grundaussage von Rudi und meinen Kommentar dazu wild durcheinander.

Das Wort Counterfeit ist übrigens mit Absicht gewählt.
Wer im pre-CD Zeitalter schon auf der Suche nach raren Scheiben war, kennt durchaus noch folgenden Sprachgebrauch:
Bootleg (to bootleg = schmuggeln) für illegale Liveaufnahmen,
Counterfeit(=*opie) = illegale Nachpressungen von bestehenden LPs

Aber seit einigen Jahren nimmt man es ja mit der Sprache nicht mehr so genau und die pinding-artige Vermischung des Deutschen mit englischen Wörtern hat deutlich zugenommen. In diesen Zuge ist wohl auch der Unterschied zwischen Bootleg und Counterfeit verloren gegangen.